Die Ölpreise haben am Montag mit einem starken Anstieg auf die angekündigte Förderkürzung des Ölverbunds Opec+ reagiert. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 83.75 US-Dollar. Das waren 3.86 Dollar mehr als am Freitag.
Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg ebenfalls kräftig um 3.69 Dollar auf 79.36 Dollar. In der vergangenen Nacht wurde für ein Fass Rohöl aus der Nordsee zeitweise 86.44 Dollar gezahlt. Das ist im Vergleich zum Freitagabend ein Aufschlag von mehr als acht Prozent. Der Grund: Die Öl-Allianz Opec+ will ihre Ölproduktion drosseln.
Neun Ölförderländer aus der Gruppe der Opec+ werden ihre tägliche Produktion in den kommenden Monaten um insgesamt 1,66 Millionen Barrel (je 159 Liter) reduzieren. Das teilte Opec+ am Montag in Wien nach einer virtuellen Sitzung ihres Marktbeobachtungs-Ausschusses offiziell mit.
Am Vortag hatten die an dem Schritt beteiligten Länder überraschend und einzeln Kürzungen angekündigt. Acht Staaten, allen voran Saudi Arabien, Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait, wollen ihr Öl ab Mai drosseln. Zusätzlich kündigte Moskau an, seine schon jetzt bestehende restriktive Förderpolitik nicht wie geplant im Juni auslaufen zu lassen, sondern ab Juli fortzusetzen.
Die Kürzungen seien eine «Vorsichtsmassnahme, die das Ziel hat, die Stabilität des Ölmarktes zu stützen», teilte OPEC+ nach der Sitzung mit. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte in Moskau, dass die Entscheidung dazu diene, die Preise auf einem bestimmten Niveau zu halten. (sda/awp/dpa)