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Unsere grossen Seen schrumpfen – Problem grösser als vermutet

Unsere grossen Seen schrumpfen – und das Problem ist grösser als vermutet

18.05.2023, 20:0019.05.2023, 12:44
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Near the border between Tajikistan and Afghanistan, two rivers merge and flow into the Amu Darya - a major river in Central Asia that ultimately feeds into the Aral Sea. On the Tajikistan side, the tw ...
Der Amu Darya.Bild: SIPA USA DUKAS

Zahlreiche Seen weltweit sind in den letzten knapp 30 Jahren geschrumpft. Das zeigt eine Analyse von Satellitendaten zu fast 2000 Gewässern. Ein wichtiger Faktor sei die Erderwärmung, schreiben die Autoren einer aktuellen Studie.

Forschende werteten für die Untersuchung Informationen zu 1972 grösseren Seen auf der ganzen Welt aus. 53 Prozent der untersuchten Seen enthielten 2020 im Vergleich zu 1992 weniger Wasser. Die Untersuchung wurde am Donnerstag im Fachjournal «Science» publiziert.

Die Wissenschafter um Fangfang Yao von der University of Colorado in Boulder (USA) liessen in ihre Analyse Satelliten- und Klimadaten sowie hydrologische Modelle einfliessen. Ungefähr ein Viertel der Weltbevölkerung lebt laut dem Forscherteam im Einzugsgebiet von Seen, die zurückgehen.

Seen bedecken insgesamt zwar lediglich rund drei Prozent der Landmasse der Erde. Sie erfüllen aber zentrale Aufgaben in den Ökosystemen der Welt, bei der Wasserversorgung von Menschen und Landwirtschaft. Zudem haben sie oft auch eine grosse wirtschaftliche Bedeutung, etwa im Tourismus.

Höhere Verdunstung und weniger Regen

Die in der Studie berücksichtigten Gewässer enthalten den Forschern zufolge rund 87 Prozent der auf der Erde verfügbaren Oberflächen-Frischwasserreserven. Durch den Klimawandel, der vielerorts eine höhere Verdunstung oder weniger verlässliche Niederschläge mit sich bringe, gerieten auch die grossen Wasserflächen zunehmend unter Druck, heisst es in der Studie. Zum Rückgang trage auch bei, dass mehr Wasser entnommen werde oder zusätzliche Staudämme gebaut würden.

Starke Wasserabnahmen verzeichneten demnach zum Beispiel das Kaspische Meer, der Aralsee in Zentralasien oder die Flusseinzugsgebiete des Euphrat und des Tigris sowie des Colorado River.

epa10586900 A photo taken with a drone shows the Colorado River flowing south of the Hoover Dam near Boulder, Nevada, USA, 22 April 2023. Lake Mead water level is set to rise 33 feet higher than expec ...
Der Colorado RiverBild: keystone

Die gespeicherte Wassermenge in den Seen ging in vielen Weltregionen zurück. Besonders ausgeprägt war der Trend im westlichen Zentralasien, im Nahen Osten, im Westen Indiens, im Osten Chinas, in Nord- und Osteuropa, in weiten Teilen Nord- und Südamerikas sowie im südlichen Afrika. Auch unter den relativ wenigen berücksichtigen Seen Mitteleuropas verzeichneten viele ein Minus.

Problem grösser als vermutet

Bei rund einem Viertel der Wasserflächen nahm die Wassermenge hingegen zu. Dies galt allerdings vor allem für Stauseen oder natürliche Seen in abgelegeneren Regionen wie Tibet oder den nördlichen Great Plains Nordamerikas, schreiben die Wissenschaftler. Insgesamt errechneten sie über alle fast 2000 untersuchten Gewässer einen jährlichen Wasserverlust im Volumen von knapp über 600 Kubikkilometer. Das entspreche dem gesamten Wasserverbrauch der USA des Jahres 2015, heisst es in der Arbeit: «Unsere Ergebnisse legen nahe, dass der Austrocknungstrend weltweit höher ausfällt als zuvor vermutet.»

Dass rund zwei Milliarden Menschen im Einzugsgebiet von Seen lebten, deren Wasservolumen zurückgeht, sei auch ein Problem, weil dort die Kapazitäten zur Erzeugung von Energie aus Wasserkraft schwänden. Angesichts der Entwicklung sollte in vielen Weltgegenden deutlich mehr über Wassermanagement-Massnahmen nachgedacht werden, fordern die Forschenden.

(aeg/sda/apa)

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58 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Clife
18.05.2023 21:16registriert Juni 2018
Fangt mit Las Vegas an 😂 Mitten in der Pampa eine Riesenmetropole gründen wollen ist auch einfach nur schwach.
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Rethinking
18.05.2023 21:50registriert Oktober 2018
Mit offenen Augen dem Abgrund entgegen…
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Chnebeler
18.05.2023 22:53registriert Dezember 2016
Ich werde immer ausgelacht, wenn ich sage, sobald die Gletscher weg sind wars das mit dem Status der CH als Wasserschloss. Nun so flasch liege ich wohl doch nicht mit meiner befürchtung. Hoffen wir darauf, dass der Ausverkauf von Wasserrechten nochmals überdacht wird.
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