Wirtschaft
International

EU-Einigung auf mögliche Milliarden-Gegenzölle steht

FILE - European Commissioner for Trade and Economic Security Maros Sefcovic, right, speaks with European Commission President Ursula von der Leyen, during the weekly meeting of the College of Commissi ...
Ursula von der Leyen im Gespräch mit Maros Sefcovic.Bild: keystone

Bis zu 30 Prozent – EU-Einigung auf mögliche Milliarden-Gegenzölle steht

24.07.2025, 11:0224.07.2025, 15:12

Die Europäische Union hat sich auf eine milliardenschwere Liste mit möglichen Gegenzöllen von bis zu 30 Prozent im Handelsstreit mit den USA verständigt. Wenn die Verhandlungen scheitern, könnten damit zügig Gegenmassnahmen auf US-Exporte in die EU im Wert von mehr als 90 Milliarden Euro verhängt werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus EU-Kreisen erfuhr.

Demnach sollen die Gegenzölle am 7. August in Kraft treten, sollte es bis dahin keine Verhandlungslösung geben. Die Gegenmassnahmen umfassen den Angaben zufolge eine bereits beschlossene Liste mit Abgaben auf US-Einfuhren im Wert von 21 Milliarden Euro. Zum anderen sind weitere Importe im Wert von rund 72 Milliarden Euro betroffen. Ein Kommissionssprecher hatte am Mittwoch noch betont, dass das Hauptaugenmerk der EU weiterhin darauf liege, eine Einigung mit Washington zu erzielen.

Intensive Verhandlungen

Die EU und die USA versuchen in diesen Tagen, eine weitere Eskalation im Zollkonflikt zwischen den beiden Handelsmächten zu verhindern. Vor rund zwei Wochen hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, dass er ab dem 1. August neue hohe Zölle einführen will und die EU vor Gegenmassnahmen gewarnt. Die EU wolle weiter eine verhandelte Lösung, werde aber bis zu einem zufriedenstellenden Ergebnis alle Instrumente auf dem Tisch lassen.

Trump hatte in der Nacht zu Donnerstag die Senkung von angedrohten Zöllen auf die Einfuhr europäischer Produkte in Aussicht gestellt – wenn die Europäische Union ihren Markt stärker für die USA öffne. Der Republikaner sagte auf einem KI-Event über die noch laufenden Verhandlungen: «Wenn sie zustimmen, die Union für amerikanische Unternehmen zu öffnen, dann werden wir einen niedrigeren Zoll erheben.» Man sei in ernsthaften Verhandlungen. (pre/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Hier wird Trumps Handelsbeauftragter so richtig zur Sau gemacht
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
29 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Bonbonsai
24.07.2025 11:25registriert November 2023
Soll doch die EU die Einfuhr von US-Schrott vereinfachen. Wenn niemand dieses Zeugs kauft, geben die Hersteller die EU von sich aus auf. Wer will schon Riesen-Ami-Schlitten mit einem schier unendlichen Benzindurst? Wer will schon Harleys mit mässiger Qualität? Wer will Bourbon, wenn man Schottischen Whisky haben kann?
586
Melden
Zum Kommentar
avatar
Callao
24.07.2025 12:20registriert April 2020
Zölle sind keine Lösung! Sie schaden immer beiden Seiten. Respektive enden im besten Fall in einer Nullrechnung mit massivem Aufwand auf öffentlicher und privater Seite. Dieser Aufwand ist die reinste Verschwendung an Geld und personellen Ressourcen.
274
Melden
Zum Kommentar
29
Erdogan lässt für Millionen Franken Immobilien in der Schweiz kaufen – die Sonntagsnews
Verteidigungsminister Martin Pfister könnte bald Zusatzkredite für die Schweizer Armee beantragen und der türkische Präsident lässt über eine Islamstiftung Immobilien in der Schweiz kaufen: Das findet sich in den Sonntagszeitungen.
Der Solothurner FDP-Nationalrat und Unternehmer Simon Michel will laut der «SonntagsZeitung» das Referendum gegen die neuen EU-Verträge ergreifen – obwohl er deren Befürworter ist. Er begründe dies mit dem Wunsch nach einer Volksabstimmung, um den Abkommen demokratische Legitimation zu verschaffen. An der FDP-Delegiertenversammlung im Oktober habe Michel zuvor überraschend für ein obligatorisches Referendum plädiert, wohl in taktischer Absicht. Die Partei habe sich an diesem Tag für die Verträge und gegen ein obligatorisches Referendum entschieden. Michels jetziges Vorhaben stosse auf gemischte Reaktionen: FDP-Co-Präsident Benjamin Mühlemann nannte den Vorschlag «interessant», während die SP sein Ansinnen als «absurd» bezeichnet habe.
Zur Story