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Hitler-Käfer darf seinen Namen behalten

Hitler-Käfer darf seinen Namen behalten

Ein kleiner brauner Käfer wird wohl auch weiterhin nach Adolf Hitler benannt bleiben. Eine Kommission ist zu dem Schluss gekommen, dass eine Umbenennung aus ethischen Gründen nicht in ihrer Kompetenz liegt.
16.05.2024, 07:4516.05.2024, 07:45
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Bisher gab es laut dem zuständigen Gremium keine Anträge, wissenschaftliche Namen von Tierarten aus ethischen Gründen zu ändern – auch bei Anophthalmus hitleri nicht.

Die internationale Kommission für zoologische Nomenklatur gibt die Regeln zur Benennung neuer Tierarten heraus. Sie lehnt eine Umbenennung aus ethischen Gründen ab. «Wir verstehen natürlich, dass manche Namen Unbehagen oder Anstoss erregen können», sagte der Taxonomist Daniel Whitmore, der Mitglied des zuständigen Gremiums ist.

Anophthalmus hitleri
So sieht Anophthalmus hitleri aus.

Priorität habe aber eine universelle und stabile Nomenklatur, damit es keine Verwirrung gebe. «Es ist nicht unsere Aufgabe, darüber zu urteilen, ob Namen beleidigend oder ethisch nicht vertretbar sind, denn das ist eine sehr subjektive und persönliche Angelegenheit.»

Einige vor Jahrzehnten vergebene Namen stehen heute in der Kritik, weil sie umstrittene Personen ehren, koloniale Ortsbezeichnungen verwenden oder aus Sicht mancher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskriminierend oder rassistisch sein können. Mehrere Hunderttausend wissenschaftliche Namen könnten nach Einschätzung der internationalen Kommission betroffen sein. (sda/dpa)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Eidi
16.05.2024 10:02registriert Oktober 2018
Hilter ist ein Käfer. Ist doch eigentlich eine ganz schöne Sache!
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In vino veritas
16.05.2024 11:54registriert August 2018
Immerhin sind die Wissenschaftler nicht diesem Wahn erlegen und können immer noch selbstständig denken. Das könnte ja auch ein guter Anlass für die Dauerempörten sein, ihre Position zu überdenken.
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    Der neue Papst Leo XIV. ist zwar Amerikaner – aber kein Freund von Trump
    Robert Francis Prevost weiss, was die Menschen umtreibt – er war lange Missionar in Peru. Auch in der Schweiz machte er kürzlich Schlagzeilen.

    Was mag Robert Francis Prevost durch den Kopf gegangen sein, als er am Donnerstagnachmittag mit 132 anderen Kardinälen in der Sixtina sass und im 4. Wahlgang zum 89. Mal sein Name von einem Wahlzettel abgelesen wurde? Als klar wurde, dass er die Schwelle der Zweidrittelmehrheit erreicht hatte? Spürte er eine Art «Fallbeil» wie damals Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI?

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