Ägypten hat vor der Klimakonferenz COP27 in Sharm el Sheikh aufgeräumt – und zwar mit Kritikern. Einer, der schon lange im Gefängnis steckt, ist der ägyptische Aktivist Alaa Abd el-Fattah. Er sitzt bereits ein Viertel seines Lebens hinter Gittern – aufgrund seiner regierungskritischen Haltung und weil er eine der Hauptfiguren des Arabischen Frühlings war, der in Ägypten zum Sturz des langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak führte.
El-Fattah ist im April in einen Hungerstreik getreten, um auf sein und das Schicksal zehntausender anderer Aktivisten, Kritikern und Journalisten, die in Ägypten hinter Gitter sitzen, aufmerksam zu machen.
In einem Brief an seine Familie hat er unlängst angekündigt, ab Beginn der Klimakonferenz auch nicht mehr zu trinken – und diese Drohung hat der ägyptisch-britische Doppelbürger nun auch umgesetzt: Seit Sonntag hat er laut Angaben seiner Familie kein Wasser mehr getrunken.
Der britische Premierminister Rishi Sunak erklärte am Samstag, er wolle den Fall el-Fattah am COP27-Klimagipfel in Kairo zur Sprache bringen. Er schrieb der Schwester el-Fattahs, Sanaa Seif (die sich aktuell in Sharm el Sheikh befindet), in einem Brief, dass das Vereinigte Königreich den Gipfel nutzen werde, um sich für die Freilassung ihres Bruders einzusetzen.
Sunak schreibt, dass der Fall für die britische Regierung nach wie vor Priorität habe und bereits mehrfach beim ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi vorgebracht worden sei.
قبل سفره إلى #مصر للمشاركة في قمة المناخ.. رئيس الوزراء #ريشي_سوناك يكتب لعائلة السجين المصري البريطاني #علاء_عبدالفتاح متعهدًا ببذله كافة السبل الممكنة لإطلاق سراحه #العرب_في_بريطانيا AUK pic.twitter.com/8qIWf8rYXM
— AUK العرب في بريطانيا (@AlARABINUK) November 6, 2022
Sunak schrieb:
Die Leiterin von Amnesty International, Agnes Callamard, sagte am Sonntag vor Reportern in Kairo: «Es bleibt nicht mehr viel Zeit, bestenfalls 72 Stunden.»
(yam)