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Fussball

Nati-Chef Stadelmann: «Balkan-Graben? Meine Wahrnehmung ist eine andere»

Wer kann's mit wem und wer weniger? Fotoshooting der Fussball-Nati anfangs Woche in Schindellegi.
Wer kann's mit wem und wer weniger? Fotoshooting der Fussball-Nati anfangs Woche in Schindellegi.
Bild: KEYSTONE
Interview

Nati-Chef Stadelmann zum «Balkan-Graben»: «Meine Wahrnehmung ist eine andere»

Der Delegierte der Schweizer Nationalmannschaften, Peter Stadelmann, äussert sich in der Migrationsdebatte. In der Führungsriege des Verbands sieht man keine Grabenbildung innerhalb der Nati.
15.11.2015, 17:0517.11.2015, 17:39
Etienne Wuillemin, Wien / Schweiz am Sonntag<br data-editable="remove">
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Ist ein Graben zwischen den Schweizer Nationalspielern mit und jenen ohne Migrationshintergrund zu spüren?
Peter Stadelmann:
Meine Wahrnehmung ist eine andere. Bei allem Verständnis für diese Migrationsdebatte: Ich sehe den Sinn nicht. Natürlich gibt es eine Meinungsvielfalt und Diskussionen unter Fussballern. Aber es geht immer um die Frage: Wie haben wir als Team Erfolg? Oder glauben Sie wirklich, dass unter den Spielern während einer Partie migrationspolitische Exkurse stattfinden?

Rücken sämtliche Spieler stets sehr gerne ins Nationalteam ein und fühlen sich wohl?
Ob sie sehr gerne kommen, weiss ich nicht. Aber gerne. Schliesslich ist ein Nationalteam ja auch gut für die Karriere. Ich habe schon den Eindruck, dass sich unsere Nationalspieler wohlfühlen. Und es ist auch nicht nötig, dass jeder mit jedem fünf Wochen in die Ferien reist.

Stadelmann (rechts) verfolgt im Schatten von Natitrainer Petkovic das Training am Samstag in Wien.
Stadelmann (rechts) verfolgt im Schatten von Natitrainer Petkovic das Training am Samstag in Wien.
Bild: KEYSTONE

Identifizieren sich die Spieler mit Migrationshintergrund genügend mit der Schweiz?
Wir wünschen uns, dass sich jeder Nationalspieler entsprechend mit der Schweiz identifiziert. Aber wir setzen in diesem Bereich keinen Zwang auf. Weil wir keine erfolgreiche Nationalhymnensänger wollen, sondern erfolgreiche Fussballer.

Wie erklären Sie sich die Körpersprache der Mannschaft in Estland und in der ersten Stunde gegen die Slowakei?
Was war denn die Körperhaltung? Sind wir auf dem Kopf gelaufen?

Es war und ist ein ständiges Gestikulieren zu beobachten. Und ein Zurechtweisen der eigenen Kollegen.
Das betrifft Einzelne, das ist wahr. Und das sehen wir auch nicht gerne. Mir persönlich hat aber eher die Laufbereitschaft gefehlt. Und Sie haben ja gesehen, welch grosser Ruck durch die Mannschaft gegangen ist mit den Einwechslungen.

Die Rekordspieler der Schweizer Nati

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quelle: keystone / laurent gillieron
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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mate
15.11.2015 11:13registriert April 2015
Es ist egal, woher jemand kommt oder wie jemand heisst. Aber wenn dieser jemand sich nicht mit unserem Land identifizieren will, kann er unser Land nicht vertreten.
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Mate
15.11.2015 11:16registriert April 2015
Ich finde es immer recht speziell, wenn die Balkan-Schweizer den Landesfeiertag von Albanien feiern (eigentlich voll in Ordnung), aber dann am 1. August nichts dergleichen tun. Ich will Emotionen im Fussball sehen, nicht nur Erfolge!
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KnechtRuprecht
15.11.2015 13:11registriert März 2014
Das die Intergration von Menschen mit Migrationshintergrund im Balkan nun mal schwieriger ist als jener von Immigranten aus uns kulturell und religiös näher stehenden Nationen, ist kein Geheimnis sondern schlicht ein Abbild der Gesellschaft.
Ich denke jeder Nationalspieler sollte vor dem nächsten Zusammenzug mal in sich gehen und sich überlegen ob er wirklich zu hundert Prozent hinter dieser Mannschaft und diesem Land stehen kann. Falls nicht, sollte er soviel Respekt vor dem Land, welches ihm eine grosse Profikarriere ermöglicht hat haben und seinen Rücktritt bekannt geben.
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