International
USA

Früherer US-Aussenminister Pompeo fordert Anerkennung Taiwans durch USA

Früherer US-Aussenminister Pompeo fordert Anerkennung Taiwans durch USA

04.03.2022, 08:3604.03.2022, 09:27
Mehr «International»
Former U.S. Secretary of State Mike Pompeo delivers a speech in Taipei, Taiwan, Friday, March 4, 2022. (AP Photo/Chiang Ying-ying)
Pompeo in TaipehBild: keystone

Bei einem Besuch in Taiwan hat sich der frühere US-Aussenminister Mike Pompeo für eine Aufnahme diplomatischer Beziehungen der USA mit der demokratischen Inselrepublik eingesetzt. In einer Rede am Freitag in Taipeh sagte Pompeo, die US-Regierung solle den «notwendigen und längst überfälligen» Schritt tun und Taiwan die Anerkennung als «freies und souveränes Land» anbieten.

«Es geht um die Anerkennung der unverkennbar bereits existierenden Realität», sagte Pompeo, der am Vortag mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen zusammengetroffen war. «Es besteht keine Notwendigkeit für Taiwan, die Unabhängigkeit zu erklären, weil es bereits ein unabhängiges Land ist.» In Peking nannte ihn Chinas Aussenamtssprecher Wang Wenbin umgehend einen «ruinierten Ex-Politiker», dessen «brabbelnder Unsinn» erfolglos bleiben werde.

Vor dem Hintergrund der russischen Invasion in die Ukraine gehört Pompeo zu einer Reihe von früheren Aussen- und Sicherheitspolitikern der USA, die Taiwan diese Woche besuchen. Allerdings war keiner bisher soweit gegangen und hatte eine diplomatische Anerkennung Taiwans durch die USA gefordert. Vielmehr hatten sie sich gegen eine einseitige Veränderung des Status quo gewandt.

Die kommunistische Führung in Peking betrachtet die freiheitliche Insel nur als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Zuvor hatte bereits der frühere US-Generalstabschef Mike Mullen an der Spitze einer Delegation die Verpflichtungen der USA gegenüber Taiwan bekräftigt. Frieden und Sicherheit in der Taiwanstrasse zu sichern, sei nicht nur im Interesse der USA, sondern auch der Welt.

Die USA haben sich der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet und liefern Waffen. Frühere US-Regierungen haben offengelassen, ob sie der Insel im Falle eines Angriffs auch militärisch zu Hilfe kommen würden, um Peking abzuschrecken. Doch sagte US-Präsident Biden im Oktober, die USA hätten die «Verpflichtung», dies zu tun. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
11
Frankreich ermittelt gegen 16-Jährigen – wegen Terrorverdacht
Frankreichs Anti-Terrorstaatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen 16-Jährigen eingeleitet. Dieser hatte in sozialen Medien die Herstellung eines Sprengstoffgürtels angekündigt, um damit als Märtyrer zu sterben.

Gegen den am Vortag in den französischen Alpen festgenommenen Jugendlichen seien am Donnerstag Ermittlungen wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung eingeleitet worden, bestätigte die Anti-Terrorbehörde der Deutschen Presse-Agentur in Paris. Die von der Generaldirektion für innere Sicherheit geführten Ermittlungen müssten klären, ob der Plan für einen Terrorakt tatsächlich besteht und ob eine Umsetzung gegebenenfalls bereits in Angriff genommen wurde.

Zur Story