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USA: Republikaner stimmen für Verfahren gegen US-Justizminister

Republikaner stimmen für Verfahren gegen US-Justizminister

Die republikanische Mehrheit im US-Repräsentantenhaus hat dafür gestimmt, US-Justizminister Merrick Garland wegen Missachtung des Kongresses den Prozess zu machen – mit grosser Wahrscheinlichkeit aber ohne tatsächliche Konsequenzen.
13.06.2024, 02:3313.06.2024, 07:59

Nur ein einzelner Republikaner stimmte am Mittwoch mit der demokratischen Minderheit in der Parlamentskammer gegen den Schritt. Sieben Demokraten und ein Republikaner enthielten sich. In einer kurz darauf veröffentlichten Stellungnahme bezeichnete Garland die Abstimmung als «parteipolitische Waffe».

Attorney General Merrick Garland listens to a question while testifying during a House Judiciary Committee hearing on the Department of Justice, Tuesday, June 4, 2024, on Capitol Hill in Washington. ( ...
Merrick Garland müsste quasi selbst gegen sich ermitteln.Bild: keystone

Die Republikaner fordern von Garland die Herausgabe einer Tonaufnahme einer Befragung von US-Präsident Joe Biden in der Affäre um geheime Regierungsdokumente in dessen Privaträumen. Eine Mitschrift der Befragung, die Sonderermittler Robert Hur führte, wurde bereits veröffentlicht.

Ein tatsächliches Verfahren wegen Missachtung des Kongresses droht Garland wohl nicht: Das von ihm geführte Justizministerium müsste einen solchen Prozess weiter verfolgen. Ausserdem hat der Demokrat Biden bereits angekündigt, in dem Fall von seinem sogenannten Exekutivprivileg Gebrauch zu machen. Dieses ermöglicht es dem US-Präsidenten, Informationen vor Untersuchungen des Kongresses oder der Justiz unter Verweis auf die nationale Sicherheit zurückzuhalten.

Sonderermittler Hur hatte Biden im Oktober befragt, um den Fund geheimer Regierungsunterlagen in dessen privaten Räumen zu untersuchen. Der Austausch diente als Grundlage für einen Untersuchungsbericht, der am Ende zwar keine strafrechtliche Anklage gegen Biden gerechtfertigt sah, den US-Präsidenten jedoch als «wohlmeinenden älteren Mann mit einem schlechten Gedächtnis» bezeichnete, was zu Fragen nach Bidens Eignung für das Präsidentenamt führte. (sda/dpa)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thomas Melone
13.06.2024 07:11registriert Mai 2014
Wenn die Republikaner doch auch so akribisch juristisch gegen ihren Präsidentschaftskandidaten angehen würden. Der durfte einen Staatsstreich verüben und sie schauen weg.
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