International
USA

USA überstellen sechs Häftlinge aus Guantanamo nach Oman

USA überstellen sechs Häftlinge aus Guantanamo nach Oman

13.06.2015, 10:0713.06.2015, 10:53

Die USA haben sechs Häftlinge aus dem umstrittenen Gefangenenlager Guantanamo nach Oman überstellt. US-Medienberichten zufolge handelte es sich bei allen sechs Häftlingen um Jemeniten.

Das US-Verteidigungsministerium dankte am Samstag dem Sultanat auf der arabischen Halbinsel für Unterstützung der «andauernden Bemühungen der USA zur Schliessung der Haftanstalt von Guantanamo Bay». Im Januar waren bereits vier Häftlinge nach Oman überstellt worden sowie einer nach Estland. Damit bleiben noch 116 Insassen in dem Gefängnis auf einem US-Militärstützpunkt in Kuba.

Camp Delta, Guantanamo. Aufnahme vom Oktober 2010.
Camp Delta, Guantanamo. Aufnahme vom Oktober 2010.Bild: AP/CP

US-Präsident Barack Obama hat bereits vor seinem Amtsantritt Anfang 2009 versprochen, Guantanamo zu schliessen, stösst dabei aber auch auf Widerstand im US-Kongress. Dieser lehnt die Verlegung von Häftlingen in die USA als Risiko für die nationale Sicherheit ab.

Die Freilassung von Häftlingen, die von den US-Behörden als ungefährlich eingestuft wurden, stösst ebenfalls auf Schwierigkeiten. Vielfach können sie nicht in ihre Heimatländer überstellt werden, da ihnen dort Haft, Folter oder Tod drohen. Nur wenige Länder sind bereit, die Insassen aufzunehmen. 2014 wurden 28 Häftlinge entlassen.

Auch Unschuldige inhaftiert

US-Präsident George W. Bush hatte das Gefangenenlager nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 eingerichtet, um Verdächtige aufzunehmen, die im Zuge des von ihm ausgerufenen «Kriegs gegen den Terror» festgenommen wurden.

Das vom Militär betriebene Lager stösst international seit langem auf scharfe Kritik, da die meisten Häftlinge seit ihrer Inhaftierung ohne Prozess oder Urteil festgehalten werden. Zahlreiche Häftlinge blieben auch noch in Haft, nachdem die US-Behörden zu dem Schluss gekommen waren, dass sie sich keiner strafbaren Taten schuldig gemacht hatten und keine Gefahr darstellten. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
USA gegen Venezuela: «Trump geht ein unkalkulierbares Risiko ein»
Donald Trump setzt Venezuela immer weiter unter Druck. Doch das Maduro-Regime gibt sich keine Blösse. Beide Staaten scheinen auf einen Konflikt zuzusteuern. Doch es gibt einen Ausweg.
Die Karibik scheint an der Schwelle zu einer potenziell folgenschweren militärischen Eskalation zu stehen. Mit der Entsendung des grössten Flugzeugträgers der Welt, der «USS Gerald Ford», und eines weiteren Kriegsschiffs in die Region befeuern die USA die Spannungen mit Venezuela und Kolumbien. Seit der Kubakrise von 1962 waren nicht mehr solch starke Kräfte der US-Marine in der Karibik versammelt. Das Regime des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro wirft Washington derweil vor, ein Täuschungsmanöver zu planen, das eine Intervention rechtfertigen soll.
Zur Story