Ein ungewöhnlich starker Zyklon ist an Indiens Ostküste auf Land getroffen. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu Tempo 195 erreichte der tropische Wirbelsturm «Fani» am Freitagmorgen die Gegend um die Küstenstadt Puri, wie die indische Meteorologiebehörde mitteilte.
THE EXTREMELY SEVERE CYCLONIC STORM “FANI” LAY CENTERED AT 0730 HOURS IST OF TODAY, 03rd MAY, 2019 NEAR LAT. 19.60N AND LONG. 85.70E OVER NORTHWEST & ADJOINING WESTCENTRAL BAY OF BENGAL ABOUT 25 KM SOUTH-SOUTHWEST OF PURI. pic.twitter.com/WVye5g8fS1
— India Met. Dept. (@Indiametdept) 3. Mai 2019
Mehr als eine Million Menschen waren zuvor nach Angaben der Regierung des Bundesstaates Odisha in Sicherheit gebracht worden.
Alle Flüge am Freitag von und nach Bhubaneswar, der Hauptstadt von Odisha, waren am Donnerstagabend abgesagt worden. In der Metropole Kolkata (früher Kalkutta) sollten alle Flüge zwischen 21.30 Uhr am Freitag und 18.00 Uhr am Samstag ausfallen.
Schulen blieben in der betroffenen Gegend geschlossen, und auch zahlreiche Züge fielen aus. Fischer wurden gewarnt, nicht hinauszufahren. Auch im Nachbarland Bangladesch wurden Vorbereitungen getroffen. Insgesamt könnten viele Millionen Menschen betroffen sein.
In der Folge dürfte der Sturm nach aktuellen Berechnungen in Richtung Nordosten und somit über die Metropole Kalkutta und das dicht besiedelte Bangladesch in Richtung Bhutan ziehen. In den Gebieten leben rund 100 Millionen Menschen.
Die Satelliten-IR-Simulation zeigt, wie der katastrophale Tropensturm #CycloneFani über Indien weiter nach Bangladesch und Bhutan ziehen wird. Vor allem die Regenmengen werden zum Problem. Animation mit @pflotsh Storm. Download https://t.co/UwCNJ35Xcj /FA pic.twitter.com/yYe4SMMRMY
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) May 3, 2019
Am Donnerstag hatte der Wirbelsturm nochmals deutlich an Wucht zugenommen. Über dem Golf von Bengalen wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 305 Kilometern pro Stunde gemessen, wie es das Joint Typhoon Warning Center schreibt.
Update #CycloneFani - das JTWC geht nun von Windböen bis 305 km/h aus! Deutlich stärker als zunächst erwartet, es wird sehr schlimm für #Indien. Ähnlichkeiten zu Zyklon Odisha 1999: https://t.co/jo2fCXnX0I
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) May 2, 2019
Aktuell hier verfolgen: https://t.co/ps6m1r1vYd /FR pic.twitter.com/vlpzzkGP4f
In indischen Schulen und Regierungsgebäuden wurden rund tausend Notunterkünfte für mehr als eine Millionen Menschen eingerichtet. Am Donnerstag zog «Fani» über dem Golf von Bengalen in Richtung Westen, ungefähr 450 Kilometer von der indischen Ostküste entfernt. Berichten zufolge könnte es der grösste Sturm der vergangenen 20 Jahre in Ostindien sein.
Indiens Wetterdienst warnte davor, dass die enormen Windgeschwindigkeiten des Zyklons Bäume ausreissen und Häuser zerstören könnten. Auch Überschwemmungen seien in einigen Gegenden möglich.
Tropische Wirbelstürme sind am Golf von Bengalen keine Seltenheit, vor allem zwischen April und November. Bei «Fani» handelte es sich aber um den stärksten seit vielen Jahren. Im Jahr 1999 war ein Zyklon mit bis zu 260 Kilometer pro Stunde über Odisha (damals Orissa) hinweggefegt und hatte mehr als 10'000 Menschen getötet. Bei dem bislang wohl tödlichsten Zyklon kamen 1970 in Bangladesch mindestens 300'000 Menschen ums Leben. (cma/mlu/sda/dpa)
Hoffen wir es können sich alle in Sicherheit bringen.