Nicolás MaduroBild: KEYSTONE
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro wird nach eigenen Angaben dieses Jahr nicht an der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York teilnehmen. Stattdessen werden seine Stellvertreterin Delcy Rodríguez und Aussenminister Jorge Arreaza anreisen, um «die Stimme und die Wahrheit des venezolanischen Volkes» dort hinzutragen, wie Maduro am Donnerstag (Ortszeit) vor Mitgliedern der Jugendorganisation seiner sozialistischen Partei in Caracas sagte.
In New York werden die beiden Millionen Unterschriften gegen die US-Wirtschaftssanktionen vorlegen, wie Maduro in einem Tweet schrieb.
Der seit 2013 regierende Staatschef liefert sich seit Monaten mit dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó einen Kampf um die Macht in dem ölreichen, aber von einer politischen und wirtschaftlichen Krise gezeichneten Land. Millionen Menschen haben das Land bereits wegen des Mangels an Nahrungsmitteln und des angespannten politischen Klimas verlassen. Guaidó wird unter anderem von den USA unterstützt. Viele Länder haben ihn bereits als legitimen Übergangsstaatschef anerkannt, in Venezuela selbst allerdings sitzt Maduro weiter fest im Sattel.
Venezuela: Wie Maduro in nur sechs Tagen das Parlament kaltstellte
1 / 10
Venezuela: Wie Maduro in nur sechs Tagen das Parlament kaltstellte
545 neu gewählte Mitglieder der Verfassungsgebenden Versammlung kamen am Freitag zusammen - alles Getreue Präsident Nicolás Maduros, dem Sieger einer turbulenten Woche. Sie zogen ins Parlament ein, in dem eigentlich die Opposition das Sagen hat. Nun ist sie kaltgestellt - in nur sechs Tagen.
quelle: ap/ap / ariana cubillos
Die Uno-Vollversammlung beginnt am 17. September. Für den 26. September war Maduros Rede eingeplant, wie aus dem Programm hervorgeht. «Ich war dort letztes Jahr», sagte Maduro vor den jungen Parteimitgliedern weiter. «Dieses Jahr werde ich hierbleiben und mit Euch hier in Venezuela arbeiten.» (aeg/sda/dpa)
Demonstrationen in Caracas
1 / 22
Demonstrationen in Caracas
In den Strassen von Caracas fand gestern eine gigantische Demonstration statt.
quelle: epa/efe / miguel gutierrez
«Leute sterben in Spitälern»
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Belarus' Präsident Lukaschenko ruft zur Wahl – ausgewählte internationale Gäste sollen sie legitimieren. Solche falschen Wahlbeobachter liegen auch anderswo im Trend.
Belarus wählt – das ist kein Witz, sondern trauriger Ernst. Der Herrscher des osteuropäischen Landes beabsichtigt, sich wiederwählen zu lassen, und das jetzt schon zum sechsten Mal. Seit 1994 ist Alexander Lukaschenko im Amt, damit hält er souverän einen sicheren Platz unter den zehn dienstältesten Diktatoren der Welt, die meisten von ihnen aus Afrika. Die Wahl am kommenden Sonntag hat er vorziehen lassen. Lukaschenko fühlt sich missverstanden und möchte einiges geraderücken, was seine Legitimität betrifft. Zu diesem Zweck hat er sehr viele internationale Wahlbeobachter eingeladen, die bei dieser Wahl eine wichtige Rolle spielen sollen.