Erinnerst du dich an die Esel in Afrika und wie China da Bestände wegkauft? Im August 2019 berichteten wir über die Zustände in Ostafrika, damit in China aus Eselhaut-Gelatine Ejiao – ein vermeintliches Heilmittel – hergestellt werden kann. Zum Epizentrum des Eselhandels entwickelten sich Kenia und Tansania.
Ende 2020 gab es erst positive Meldungen: Eines der Schlachthäuser in der Region Shinyanga (Tansania) wurde auf Anweisung der Behörden geschlossen. Warum, wurde nicht öffentlich mitgeteilt. Partner der «Welttierschutzgesellschaft», welche sich für den Schutz der Esel einsetzt, vermuten, dass es um eine Massnahme zum Schutz der sinkenden Eselpopulationen handle.
Ob es zu einer Wiedereröffnung kommt, ist momentan unklar. Problem scheint zu sein, dass der Betrieb die geforderten Auflagen nicht erfüllen kann.
So weit, so gut. Leider wurden die Tierhändler nicht über den Schritt informiert. So wurden in den Tagen und Wochen nach der Schliessung weitere Tiere angeliefert. Bis Ende Januar 2021 rund 2000 Esel. Diese streunen jetzt durch die Gegend.
Das Problem: Niemand kann sich um die Esel kümmern. Christoph May von der Welttierschutzgesellschaft WTG sagt gegenüber watson: «Die rund 2000 Esel konnten zunächst auf Flächen in der näheren Umgebung des Schlachthauses grasen, doch sind diese Flächen Weiden zunehmend begrenzt, da die Gemeinden sie für ihre Landwirtschaft benötigen. Die Wasserversorgung der Esel ist zudem problematisch, genauso wie die Verbreitung von Parasiten, da die Händler hier keine Vorsorge betreiben.» Fürs erste waren die Esel zwar vor der Schlachtung verschont, dafür droht ihnen nun ein qualvoller Tod.
Diese Esel zu retten, ist nicht ganz einfach. Die WTG versucht mit ihrem lokalen Partner TAWESO Esel an bedürftige Familien zu vermitteln. «Wir haben uns zum Ziel gesetzt, so viele Esel wie möglich aus der misslichen Lage zu befreien», sagt May. Für die anderen Esel soll zumindest tiermedizinische Versorgung und Futtermittel zur Verfügung gestellt werden. Aktuell konnten knapp 200 Esel vermittelt werden.
Nun wird versucht, die Händler dazu zu bringen, der lokalen Bevölkerung die Esel zu tieferen Preisen zu verkaufen. Zudem werden Familien in der ganzen Region ausgemacht, welchen in den letzten Monaten Esel geklaut wurden, was immer wieder passiert und für die betroffenen Familien extrem hart ist. Denn ein Esel dient in diesen Bereichen auch als Transportmittel. Ohne Esel steht das Leben still.
Allerdings ist es nicht einfach, die bestohlenen Familien ausfindig zu machen. Oft werden Esel-Diebstähle nicht den Behörden gemeldet, weshalb es aufwändige Recherche vor Ort braucht, um die Betroffenen zu finden, welche am dringendsten auf neue Tiere angewiesen sind.
Enden werden die Leiden der Esel vorerst also leider nicht. Denn so lange die Regierung den Eselhandel nicht stoppt, wird sich das Problem in eine andere Region verschieben. Aktuell sind zudem vier Schlachthäuser in Kenia geschlossen. Aber auch hier ist unklar, wie sich die Situation entwickeln wird.
Reine Investitionen und reine Handelsware und sogar Prestigeobjekte und Accessoirs. Zum k..nachdenken.
...oder ist das schon rassistisch?