International
USA

Greenpeace zu 600-Mio.-Dollar-Strafe wegen Pipeline-Protest verurteilt

FILE - Dakota Access pipeline protesters defy law enforcement officers who are trying to force them from a camp on private land in the path of pipeline construction, Oct. 27, 2016, near Cannon Ball, N ...
Greenpeace-Aktivisten bei einem Protest gegen die Dakota-Pipeline.Bild: keystone

600-Millionen-Strafe gegen Greenpeace – wegen Pipeline-Protest auf Sioux-Gebiet

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace soll laut einem Gerichtsurteil mehr als 600 Millionen Dollar Strafe zahlen. Es geht um Proteste gegen eine Pipeline.
20.03.2025, 03:4320.03.2025, 03:43
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Ein US-Gericht hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace zu einer Millionenstrafe verurteilt. Das teilte eine Sprecherin der Nichtregierungsorganisation der Nachrichtenagentur AFP mit. Das Urteil ist am Mittwoch im US-Bundesstaat North Dakota gesprochen worden. Es geht um Schadensersatz von mehreren hundert Millionen Dollar an den Betreiber einer Ölpipeline. Greenpeace rechnet mit etwa 660 Millionen Dollar (605,58 Millionen Euro).

Das Unternehmen Energy Transfer hatte Greenpeace wegen Protesten gegen die Pipeline, die durch Gebiete von Sioux-Stämmen führt, auf Schadenersatz verklagt. Energy Transfer hatte der Umweltschutzorganisation eine gewalttätige und verleumderische Kampagne vorgeworfen. Greenpeace kritisierte, dass das Gerichtsverfahren dazu diene, die Organisation «zum Schweigen zu bringen». Die Organisation will in Berufung gehen.

Trump genehmigte das Projekt, Obama legte es auf Eis

Die knapp 1'900 Kilometer lange Dakota Access Pipeline war 2017 in Betrieb genommen worden. Sie verbindet Erdölfelder im Bundesstaat North Dakota mit einem Verteilzentrum im Bundesstaat Illinois. US-Präsident Donald Trump hatte in seiner ersten Amtszeit grünes Licht für die Inbetriebnahme der Pipeline gegeben. Unter seinem Vorgänger Barack Obama hatte das Projekt auf Eis gelegen.

Der Stamm der Standing Rock Sioux und der Nachbarstamm der Cheyenne River Sioux, die in dem Gebiet heilige Stätten haben, waren juristisch gegen die Pipeline vorgegangen. Sie prangerten nicht nur eine Entweihung des Landes an, sondern befürchteten zudem, dass Trinkwasser durch Lecks an der Leitung verseucht werden könnte. Die Pipeline führt unter anderem durch einen See.

Verwendete Quellen:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
re-spectre
20.03.2025 06:33registriert Dezember 2019
Da scheint es in dieser grossartigen Demokratie ja doch noch vernünftige Richter zu geben, die mit ihrem unabhängigen Weitblick für faire und verhältnismäßige Urteile sorgen. Wo käme man sonst hin in einer Demokratie, wenn jeder ungestraft seine Meinung äussern dürfte, geschweige denn Proteste organisieren.
608
Melden
Zum Kommentar
avatar
D0M
20.03.2025 07:26registriert Oktober 2016
Das war nie eine Klage, sondern eine Botschaft: Wer sich mit den falschen Leuten anlegt, wird nicht widerlegt, sondern zerquetscht. Eine klassische SLAPP-Taktik – absurd hohe Forderungen, um Gegner finanziell und psychologisch zu brechen. Dass sich Richter finden, die bereitwillig mitspielen, überrascht nicht mal mehr. Das System funktioniert genau so, wie es soll: als verlängerter Arm derer, die es sich leisten können.
395
Melden
Zum Kommentar
13
    Rekordhohe Zukunftsängste ob Trumps Zollchaos: Vor allem eine Folge ist gefährlich
    Trumps Zollhammer ist noch nicht zu spüren, doch die Konsumenten blicken schon so finster in die Zukunft wie zuvor nur in schweren Krisen.

    An den Börsen ging es zuletzt wieder in die Höhe. Der Zollhammer, mit dem Donald Trump am 2. April zugeschlagen hatte, scheint seinen Schrecken verloren zu haben. In der Schweiz wie in den USA legten die Leitindizes in den letzten Tagen deutlich zu. Doch laut den Ökonomen der Bank J. Safra Sarasin könnte diese Ruhe nach dem Sturm nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm sein.

    Zur Story