Im Nahen Osten wächst die Sorge vor einem möglichen Angriff Israels auf den Iran. Aus Sicherheitsgründen reduzieren die mit Israel verbündeten USA ihr Botschaftspersonal im Irak. Befürchtet wird, dass die Führung der Islamischen Republik im Fall eines israelischen Angriffs auf den Erzfeind Vergeltungsschläge gegen US-Stützpunkte in der Region anordnen könnte.
Auf das Botschaftspersonal angesprochen, entgegnete US-Präsident Donald Trump in Washington:
Der Iran «kann keine Atomwaffen haben, das werden wir nicht erlauben», sagte Trump.
Irans Verteidigungsminister Asis Nasirsadeh drohte den USA im Falle einer militärischen Eskalation mit Konsequenzen. Zugleich äusserte der Brigadegeneral die Hoffnung, dass die Atomverhandlungen mit Washington zu einem Ergebnis führen werden. «Aber wenn die Verhandlungen scheitern und uns eine Auseinandersetzung aufgezwungen wird, werden die Verluste der Gegenseite mit Sicherheit weitaus höher sein als unsere», zitierte ihn die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna. Der Iran werde ohne Rücksichtnahme all ihre Stützpunkte in der Region ins Visier nehmen, warnte er.
Die Gespräche zwischen dem Iran und den USA über Teherans Atomprogramm sollen am Sonntag im Oman fortgesetzt werden.
«Ich freue mich, bestätigen zu können, dass die sechste Runde der Gespräche zwischen dem Iran und den USA am kommenden Sonntag, den 15., in Maskat stattfinden wird», bestätigte Omans Aussenminister Badr al-Bussaidi auf X.
Aufgrund der wachsenden Spannungen in der Region war bis zuletzt nicht klar, ob es in dieser Woche eine weitere Verhandlungsrunde geben wird. Von iranischer Seite wurde der Termin zuvor bereits bestätigt.
Die Stützpunkte des US-Militärs am Persischen Golf, etwa in Bahrain und Katar, sind Luftlinie nicht sehr weit vom Iran entfernt und könnten im Falle einer Eskalation zu Zielen werden. In seinem Nachbarland Irak wiederum übt der Iran grossen Einfluss aus, unter anderem über verbündete schiitische Milizen. Zudem verfügt die Regionalmacht über eine unbekannte Zahl unterirdisch gelagerter Raketen, die Israels Staatsgebiet erreichen können. Die Führung in Teheran beteuert, nicht den Bau von Atomwaffen anzustreben, sondern das Atomprogramm allein für zivile Zwecke zu betreiben.
Noch setzt Trump in dem Streit auf Verhandlungen mit dem Iran. In einem Podcast mit dem Namen «Pod Force One» sagte er jedoch: «Ich bin jetzt weniger zuversichtlich als noch vor ein paar Monaten. Etwas ist mit ihnen passiert, aber ich bin viel weniger zuversichtlich, dass ein Deal zustande kommt.» Trump hatte für die Verhandlungen mit Teheran ursprünglich einen Zeitraum von zwei Monaten abgesteckt, die aber bald vorbei sind. Es ist unklar, ob es in dieser Woche eine weitere Verhandlungsrunde geben wird.
Die Seehandelsaufsicht der britischen Marine (UKMTO) erklärte, man sei über Spannungen informiert worden, «die zu einer Eskalation militärischer Aktivitäten führen könnte». Schiffe sollten Vorsicht walten lassen im Persischen Golf, im Golf von Oman und in der Strasse von Hormus, einer für die Schifffahrt wichtigen Meeresenge zwischen dem Iran und dem Oman. Angesichts der wachsenden Spannungen zogen die Preise an den Ölmärkten deutlich an.
Trump hat den Iran mehrfach gewarnt, dass es ohne eine Einigung zu einem Militäreinsatz kommen könnte. Er wolle das zwar nicht, sei aber dazu bereit, sagte der US-Präsident sinngemäss. Zudem könnte auch Israel einen Angriff auf seinen Erzfeind Iran beginnen - mit oder ohne Unterstützung des US-Verbündeten. US-Medienberichten zufolge hat Israel eine mögliche Attacke auf die iranischen Atomanlagen bereits vorbereitet. Unklar sei jedoch, ob die israelische Regierung schon eine endgültige Entscheidung getroffen habe.
Im vergangenen Jahr standen Israel und der Iran bereits mehrfach am Rande eines offenen Kriegs. Seit Jahrzehnten ruft die Führung in Teheran zur Vernichtung des jüdischen Staats auf. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält einen Deal nur dann für akzeptabel, wenn er zur Zerstörung aller Atomanlagen im Iran führen würde. Wiederholt hat die Führung in Israel mit Angriffen auf die iranischen Atomanlagen gedroht.
Experten haben jedoch Zweifel, ob das Atomprogramm durch einen Militärschlag gestoppt werden könnte. Das wäre ein «ausserordentlich komplexer militärischer Einsatz», heisst es in einer Analyse des Zentrums für Strategische und Internationale Studien (CSIS) in Washington. Zudem könne das Zentrifugenprogramm relativ schnell wieder aufgebaut werden. Luftangriffe würden das Atomprogramm nach Ansicht von Experten deshalb allenfalls um einige Zeit zurückwerfen, aber nicht langfristig stoppen. Zudem könnte ein Militärschlag den Iran erst recht dazu bewegen, Atomwaffen zu entwickeln.
Gleichzeitig sind wichtige Verbündete des Irans – die Hisbollah-Miliz im Libanon und die islamistische Hamas im Gazastreifen – aufgrund des Vorgehens des israelischen Militärs seit dem Massaker palästinensischer Terroristen am 7. Oktober 2023 in Israel extrem geschwächt. Die Angreifer töteten damals rund 1200 Menschen und entführten mehr als 250 weitere in den Gazastreifen, wodurch der bis heute andauernde Gaza-Krieg ausgelöst wurde. (rbu/dab/sda/dpa)
Ach ja Donald! Währe nicht zuerst die Invasion von Grönland an der Reihe?
Andererseits haben die USA haben Drohnenabwehrtechnik (u.A. Raketen), welche eigentlich der Ukraine versprochen wurde, stattdessen nach Israel geschickt, was zweifelsohne weitere zivile Todesopfer in den ukrainischen Städten zur Folge haben wird.
Verrückte Welt... mit der schwächsten USA seit dem amerikanischen Bürgerkrieg.