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Pence distanziert sich von Trump mit Blick auf Kapitol-Attacke

«Ein düsterer Tag»: Pence distanziert sich von Trump mit Blick auf Kapitol-Attacke

04.06.2021, 15:0204.06.2021, 15:11
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epa08939628 (FILE) Republican Presidential nominee Donald J. Trump (L) embraces Indiana Governor and Republican Vice Presidential nominee Mike Pence (R) during the third day of the 2016 Republican Nat ...
Nicht einer Meinung: Pence und Trump.Bild: keystone

Der ehemalige US-Vizepräsident Mike Pence hat sich mit Blick auf die Erstürmung des Kapitols von Ex-Präsident Donald Trump distanziert.

Trump und er hätten seit dem Abschied aus der Regierung viel gesprochen, «und ich weiss nicht, ob wir jemals einer Meinung sein werden mit Blick auf den Tag», sagte Pence am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einer Rede im US-Gliedstaat New Hampshire mit Blick auf den 6. Januar. Aber er werde immer stolz darauf sein, was Trump und er gemeinsam in der Regierung für das amerikanische Volk erreicht hätten.

AOC erklärt, was ihr während der Kapitolstürmung passiert ist

Video: extern / rest/Alexandria Ocasio-Cortez

«Der 6. Januar war ein düsterer Tag in der Geschichte des US-Kapitols», sagte Pence. Doch dank des Einsatzes der Polizei sei die Gewalt bezwungen worden. «Und am gleichen Tag ist der Kongress wieder zusammengekommen, und wir haben unsere Pflicht gemäss der Verfassung und der Gesetze der Vereinigten Staaten erfüllt.»

Anhänger des damaligen Präsidenten Trump hatten am 6. Januar den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt, nachdem der Republikaner seine Unterstützer zuvor bei einer Rede mit Wahlbetrugsbehauptungen aufgestachelt hatte. Bei der Attacke kamen damals fünf Menschen ums Leben, darunter ein Kapitol-Polizist. Abgeordnete, Senatoren und auch Pence wurden nur Minuten vor der Erstürmung von Sitzungssälen durch den wütenden Mob in Sicherheit gebracht.

Trump-Anhänger stürmen Kapitol

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Trump-Anhänger stürmen Kapitol
Am 6. Januar 2021 wurde das Kapitol in Washington von Trump-Anhängern gestürmt.
quelle: keystone / manuel balce ceneta
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Der Kongress war an jenem Tag zusammengetreten, um unter dem Vorsitz von Pence den Sieg von Joe Biden bei der Präsidentenwahl offiziell zu beglaubigen. Trumps Anhänger wandten sich bei der Attacke auch gegen Pence, weil dieser sich wütenden Appellen, die Zertifizierung des Wahlergebnisses zu stoppen, entgegengestellt hatte. Bis dato hatte sich Pence stets höchst ergeben gegenüber Trump gezeigt.

Auch bei seiner Rede in New Hampshire lobte Pence den Ex-Präsidenten mehrfach. Allerdings sprach er nun auffallend oft von den gemeinsamen Leistungen der «Regierung Trump/Pence». Sein Auftritt in New Hampshire – einem der ersten Bundesstaaten, in denen bei den parteiinternen Vorwahlen in den USA abgestimmt wird – wurde als weiteres Anzeichen gewertet, dass Pence womöglich selbst Ambitionen haben könnte, bei der Präsidentenwahl 2024 als Bewerber der Republikaner anzutreten. (aeg/sda/dpa)

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So berichtet die Zeitungen über den Sturm auf das Kapitol
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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Darkside
04.06.2021 16:53registriert April 2014
Stolz worauf? Auf die vertiefte Spaltung der Nation? Auf die Steuersenkungen für 1% des Volkes? Auf die Angriffe auf die Demokratie? Auf das komplette Versagen im Umgang mit Covid? Meine Fresse...
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Campino
04.06.2021 15:38registriert Februar 2015
So ein Heuchler!
Währe Trumpel wieder gewählt worden, würde er ihm jetzt wieder den Hintern lecken!
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raues Endoplasmatisches Retikulum
04.06.2021 17:17registriert Juli 2017
Ein Mob stürmt das Kapitol, notabene mit der Absicht, Pence umzubringen.
Reaktion: "«und ich weiss nicht, ob wir jemals einer Meinung sein werden mit Blick auf den Tag»"
Jep, that seems about right...
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