In Deutschland hat am Montag erstmals ein Prozess gegen ein mutmassliches Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Der 20-jährige Angeklagte soll sich der Organisation in Syrien angeschlossen haben.
Kreshnik B. ist vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung sowie Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat im Ausland angeklagt. Der Mann ist in Bad Homburg bei Frankfurt geboren. Seine Familie stammt ursprünglich aus dem Kosovo.
Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass der junge Mann ein halbes Jahr lang IS-Mitglied war. Laut Anklage reiste er im Juli 2013 mit Gleichgesinnten über Istanbul nach Syrien. Dort soll er sich eine Waffe besorgt und eine Waffenausbildung durchlaufen haben.
Er soll Sanitäts- und Wachdienste geleistet haben und auch an mehrtägigen Kampfeinsätzen der Dschihadisten beteiligt gewesen sein. Bei seiner Rückkehr im Dezember 2013 wurde er auf dem Frankfurter Flughafen festgenommen.
Mit Spannung wird aber vor allem erwartet, ob der 20-Jährige vor Gericht sein Wissen über die Dschihadisten preisgibt. Das Verfahren ist zunächst bis Anfang November terminiert. Dem Angeklagten droht eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft. (kri/sda/dpa/afp)