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Zu einfach zu klauen – New York klagt gegen Kia und Hyundai

Zu einfach zu klauen – New York klagt gegen Autohersteller

Die Stadt New York hat Klage gegen zwei Autohersteller eingereicht. Sind ihre Autos nicht gut genug vor Dieben geschützt?
09.06.2023, 09:1809.06.2023, 09:50
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t-online
A line of 2022 Santa Fe SUV's sit outside a Hyundai dealership Sunday, Sept. 12, 2021, in Littleton, Colo. Nearly three months after Hyundai and Kia rolled out new software designed to thwart ram ...
Kia und Hyundai sind offenbar nicht dicht genug.Bild: keystone

Die Stadt New York verklagt die Autohersteller Kia und Hyundai – weil die Autos zu leicht zu stehlen seien. Bei einem Gericht in Manhattan soll eine Klage eingegangen sein, die auf «öffentliches Ärgernis» lautet, berichten der US-Sender CNBC und die Nachrichtenagentur Reuters. Hintergrund sind offenbar laxe Sicherungssysteme.

Vor zwei Jahren war im Videonetzwerk Tiktok beschrieben worden, wie man Modelle von Hyundai und Kia mit einem einfachen USB-Kabel öffnen und starten kann. In New York habe es seitdem eine Explosion an Diebstählen der beiden Automarken gegeben, soll es in den bei Gericht eingereichten Dokumenten heissen.

In den ersten vier Monaten dieses Jahres seien demnach 977 Fahrzeuge gestohlen worden – ein Anstieg von 660 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum vor einem Jahr. Die Diebstähle von Marken wie BMW, Ford, Honda, Mercedes, Nissan und Toyota seien hingegen zurückgegangen.

Auch in anderen Teilen der USA hatte die Aktion auf Tiktok einen Anstieg an Autodiebstählen zur Folge – allein in Chicago im August 2022 um fast 800 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so der Bericht. In den USA soll es mit so gestohlenen Fahrzeugen 14 Unfälle mit acht Toten gegeben haben, hiess es im Februar.

«Schleusen für Kriminalität geöffnet»

Die Stadt New York wirft laut den Berichten den Herstellern vor, die Modell nicht ausreichend gegen Diebstahl zu sichern. Dies habe «die Schleusen für Fahrzeugdiebstahl, Kriminalität, rücksichtsloses Fahren und öffentliche Schäden geöffnet», wird aus dem Gerichtsdokument zitiert. Die Unternehmen hätten keine Wegfahrsperren eingebaut, so der Vorwurf. Auch in anderen US-Städten sollen es ähnliche Klagen geben.

Hyundai wies laut CNBC darauf hin, dass Modelle ab November 2021 bereits standardmässig mit Wegfahrsperren ausgestattet worden seien. Man habe auch Massnahmen ergriffen, Diebstähle zu erschweren und sei mit den Verkehrsbehörden in Kontakt. Auch Kia sagte laut CNBC, dass man mit den Behörden spreche und gegen Diebstähle kämpfen wolle.

Die beiden Unternehmen hatten sich im Mai mit Kunden geeinigt, die den Unternehmen Vorwürfe wegen fehlender Sicherungsmöglichkeiten gemacht hatten. Es soll einen Vergleich in Höhe von 200 Millionen Dollar gegeben haben, berichtete CNBC. Im Februar hatte Kia ein Software-Update für acht Millionen Fahrzeuge angekündigt. Man wolle ausserdem Zuschüsse für Lenkradschlösser geben.

(t-online, wan)

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