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Grossbritannien tritt aus der EU aus: Liveticker zum Brexit

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So reagiert die britische Presse auf den Brexit
Die «Sun» machte vor dem Referendum Front gegen die EU – und titelt nun hämisch: «See EU later».
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Cameron soll nach Rücktritts-Ankündigung geweint haben ++ Revolte bei Labour

23.06.2016, 05:4926.06.2016, 22:17
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21:22
Cameron soll nach Rücktritts-Ankündigung geweint haben
Britain's Prime Minister David Cameron speaks after Britain voted to leave the European Union, outside Number 10 Downing Street in London, Britain June 24, 2016. REUTERS/Stefan Wermuth
Bild: STEFAN WERMUTH/REUTERS
Als am Freitagmorgen klar war, dass sich eine Mehrheit der Briten für den Brexit ausgesprochen hatte, trat ein sichtlich geknickter Cameron vor seinem Amtssitz, Downing Street 10, vor die Presse - und kündigte seinen Rücktritt an. Schon bei diesem Auftritt machte der Politiker den Eindruck, als müsse er sich sehr zusammennehmen. Die «Daily Mail» berichtet nun, was sich zugetragen haben soll, als Cameron und seine Frau Samantha die Tür des Amtssitzes wieder hinter sich geschlossen hatten. Ian Birrell, ehemaliger Redenschreiber des Premiers, Camerons Vertraute hätten nach der Rücktrittsankündigung geweint - genauso wie der Premier selber.
20:15
EU-Partner wollen von London keinen sofortigen Brexit-Antrag
Nach dem Nein der Briten zu Europa sind die übrigen 27 EU-Länder bemüht, Druck vom scheidenden britischen Premier David Cameron zu nehmen. Es gebe in den Hauptstädten Verständnis dafür, dass Cameron beim EU-Gipfel am Dienstag nicht das Austrittsverfahren förmlich auslösen werde.

Dies sagte ein EU-Diplomat am Sonntag in Brüssel. Zuvor hatten sich 27 Topdiplomaten aus allen Mitgliedsländern ohne Grossbritannien getroffen, um Linien für den Gipfel abzustimmen. Im Europaparlament wird hingegen gefordert, dass Cameron schon beim Gipfel den Brexit anschieben soll.
19:34
Schottland will Alleingang
epa05389190 (FILE) A file picture dated 21 September 2014 shows Supporters of independence for Scotland at a 'Rally for Scottish Independence' in Edinburgh, Scotland. According to media repo ...
Bild: GRAHAM STUART/EPA/KEYSTONE
Schottland sucht nach Wegen, in der Europäischen Union (EU) zu bleiben. Was auch immer möglich sei, werde man versuchen, sagte die Chefin der Regionalregierung, Nicola Sturgeon, am Wochenende. So will sie in den nächsten Tagen in Brüssel Gespräche führen, um zu verhindern, dass Schottland als Teil Grossbritanniens gegen seinen Willen ausgeschlossen wird.

Vorangetrieben wird zudem ein neues Referendum zur Abspaltung vom Königreich. In der ersten Abstimmung 2014 hatten 55 Prozent Schotten gegen eine Loslösung von Grossbritannien gestimmt. Jüngste Umfragen weisen aber auf einen Stimmungswechsel hin.
16:55
Revolte bei Labour: Parteichef Corbyn könnte über Brexit stolpern
Britain's opposition Labour Party leader Jeremy Corbyn leaves his home in London, Britain June 26, 2016. REUTERS/Neil Hall
Bild: NGH
Jeremy Corbyn ist erst seit neun Monaten an der Spitze der Labour-Partei. Den Brexit bekämpfte er nur halbherzig. Nun könnte der Oppositionsführer zum Kollateralschaden des EU-Ausstiegs werden. Corbyn gilt als ausgesprochener Linker in der Partei und als früherer Parteirebell - er hat seit langem viele Kritiker in Partei und Fraktion.

In der britischen Labour-Partei ist nach dem Brexit-Referendum eine Revolte gegen Parteichef Jeremy Corbyn ausgebrochen. Mehrere Mitglieder des Schattenkabinetts traten am Sonntag von ihren Posten zurück, um den Druck auf Corbyn zu erhöhen. Sie werfen ihm mangelndes Engagement im Brexit-Wahlkampf vor.
13:37
Grossbritannien hat noch keinen formellen Antrag gestellt
European Parliament President Martin Schulz gives a statement after the conference of Presidents at the European Parliament in Brussels, Belgium, June 24, 2016. REUTERS/Eric Vidal
Bild: ERIC VIDAL/REUTERS
Die Briten haben bis dato noch keinen Antrag auf Austritt gestellt. Der scheidende Premier und EU-Befürworter David Cameron will den von ihm abgelehnten Schritt seinem noch zu bestimmenden Nachfolger überlassen.

Der deutsche EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) setzt dem Zeitspiel der Briten nun eine konkrete Terminforderung entgegen. Die EU erwarte, «dass die britische Regierung jetzt liefert. Der Gipfel am kommenden Dienstag ist hierfür der geeignete Zeitpunkt», sagte er der «Bild am Sonntag».

Bei dem ohnehin stattfindenden Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs sollten die Briten den Austritt aus der Europäische Union beantragen. Erst danach können die Verhandlungen über die Konditionen des britischen Ausstiegs beginnen. Sie sollen bis zu zwei Jahre dauern.
13:02
Hotelplan-Chef rechnet mit weniger britischen Gästen
Nach dem Austrittsentscheid der Briten aus der EU (Brexit) rechnet der Chef des Schweizer Reiseunternehmens Hotelplan Suisse, Kurt Eberhard, mit weniger britischen Gästen. In Grossbritannien werde Hotelplan UK möglicherweise Gäste verlieren, die sich teurere Ferien weniger leisten können.

Angesichts der Talfahrt des britischen Pfundes nach dem Brexit werde die Währungssituation dazu führen, dass im Winter voraussichtlich weniger Briten in die Schweiz kommen würden, sagte Eberhard der Zeitung «Zentralschweiz am Sonntag»: «Das schmerzt. Die Briten sind gute Gäste und wichtig für die Hotelplan-Gruppe.» (sda)
10:38
Investor-Guru Soros prognostiziert schwere Zeiten für EU
Business magnate George Soros arrives to speak at the Open Russia Club in London, Britain June 20, 2016. REUTERS/Luke MacGregor
Bild: LUKE MACGREGOR/REUTERS
Finanzinvestor George Soros sieht nach dem Votum Grossbritanniens für den Brexit schwere Zeiten auf die Europäische Union (EU) zukommen. Die Auflösung der EU sei damit praktisch irreversibel, schrieb der Milliardär in einem Kommentar auf seiner Internetseite am Wochenende.

Die Finanzmärkte dürften so lange starken Schwankungen unterworfen sein, wie der lange und komplizierte Prozess des politischen und wirtschaftlichen Austritts aus der EU verhandelt werde. Die Folgen für die Realwirtschaft würden vermutlich mit denen der Finanzkrise 2007 bis 2008 vergleichbar sein. Der US-Investor mahnte zugleich einen massiven Umbau der EU an.

Soros hatte 1992 mit einer Wette gegen das britische Pfund riesige Gewinne eingefahren. Der Sterling brach massiv ein. Die Währung schied damals aus dem europäischen Wechselkursmechanismus EWS aus - der Tag ging als «Schwarzer Mittwoch» in die Finanzgeschichte ein. (sda/reu)
7:47
Corby feuert seinen Schatten-Aussenminister
Nach dem Brexit-Votum hat der britische Oppositionsführer Jeremy Corbyn seinen Schatten-Aussenminister Hilary Benn in der Nacht zum Sonntag gefeuert, weil er «kein Vertrauen» mehr zu ihm habe, zitierte die BBC einen Parteisprecher. Zuvor hatte Benn andere Parteimitglieder aufgefordert zurückzutreten, sollte Corbyn nicht die Konsequenz aus der Brexit-Entscheidung ziehen und seinen Posten räumen.

Corbyn hatte vor dem Referendum an der Seite von Premierminister David Cameron für den Verbleib in der EU geworben. Zwei Labour-Abgeordnete legten am Samstag einen Misstrauensantrag gegen Parteichef Corbyn vor. Kritiker werfen ihm vor, die Labour-Stammwählerschaft aus einfachen Arbeitern nicht ausreichend für den Verbleib in der EU mobilisiert zu haben und dadurch für die Niederlage des EU-Lagers beim Referendum am Donnerstag mitverantwortlich zu sein.

Nach Bekanntwerden von Benns Entlassung schrieb die Labour-Abgeordnete Roberta Blackman-Woods im Kurzmitteilungsdienst Twitter, es handle sich um eine «traurige Nachricht». Ihr sei unverständlich, wie Corbyn glauben könne «auf diese Art seine sich verschlechternde Position» in der Partei verbessern zu können.




Die Frage des Misstrauensantrags gegen den Parteichef wird voraussichtlich eine Fraktionssitzung von Labour am Montag dominieren. (sda/afp)
7:11
EU-Kritiker Boris Johnson kommt Cameron-Nachfolge näher
Der britische EU-Kritiker Boris Johnson ist laut einer Zeitung der Nachfolge von Premierminister David Cameron einen wichtigen Schritt nähergekommen. Der frühere Bürgermeister Londons kann demnach auf die Unterstützung von Justizminister Michael Gove zählen.

Gove habe Johnson am Samstag angerufen und ihm seine Unterstützung zugesagt, berichtete die «Sunday Times» am Sonntag. Gove gehörte beim historischen Referendum am Donnerstag ebenfalls zu den EU-Gegnern. Grossbritannien stimmte mit 52 zu 48 Prozent für einen Austritt aus der Europäischen Union.

Cameron, der für einen EU-Verbleib geworben hatte, will wegen des Brexit-Votums bis spätestens Oktober zurücktreten. Die regierende konservative Partei von Cameron und Johnson ist wegen der EU-Frage tief gespalten.

Laut «Sunday Times» wird Innenministerin Theresa May in den nächsten Tagen noch in das Rennen einsteigen. May hatte für einen EU-Verbleib geworben. Sie kann deswegen wahrscheinlich auf Unterstützung aus dem Cameron-Lager zählen. (sda/reu)
Vote Leave campaign leader Boris Johnson drives away from his home in Oxfordshire, Britain June 25, 2016. REUTERS/Peter Nicholls
Bild: PETER NICHOLLS/REUTERS
3:57
Zentralbanken wollen Finanzmärkte zusammen stützen
Die grossen Zentralbanken der Welt stehen nach dem Brexit-Votum bereit, um die Finanzmärkte zu stabilisieren. Die Notenbanker beschlossen bei einem Treffen in der Schweiz ein enge Kooperation untereinander.

Die Notenbanker hätten bei ihrem Treffen in der Schweiz die Notfallmassnahmen der Bank of England befürwortet und ihre Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert, teilte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich am Samstagabend mit.
2:02
Mehrheit der Schotten nach Brexit-Votum für Unabhängigkeit
Eine deutliche Mehrheit der Schotten ist einer Umfrage zufolge nach dem Brexit-Votum für ein neues Referendum zur Abspaltung von Grossbritannien. 59 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, wie aus der Erhebung für die Zeitung «Sunday Post» hervorgeht.

Beim letzten Referendum zur Frage im Jahr 2014 sprachen sich lediglich 45 Prozent für die Unabhängigkeit aus. Die Mehrheit war damals dafür, im Vereinigten Königreich zu bleiben. Eine Sorge war, dass ein unabhängiges Schottland nicht mehr Teil der Europäischen Union wäre.

Nachdem Grossbritannien am Donnerstag aber mit einer Mehrheit von 52 zu 48 Prozent für einen EU-Austritt votierte, hat sich die Stimmung in Schottland geändert. Dort stimmten 62 Prozent der Bürger für den britischen EU-Verbleib.

«Ein zweites Unabhängigkeitsreferendum ist ganz klar eine Option, die auf den Tisch muss und sie ist sehr präsent auf dem Tisch», hatte Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon am Samstag erklärt. Sollte sich Schottland tatsächlich von Grossbritannien abspalten, könnte das Land wieder der EU beitreten. (sda/reu)
18:38
Run auf irische Pässe – Nordiren wollen EU-Bürger bleiben
Die Nordiren, die mit rund 55 Prozent gegen den Brexit gestimmt haben, wollen weiterhin einen EU-Pass. Das bekommen bereits jetzt die nordirischen Poststellen zu spüren, die die Antragsformulare für den irischen Pass aushändigen. Die Nordiren wollen offenbar nicht auf eine eigene Unabhängigkeitsabstimmung hoffen oder warten und versuchen stattdessen, über die irische Staatsbürgerschaft weiterhin Reise- und Niederlassungsfreiheit in der EU zu erlangen.

16:58
Brexit? «Die Partei» ist dabei!
15:50
Das schreibt die internationale Presse
Wie reagiert die internationale Presse auf den Brexit? Den Überblick über die Reaktionen aus anderen Ländern findest du hier.
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14:55
Doch nichts überstürzen
Nachdem die Aussenminister der EU-Gründerstaaten Grossbritannien dazu gemahnt haben, möglichst schnell den Austritt zu verhandeln, macht die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Schritt zurück. Sie wolle die britische Regierung nicht dazu drängen, möglichst rasch ein Austrittsschreiben zu senden.

«Ehrlich gesagt: Es soll nicht ewig dauern. Aber ich würde mich auch nicht wegen einer kurzen Zeit verkämpfen», sagte Merkel am Samstag. «Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass in Grossbritannien auch mit dem Referendum so umgegangen wird, dass man das Ergebnis auch umsetzen möchte», sagte sie. «Wichtig ist: Solange Grossbritannien diesen Antrag nicht gestellt hat und das Abkommen nicht fertig ist, bleibt Grossbritannien weiter volles Mitglied der EU mit allen Rechten und Pflichten. Darüber habe ich mit dem britischen Premierminister gesprochen, der mir das auch genauso bestätigt hat», sagte Merkel. (sda/reu/dpa)
14:13
Blocher hat «grossen Respekt» vor der britischen Bevölkerung
Alt Bundesrat Christoph Blocher hat sich überrascht gezeigt vom Brexit-Entscheid. Er habe diesen Entscheid nicht erwartet, sagte er in der hauseigenen Fernsehsendung «Teleblocher» vom Samstag.

«Zuerst habe ich mich aufgeregt über mich, dass ich das den Engländern nicht zugetraut habe», sagte Blocher. Er habe grossen Respekt vor der britischen Bevölkerung.

Blocher verglich die Brexit-Abstimmung mit jener von 1992, als die Schweiz den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ablehnte.

Für die Schweiz eröffneten sich nach dem Brexit grosse Chancen, wenn sie sie denn auch nutze, und eine grosse strategische Freiheit. «Wir können es besser machen als die EU. Nicht anders, aber besser», sagte der SVP-Stratege weiter. (sda)
13:57
Britischer EU-Finanzkommissar Hill will zurücktreten
Der britische EU-Finanzkommissar Jonathan Hill hat ebenfalls seinen Rücktritt angekündigt. «Ich glaube nicht, dass es richtig wäre, jetzt als britischer Kommissar weiter zu machen als ob nichts geschehen wäre», sagte Hill in Brüssel. Er habe daher Kommissonspräsident Jean-Claude Juncker mitgeteilt, dass er zurücktrete.
13:33
FDP verabschiedet Brexit-Resolution
Der Brexit ist an der DV der FDP vom Samstag in Brugg AG das grosse Thema gewesen. Die Delegierten verabschiedeten einstimmig eine Resolution, in der Massnahmen zur Abfederung der Folgen für die Schweiz gefordert werden. Verlangt wird die Neuregelung und der Ausbau der Beziehungen zu Grossbritannien. Die Verhandlungen sollen parallel zu den Austrittsverhandlungen Grossbritanniens mit der EU erfolgen.

Um die Folgen der Frankenstärke abzufedern, will die FDP in ihrer Resolution auch Massnahmen für die heimische Wirtschaft. So soll die Schweizer Standortförderung der Schweizer Exportindustrie neue Märkte erschliessen. Der Bürokratieabbau soll an die Hand genommen und die Innovationstätigkeit in der Schweiz durch eine Aufstockung von Krediten angekurbelt werden. (sda)
13:05
Schottland bereitet zweites Referendum vor
Die schottische Regionalregierung bereitet ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit von Grossbritannien vor und will eigene Gespräche mit der EU aufnehmen. Die notwendigen rechtlichen Schritte würden jetzt vorbereitet, sagte Regierungschefin Nicola Sturgeon am Samstag in Edinburgh nach einem Treffen des Kabinetts. (sda/dpa)
13:02
Dieser Mann soll die Brexit-Verhandlungen leiten
Der belgische Topdiplomat Didier Seeuws soll auf europäischer Seite die Austrittsverhandlungen mit Grossbritannien führen. Seeuws werde im EU-Ministerrat die sogenannte Brexit-Task-Force leiten, berichteten Diplomaten am Samstag in Brüssel.
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Seeuws ist unter den EU-Staats- und Regierungschefs kein Unbekannter. Er war bis Ende 2014 engster Mitarbeiter (Kabinettschef) des damaligen EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy. Der Ratschef führt die EU-Gipfel und bereitet diese vor. Seeuws hat zur Zeit einen Direktorenposten im EU-Ministerrat, der Vertretung der Mitgliedstaaten in Brüssel. (sda/dpa)
12:53
Forderung nach raschem Austritt
Die Aussenminister der EU-Gründungsstaaten haben Grossbritannien zu einem baldigen Austritt aus der Gemeinschaft aufgefordert. Man respektiere das Ergebnis der Volksabstimmung in Grossbritannien für ein Verlassen der EU.

«Es muss uns jetzt die Möglichkeit gegeben werden, dass wir uns mit der Zukunft Europas beschäftigen», sagte der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier am Samstag nach einem Treffen mit seinen Kollegen aus den EU-Gründungsstaaten in Berlin. Jetzt müssten die übrigen EU-Staaten die Möglichkeit erhalten, sich auf ihre Zukunft zu konzentrieren. Dazu müsse das Austrittsverfahren schnell in Gang kommen. Das sei eine Botschaft, die man nach London schicke. «Dieser Prozess sollte sobald wie möglich losgehen», verlangte Steinmeier.

Luxemburgs Ressortchef Jean Asselborn sagte: «Ich hoffe, dass wir jetzt kein Katz-und-Maus-Spiel spielen. Das britische Volk hat entschieden. Das muss jetzt umgesetzt werden.» (sda/dpa/afp)
12:25
«Politische Rechte von Nationalisten übernommen»
An der Delegiertenversammlung der SP in Chur zog Parteipräsident Christian Levrat Parallelen zwischen Grossbritannien und der Schweiz. Das Land erlebe die Übernahme der politischen Rechten durch die Nationalisten.

Die Euroskeptiker unter den Briten hätten sich zu wenig geschützt gefühlt vor der Globalisierung. «Die EU wird – meist zu Unrecht – als Motor der ultraliberalen und antisozialen Politik wahrgenommen, welche die britische Regierung seit mehreren Jahren betreibt», sagte Levrat im Auditorium der Bündner Kantonalbank. (sda)
11:58
Die blonden Matten der Rechtspopulisten …
11:50
1 Million Briten wollen zweites Referendum
Die Online-Petition, die eine zweite Abstimmung zum Brexit fordert, hat die 1-Million-Marke geknackt.
11:14
Trump, «du Idiot»
Aus aktuellem Anlass: «Fuck you» von Lily Allen:
https://www.youtube.com/watch?v=yFE6qQ3ySXE
Die Sängerin hat auf den Tweet Donald Trumps, Schottland habe sich sein Land zurückgeholt, geantwortet: «Schottland stimmte für den Verbleib, du Idiot».

Die ganze Meldung dazu gibt's hier.
10:43
Aussenminister-Treffen in Berlin
Die Aussenminister der sechs EU-Gründerstaaten Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Niederlande und Luxemburg treffen sich heute in Berlin. Zum Auftakt der Gespräche

Gastgeber Frank-Walter Steinmeier sagte zu Beginn, von dem Treffen solle die Botschaft ausgehen, «dass wir uns dieses Europa nicht nehmen lassen». Die EU sei ein weltweit einzigartiges «Erfolgsprojekt von Frieden und Stabilität».

Hier geht's zur Meldung.
6:21
Das sagt die Schweizer Presse zum Brexit
«Die EU hat an ihren Bürgern vorbeiregiert»
(Tages-Anzeiger)

«Die Personenfreizügigkeit ist eine zentrale Errungenschaft der EU. Doch manchmal muss man bereit sein, von Prinzipien abzuweichen, um das Projekt zu retten.»
(Neue Luzerner Zeitung / St.Galler Tagblatt)

«Die Personenfreizügigkeit lässt sich wohl nur retten, wenn die EU den beteiligten Ländern eine gewisse Steuerung der Zuwanderung erlaubt.»
(Bund)

«Die EU weiss spätestens jetzt, das sie die Personenfreizügigkeit als absolut geltendes Prinzip überdenken muss, will sie nicht Austrittsdiskussionen in weiteren Mitgliedsländern riskieren.»
(Landbote)

«Der Volksentscheid demonstriert einmal mehr, dass in Europa der Nationalstaat zwar ständig an Handlungsfreiheit verlieren mag, dass er aber für breite Bevölkerungskreise eben doch der zentrale politische Bezugsrahmen bleibt.»
(NZZ)

««Stiff upper lip» riskieren sie mit Blick auf ihre gloriose Vergangenheit die Zukunft der urbanen Jugend, die den Brexit nicht wollte. »
(Blick)

(sda)
6:11
Der Morgen danach
Na, verkatert? Dann geht es dir nicht anders als den Mitarbeitern vom deutschen auswärtigen Amt und der gesamten EU, wie man hier nachlesen kann.
01:30
Alle müde
Mit diesem Eintrag verabschieden wir uns vom Brexit-Liveticker: Die «Arena» zur Abstimmung in Grossbritannien war wenig erkenntnisstiftend, aber unterhaltsam. Den ganzen Bericht gibt's hier zu lesen.

Ab Samstag, 6 Uhr, sind wir wieder dabei – und vermelden die wichtigsten Entwicklungen zum Brexit.
21:55
Wir auch, wir auch
21:45
Das war's auch schon
Das war eine kurze Sondersendung, die das SRF da einberufen hat. Nach einer knappen dreiviertel Stunde ist die Debatte vorbei. FPÖ-Huber beendete die Diskussion mit dem wenigaussagenden Satz, die EU sei nur gut, wenn sie allen Mitgliedstaaten etwas nütze.



Um 22.30 findet dann die reguläre «Arena» statt – natürlich mit dem flammenden Brexit-Befürworter Roger Köppel.
21:39
«Wir sind wirtschaftlich sehr, sehr integriert.»
«Warum geht es uns gut?», fragt Micheline Calmy-Rey, die diese «Arena»-Debatte klar dominiert. «Nicht weil wir raus sind, sondern weil wir 140 Abkommen mit der EU haben.» Die Schweiz sei juristisch ein Drittstaat, aber wirtschaftlich «sehr, sehr integriert.»

Nur so könne die EU funktionieren, hängt sich FPÖ-Huber rein. Wenn man sich auf die Dinge beschränkte, die wichtig seien. «Eine Mitgliedschaft à la carte.»
21:34
Calmy-Rey provoziert Reaktionen auf Twitter






21:27
Calmy-Rey: «Frau Merkel macht ein bisschen, was sie will»
Alt-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey entlockt dem Publikum zum ersten Mal ein paar Lacher. Deutschland sei ein Hegemon in der EU. «Frau Merkel macht darin ein bisschen, was sie will.»

Dann wird die Alt-Bundesrätin wieder ernst. Man müsse die Interessen aller Mitgliedstaaten einbeziehen. Und: «Die Leute wollen nicht mehr akzeptieren, dass die Wirtschaft über der Politik steht.» Es gebe zu wenig gemeinsame Politik innerhalb der EU. Es brauche mehr Solidarität, mehr gemeinsame Politik. «Grossbritannien war dabei immer eine Bremse.»

Aber: Die EU habe viel geschafft. Sie habe die osteuropäischen Länder aus der Krise geholt, sie habe Rivalitäten gedämmt. Sie sei wie ein junger Mann, «noch nicht ganz fertig». Wieder lacht das Studio. Und Calmy-Rey fährt, charmant und kompetent wie sie ist, fort: «Alors, die EU muss mehr Diversität akzeptieren.»
21:19
«Die EU ist eine ideale Projektionsfläche»
Auf die Frage, wer schuld sei in den Augen der Verlierer, sagt der Historiker Georg Kreis: «Die EU ist eine ideale Projektionsfläche für die Empörten.»
Bild
21:00
Die Brexit-«Arena» beginnt
«Wer sind die Gewinner, wer sind die Verlierer?», fragt «Arena»-Moderator Jonas Projer gleich zu Beginn der Sondersendung zum Brexit. Vom FPÖ-Nationalratsabgeordneten Johannes Hübner erhält er eine klare Antwort: Das britische Volk hat gewonnen. Mal sehen, was die anderen «Arena»-Gäste zu dieser Antwort sagen. Alt-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey macht sich auf jeden Fall schon fleissig Notizen. Politikphilosophin Katja Gentinetta spricht derweil über die Verlierer: Die Jugendlichen Grossbritanniens tun mir leid. Diese Abstimmung ist ein Zeichen des alternden Kontinents. «Die jungen Engländer kennen die Konsequenzen der Masseneinwanderungs-Initiative der Schweiz, sie wissen, dass sie an die Urne müssen, damit nicht dasselbe in Grossbritannien passiert. Dennoch habe es nicht gereicht.»
20:34
Von Musik bis F*** you
Unser Brite bei watson, Oliver Baroni, hat den Schock langsam überwunden. Jetzt kommt die Wehmut: There you go, 20 Sachen, die Grossbritannien besser kann, als in der Brexit-Abstimmung die richtige Antwort zu geben!
19:53
«Arena»-Spezialsendung zum Brexit
Das SRF hat eine Spezialsendung zum Brexit anberaumt. Um 21.00 Uhr wird eine Live-«Arena» ausgestrahlt. Die Hauptfrage: Überlebt die EU? Die Gäste: Alt-Bundesrätin Micheline Calmy-Reay, der Historiker und Leiter des Europa-Instituts Basel, Georg Kreis, die Politikphilosophin Katja Gentinetta und der FPÖ-Natoinalratsabgeordnete Johannes Hübner. Wir tickern live aus der «Arena».

Um 22.25 Uhr folgt dann eine weitere Live-«Arena», die sich den Folgen der Abstimmung für die Schweiz widmet. Die Gäste: FDP-Präsidentin Petra Gössi, CVP-Nationalrätin Kathy Riklin, SVP-Nationalrat Roger Köppel und SP-Nationalrat Eric Nussbaumer. Diese «Arena» wird wie gewohnt von uns rezensiert und in der Nacht publiziert.
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387 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Randy Orton
24.06.2016 08:56registriert April 2016
Irgendwie kommt mir die EU vor wie die EM 2004.
Die Griechen sind bis zum Schluss dabei obwohl sie niemand will und keiner weiss wie sie das anstellen. Und die Engländer scheiden wegen ihrem eigenen Unvermögen aus.
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Tsunami90
24.06.2016 06:58registriert November 2014
Jetzt werden die Schotten wohl nochmal über ihre unabhängigkeit abstimmen wollen.
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Lord_ICO
24.06.2016 08:48registriert März 2016
Ich bin schockiert, in wie vielen Kommentaren der Zusammenbruch der EU erhofft wird. Hier wird wohl vergessen, was die EU in erster Linie ist..... sie ist ein Friedensprojekt!!! Sie wurde gegründet um nie mehr so etwas schreckliches wie die beiden Weltkriege über uns zu bringen. Wenn man sieht in welchen Ländern überall Rechtspopulisten auf dem Vormarsch sind und was für Aussagen diese tätigen, ist ein Staatenbund wichtiger denn jeh.
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