International
Wirtschaft

Ehemaliger Manager erhebt schwere Vorwürfe gegen Twitter

Ehemaliger Manager erhebt schwere Vorwürfe gegen Twitter

23.08.2022, 15:33
Mehr «International»
FILE - The Twitter application is seen on a digital device on April 25, 2022, in San Diego. A vulnerability in Twitter's software that exposed an undetermined number of owners of anonymous accoun ...
Bild: keystone

Ein ehemaliger Sicherheitschef von Twitter wirft dem Online-Dienst nun unzureichende Massnahmen zum Schutz der Nutzer vor. Peiter Zatko, der im Januar vom Unternehmen gefeuert wurde, reichte eine Beschwerde als Whistleblower bei der US-Börsenaufsicht SEC ein.

Zu seinen Kritikpunkten gehört, dass zu viele Twitter-Mitarbeiter Zugang zu zentralen Systemen des Dienstes und Nutzerdaten wie Telefonnummern hätten. Twitter wies die Vorwürfe zurück und warf Zatko im Gegenzug vor, mit den Anschuldigungen seinem früheren Arbeitgeber schaden zu wollen.

Die bereits im Juli eingereichte Beschwerde wurde am Dienstag bekannt, nachdem der TV-Sender CNN und die «Washington Post» Zugang zu dem Papier bekommen hatten und Zatko den beiden Medien Interviews gab. Der 51-jährige Zatko wurde einst als Hacker bekannt. Twitter-Mitgründer und langjährige Chef Jack Dorsey engagierte ihn im Jahr 2020, um die Sicherheit der Plattform zu verbessern.

Keine Methode für Entdeckung von Fakeprofilen?

Einer der Vorwürfe von Zatko könnte auch eine Rolle im aktuellen Ringen zwischen Twitter und Tech-Milliardär Elon Musk spielen. So behauptet er, dass das Unternehmen keine verlässlichen Methoden habe, um die Zahl von Fake-Accounts auf der Plattform zu ermitteln.

Musk machte das Thema von gefälschten Profilen und automatisierten Bot-Accounts zu einem zentralen Argument in seinem Versuch, aus der rund 44 Milliarden Dollar schweren Twitter-Übernahme auszusteigen. Twitter will vor Gericht erreichen, dass Musk zum Vollzug des Deals verpflichtet wird.

Twitter gibt seit Jahren die Schätzung ab, dass die Zahl der Fake-Accounts unter fünf Prozent liegt. Musk behauptet, dass es viel mehr sein müssen - und wirft dem Dienst vor, ihm den Zugang zu Daten vorzuenthalten, mit denen er dies beweisen könne. Twitter machte zugleich stets deutlich, dass die Zahl nur auf einer Schätzung basiere und gibt zusätzlich an, dass täglich eine Million gefälschter Profile gelöscht werde.

Eine Twitter-Sprecherin sagte der «Washington Post» und CNN, das Unternehmen habe zwar keinen Zugang zu detaillierten Vorwürfen von Zatko, nach bisherigen Erkenntnissen wiesen diese jedoch viele «Ungenauigkeiten» auf. Twitter stehe weiterhin zu den bisher gemachten Angaben und Zatko sei wegen «schwacher Leistung» entlassen worden. (aeg/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Migros-Gewinn im Jahr 2023 abgestürzt

Die Migros hat im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch erlitten. Der Reingewinn sackte auf 175 Millionen Franken ab. Ein Jahr zuvor hatte der «orange Riese» unter dem Strich noch 459 Millionen Franken verdient.

Zur Story