Die letzten Neuankömmlinge in der auf Alzheimer-Patienten spezialisierten Residenz Catalina Springs Memory Care waren weder alt und krank, noch waren sie Menschen.
Das Altersheim im US-Bundesstaat Arizona gewährt seit einigen Wochen vielen neugeborenen Kätzchen Asyl. Zum Glück für die Miezen, aber auch zum grossen Wohl der Alten.
Im vergangenen Jahr hat das Pima Animal Care Center (PACC) über 2100 junge Kätzchen gerettet. Viele davon waren erst einige Tage alt, als sie von der Stiftung für Waisentiere gerettet wurden.
Um zu überleben müssen die Jungtiere während der ersten Woche mit der Flasche gefüttert werden. Und zwar mehrmals am Tag, für über eine Stunde.
Da eine solche Pflege sehr intensiv ist, ist das PACC fortlaufend auf Unterstützung angewiesen.
Auf Seiten der PACC war man zu Beginn noch skeptisch, ob Alzheimerkranke dieser Aufgabe überhaupt gewachsen wären und ob sie begreifen würden, wie zerbrechlich die Jungtiere noch sind.
Inzwischen ist aber klar: Die Bedenken waren unnötig. Ganz junge und sehr alte Wesen haben offenbar die grosse Fähigkeit, Liebe bedingungslos zu geben und zu erhalten.
Sobald die Kätzchen sechs Wochen alt sind und dank der fürsorglichen Pflege der Seniorinnen und Senioren ihr Gewicht verdoppelt haben, werden die Tiere vom PACC zur Adoption freigegeben.
Die ersten Miezen werden also das Catalina Springs Memory Care schon bald verlassen. Wie die Heimbewohner auf den Abschied reagieren werden, ist noch ungewiss.
Sicher ist jedoch, dass nach den ersten 19 Katzen des Pilotprojekts im nächsten Frühling wieder neue Miezen im Altenheim einchecken werden.
Mehr noch: Pflegeleiterin Hamilton hofft, dass das Projekt auch bei anderen Altersheimen ankommt und so noch mehr Samtpfoten werden und alte Menschen glücklich gemacht werden.