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Mexikos Staatschefin telefoniert mit Trump

Mexikos Staatschefin telefoniert mit Trump – so unterschiedlich berichten sie davon

28.11.2024, 06:2928.11.2024, 13:08
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Nach Donald Trumps Ankündigung hoher Importzölle auf mexikanische Waren haben der designierte US-Präsident und Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum über die Migrationspolitik an der gemeinsamen Grenze gesprochen. Beide berichteten von einem guten Gespräch, verbreiteten aber unterschiedliche Lesarten des Inhalts.

epa11741875 Mexican President Claudia Sheinbaum speaks during a press conference at the National Palace in Mexico City, Mexico 26 November 2024. Sheinbaum addressed the threats of tariffs by US Presid ...
Claudia Sheinbaum ist seit Anfang Oktober die Präsidentin Mexikos.Bild: keystone

Trump behauptete auf der von ihm mitgegründeten Plattform Truth Social, Sheinbaum habe zugesichert, die Migration über die mexikanische Grenze zu stoppen. «Mexiko wird mit sofortiger Wirkung verhindern, dass Menschen an unsere Südgrenze gelangen. Das wird die illegale Invasion in die USA erheblich eindämmen», schrieb Trump.

Sheinbaum wies dies zurück: «Mexikos Position ist nicht, Grenzen zu schliessen, sondern Brücken zwischen Regierungen und Völkern zu bauen.» Sie habe in dem Gespräch lediglich gesagt, dass Mexiko sich unter Wahrung der Menschenrechte um Migranten kümmere, bevor diese die US-Grenze erreichten. Das lateinamerikanische Land setzt seit Jahren seine Nationalgarde ein, um Migranten auf dem Weg in Richtung USA aufzuhalten.

Trump will wegen der Einwanderer hohe Zölle verhängen

Trotz der Hindernisse und Gefahren versuchen jedes Jahr Zehntausende Menschen aus südamerikanischen Ländern, vor Armut, Gewalt und politischen Krisen über die mexikanische Grenze in die USA zu flüchten. Auf der gefährlichen Route Richtung Norden sterben jährlich Hunderte, etwa durch Wassermangel und Hitzeschläge. Andere werden Opfer krimineller Banden.

Trump stellte Einwanderer im Wahlkampf in den USA pauschal als gefährliche Kriminelle dar. Zu Wochenbeginn kündigte er an, bereits an seinem ersten Amtstag, dem 20. Januar, Importzölle von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko zu verhängen – und begründete das damit, dass mit den Einwanderern auch Kriminalität und Drogen aus Mexiko in die USA eingeschleppt würden. Sheinbaum stellte den Sinn dieser Zölle infrage und deutete an, dass auch Mexiko Zölle erheben könnte. (dab/sda/dpa)

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77 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kei Luscht
28.11.2024 07:34registriert Dezember 2015
Trump hat ja eine sehr lockere Beziehung zur Wahrheit, daher tendiere ich jetzt mal dazu, der Präsidentin Mexikos zu glauben.
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Angelo Rizzi
28.11.2024 07:52registriert Oktober 2024
Das Problem ist nicht, dass Trump lügt, das Problem ist, dass er damit durchkommt.
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Popo Catepetl
28.11.2024 07:35registriert September 2014
Viel Spass mit Zöllen auf mexikanische Waren.

Es gibt einen Grund, wieso mexikanische Städte an der Grenze zur USA wahre Boomtowns sind. Und zwar stehen dort tausende Fabriken, die Waren für die USA produzieren oder montieren. Autozulieferer, Textilverarbeiter, Haushaltsartikel, Möbel, Baustoffe etc.

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