Knapp eine Woche nach dem verheerenden Selbstmordanschlag am Istanbuler Atatürk-Flughafen sind dort zwei mutmassliche Mitglieder der Dschihadistenmiliz «Islamischer Staat» («IS») festgenommen worden.
Wie die Nachrichtenagentur Dogan am Montag berichtete, erfolgte der Zugriff am Vorabend. Bei den Verdächtigen handle es sich um zwei Männer aus Kirgistan im Alter von 25 und 35 Jahren.
Im Gepäck der Festgenommenen wurden den Angaben zufolge Nachtsichtfernrohre, militärische Kleidung und zwei Pässe gefunden, die nicht ihnen gehören. Die Männer wurden am Montag von Anti-Terror-Einheiten verhört. Es war nicht klar, ob sie bei der Ein- oder bei der Ausreise aufgefallen waren.
Die türkischen Behörden arbeiten an der Aufklärung des Dreifach-Anschlags vom 28. Juni, bei dem am Atatürk-Flughafen 45 Menschen getötet und mehr als 260 verletzt wurden. Von den Verletzten werden 49 noch immer im Spital behandelt, darunter 17 auf der Intensivstation.
Die drei Attentäter stammten laut der Regierung aus Russland, Usbekistan und Kirgistan. Aus den früheren Sowjet-Republiken in Zentralasien erhält der «IS» starke Unterstützung für seine Kampfeinsätze im Irak und in Syrien. Der russische Präsident Wladimir Putin sprach im Oktober vergangenen Jahres von bis zu 7000 «IS»-Kämpfern, die aus den Ex-Sowjetrepubliken stammten.
Nach dem Anschlag auf den Atatürk-Flughafen haben die türkischen Behörden bereits 13 Verdächtige wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Mordes angeklagt und inhaftiert. Unter den Angeklagten seien zehn Türken, berichtete Dogan.
Zu dem Anschlag am Atatürk-Flughafen bekannte sich bislang niemand. Die türkischen Behörden machen den «IS» dafür verantwortlich. (sda/afp)