Am Samstag trafen erneut 454 Migranten in der sizilianischen Stadt Messina ein.Bild: Francesco Malavolta/AP/KEYSTONE
Während die massive Flüchtlingswelle aus Afrika Sizilien schwer belastet, hat die italienische Polizei den Einsatz gegen Schlepperbanden verschärft, die Migranten nach Europa schleusen. 44 Schlepper sind kürzlich festgenommen worden.
Die Polizei ermittelt zudem über kriminelle Ringe, die Migrantenboote aus Libyen, Ägypten und der Türkei organisieren. Zu den Festgenommenen zählen auch 14 Muslime, die beschuldigt werden, bei einer Seeüberfahrt zwölf Christen ins Wasser geworfen zu haben.
Sie weisen die Vorwürfe zurück. Die Männer aus dem Senegal und der Elfenbeinküste sollen weiterhin von den ermittelnden Staatsanwälten von Palermo vernommen werden.
Am Samstag trafen erneut 454 Migranten in der sizilianischen Stadt Messina ein. Sie waren in den vergangenen Tagen von Schiffen der italienischen Marine nach mehrtägiger Seefahrt gerettet worden. Unter ihnen befanden sich 50 Minderjährige und zwei Säuglinge.
Einige Migranten berichteten, dass sie 1500 Dollar pro Kopf für die Reise aus Libyen gezahlt hätten. Drei Tage lang mussten sie demnach ohne Lebensmittel ausharren.
Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) kamen im gesamten Jahr 2014 etwa 170'000 Bootsflüchtlinge in Italien an, für 2015 werden nach den ersten Monaten ähnliche Zahlen erwartet. Seit Anfang des Jahres sind laut UNHCR mehr als 900 Menschen bei der Überfahrt gestorben. (sda/apa)
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