Ein 18 Meter hoher Weihnachtsbaum aus Plastik im Zentrum der serbischen Hauptstadt Belgrad hat zu Unfrieden und Spott in der Bevölkerung geführt. Weil er rekordverdächtige 83'000 Euro gekostet haben soll, sei er «nur die Spitze des gewaltigen Eisbergs von Korruption und ein Schulbeispiel, wie Geld aus der Stadtkasse entwendet wird», schrieb die grösste örtliche Zeitung «Blic» am Sonntag.
Der «weltweit teuerste Weihnachtsbaum» sei bereits drei Tage vor Ablauf der öffentlichen Ausschreibung aufgestellt worden.
Outrage as the artificial Christmas tree in the centre of Belgrade was contracted to cost 83,000 euros - making it one of the most expensive in the world https://t.co/pkDj7PRDK9 pic.twitter.com/6vmqduOsSj
— AFP news agency (@AFP) 23. Dezember 2017
Die Bürger machten ihrem Unmut mit immer neuen handgeschriebenen Zetteln am Fuss des Baumes Luft. «Wunsch für 2018: Dass die Gauner im Gefängnis und nicht im Parlament sind», hiess es dort und «Ins Gefängnis mit der Stadtverwaltung!» oder «Dass der Bürgermeister eine lange Haftstrafe bekommt» und «Verhaftet den Bürgermeister!». Auf Twitter gab es bissige Kommentare unter dem Hashtag «83'000 Wünsche».
Bürgermeister Sinisa Mali war schon in der Vergangenheit in die Schlagzeilen geraten. Wissenschaftler hatten nachgewiesen, dass er seine Doktorarbeit in weiten Teilen abgeschrieben hatte. Daneben blieb bis heute offen, mit welchem Geld er 24 Wohnungen in Bulgarien gekauft hatte. (leo/sda/dpa)