International
Wirtschaft

Gewinn der 19 grössten Autobauer hat sich halbiert

Massiver Gewinneinbruch – Globale Autoindustrie schlittert tiefer in die Krise

14.09.2025, 10:4914.09.2025, 11:15

Die 19 grössten Autokonzerne der Welt haben im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch um 55 Prozent erlitten. Das stellt das Beratungsfirma EY aufgrund einer Analyse von deren Finanzkennzahlen fest. Im ersten Halbjahr schrumpfte deren Gewinn demnach um 49 Prozent.

Besonders deutlich seien die Rückgänge bei Renault, Nissan, der Opel-Mutter Stellantis und Mazda ausgefallen, die im ersten Halbjahr in die Verlustzone rutschten. Die deutschen Autokonzerne verzeichneten laut EY insgesamt ein Gewinnminus von 38 Prozent, bei den US-Herstellern betrug der Rückgang 43 Prozent.

Employees of the German car manufacturer Volkswagen assemble an ID.3 electric car at the transparent factory in Dresden, Germany, Wednesday, May 14, 2025. (AP Photo/Matthias Schrader)
Germany Volkswag ...
Der Gewinn der Autobauer ging massiv zurück.Bild: keystone

Chinesische Hersteller hätten sich hingegen «insgesamt leicht positiv» entwickelt: Geely, Great Wall Motor und BYD steigerten der Auswertung zufolge ihren Gewinn im ersten Halbjahr zusammen um ein Prozent. Auch bei der Umsatzentwicklung lagen die chinesischen Autokonzerne laut EY mit einem Umsatzplus von 20 Prozent vorn, «wenn auch noch mit kleineren Gesamtvolumina».

Die deutschen Konzerne verzeichneten ein Umsatzminus von vier Prozent, die US-Konzerne schrumpften um zwei Prozent, Stellantis und Renault zusammen um neun Prozent.

Sinkende Margen

Auch bei den Margen sieht es bei vielen Autobauern derzeit nicht rosig aus: Sieben der untersuchten Hersteller lagen laut EY bei der Marge im zweiten Quartal bei unter drei Prozent, vier hätten «sogar eine negative operative Marge» erwirtschaftet.

«Die etablierte westliche Autoindustrie steckt in einer tiefen und strukturellen Krise.»

Am profitabelsten waren im ersten Halbjahr demnach der japanische Autokonzern Suzuki mit einer Marge von 10,4 Prozent, der südkoreanische Autobauer Kia (10,1 Prozent) und Toyota (9,3 Prozent). BMW liegt mit einer Marge von 8,6 Prozent auf Rang vier.

«Die etablierte westliche Autoindustrie steckt in einer tiefen und strukturellen Krise», erklärte EY-Automarktexperte Constantin Gall. Weltweite kriegerische Konflikte, eine schwache Konjunktur in Europa sowie hohe Zölle führten zu Milliardeneinbussen.

Die meisten westlichen Konzerne kämpften ausserdem «mit hohen Verwaltungskosten und ihrer eigenen historisch gewachsenen Struktur», so Gall. Im Gegensatz hierzu könne insbesondere die jüngste Generation chinesischer Autobauer deutlich schneller agieren. (sda/afp)

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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Schampar
14.09.2025 11:44registriert Dezember 2023
Eigentlich good news. Autos halten länger und werden entsprechend länger gefahren.

Zudem führen der konsequente Ausbau des Öffis in der EU, shared Mobility und die Aussicht auf selbstfahrende Autos dazu, dass sich immer weniger junge für ein eigenes Auto entscheiden. Prognosen von grossen Versicherern deuten in dieselbe Richtung. Die Umwelt dankt.
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Okay, Boomer
14.09.2025 11:33registriert Juli 2022
Die EU will gerade das Verbrennerverbot rückgängig machen. In zehn Jahren wird es als Folge nur noch chinesische Autofirmen geben.
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benn
14.09.2025 12:04registriert September 2019
tja jahrzehnte mit immer den gleichen veralteten technologie überteuert abzocken und die echte innovation verschlafen ist nicht nachhaltig, kodak und nokia lassen grüssen!
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