Der bisherige Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat die Präsidentschaftwahl in der Türkei bereits im ersten Wahlgang gewonnen. Nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmzettel erhielt der islamisch-konservative Politiker bei der Wahl am Sonntag 52,2 Prozent der Stimmen.
Erdogans Hauptrivale Ekmeleddin Ihsanoglu kam auf knapp 39 Prozent der Stimmen, der Kandidat der kurdischen Minderheit, Selahattin Demirtas, erhielt rund 9 Prozent.
Justizminister Bekir Bozdag erklärte Erdogan am Abend zum Sieger der Auszählung. «Der Vorsitzende der AK-Partei und Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist der erste vom Volk gewählte Präsident geworden», schrieb Bozdag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Es handelte sich um die erste direkte Wahl des Präsidenten in der Türkei, wo das Staatsoberhaupt bislang vom Parlament bestimmt wurde.
Nach seinem Wahlsieg machte sich Erdogan laut Fernsehberichten auf den Weg zum Gebet in die historische Eyüp-Sultan-Moschee n Istanbul, wie es bereits die osmanischen Sultane taten, bevor sie den Thron bestiegen. Anschliessend wollte er in die Hauptstadt Ankara reisen, um eine Ansprache vor seinen Anhängern zu halten.
Bislang hatte der Staatschef in der Türkei vor allem repräsentative Aufgaben. Erdogan strebt einen Wechsel zu einem Präsidialsystem mit grösseren Machtbefugnissen für das Staatsoberhaupt an. (mbu/sda/reu/dpa/afp)