Der Gründer des schwedischen Möbelkonzerns Ikea, Ingvar Kamprad, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Kamprad schlief in seinem Haus in der südschwedischen Region Småland friedlich ein, wie Ikea am Sonntag mitteilte.
Mit grossem Bedauern müssen wir heute mitteilen, dass Ingvar Kamprad gestern in seinem Haus in Småland, Schweden, friedlich verstorben ist. Umgeben von seinen Lieben starb er im Alter von 91 Jahren nach kurzer Krankheit. Wir denken an seine Familie und Freunde. pic.twitter.com/2KVJdPnpU0
— IKEA Schweiz (@IKEA_CH) 28. Januar 2018
Der Milliardär hatte den heutigen Möbelriesen 1943 mit 17 Jahren gegründet. Das I und das K stehen für seine Initialen, E und A für die Bauernhöfe Elmtaryd und Agunnaryd, auf denen er aufgewachsen ist.
Zunächst waren Stifte, Portemonnaies, Bilderrahmen, Tischläufer, Uhren, Schmuck und Nylonstrumpfhosen im Angebot. Möbel kamen 1947 dazu, bis zur Eröffnung des ersten Einrichtungshauses dauerte es noch einmal fast zehn Jahre. Im Visier hatte Kamprad von Anfang den kleinen Mann mit schmalem Geldbeutel. Er ist selbst unter einfachen Leuten im schwedischen Småland aufgewachsen.
Seine Möbel, die in handliche Pakete verstaut werden können, eroberten die Wohnzimmer der Skandinavier und dann die der ganzen Welt. In über 40 Ländern kann man inzwischen Billy-Regale und den Wippstuhl Poäng kaufen.
Um Steuern zu sparen, wandelte Kamprad die Firma 1982 in eine Stiftung mit Sitz in den Niederlanden um. Der Konzern spaltet sich inzwischen in viele Firmen auf, die in Liechtenstein, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden registriert sind.
Kamprad selbst lebte 37 Jahre lang in der Schweiz, weil er Schwedens Steuern überrissen fand. Er wohnte in der Gemeinde Epalinges oberhalb von Lausanne. Eineinhalb Jahre nach dem Tod seiner Frau entschied er sich 2013, nach Schweden zurückzukehren, um näher bei der Familie zu sein. Seine drei Söhne Peter, Mathias und Jonas haben allesamt den Schweizer Pass.
Im Geschäftsjahr 2016/2017 hatte Ikea weltweit 36,3 Milliarden Euro umgesetzt, davon 1,05 Milliarden Franken in der Schweiz. Heute beschäftigt Ikea 190'000 Menschen weltweit. Die dank Ikea reich gewordene Familie Kamprad führte auch dieses Jahr die «Bilanz»-Liste der Reichen in der Schweiz an. «Bilanz» beziffert ihr Vermögen auf 48 bis 49 Milliarden Franken.
Dennoch galt Kamprad als äusserst sparsam: «Ich glaube nicht, dass ich irgendetwas besitze, das ich nicht auf einem Flohmarkt gekauft habe», sagte er einst in einem TV-Interview.
(sda/ jbu)