Für die Waisenkätzchen von Aleppo ist gesorgt. Sie haben einen wundervollen Pflegevater.Bild: HOSAM KATAN/REUTERS
Scharen flüchten aus Aleppo – dieser Mann bleibt und kümmert sich um die verlassenen Katzen
Tausende Menschen verlassen das verwüstete Kriegsgebiet um Aleppo, doch Mohammad Alaa Aljaleel denkt gar nicht an die Flucht. Solange man ihn braucht, hilft er überall, wo seine Hilfe nötig ist.
Aleppo wird derzeit von einem fürchterlichen Bürgerkrieg gezeichnet. Die Zivilbevölkerung ergreift die Flucht. Obwohl auch seine Freunde die Stadt unlängst verlassen haben, bleibt Alaa Aljaleel bei all jenen, die man zurücklassen musste.
Wenn er nicht gerade menschliche Kriegsgeschädigte behandelt, findet der Sanitäter immer noch Zeit und Energie, den weniger bekannten Opfern des Syrien-Konflikts zu helfen – den Katzen.
Alles begann damit, dass er bemerkte, dass sich immer mehr herrenlose Miezekatzen auf den Strassen herumtrieben. Also fing er an, für diese Tiere zu sorgen. Damals waren es etwa 20 Katzen, die seine Hilfe beanspruchten.
Ein Jahr später stieg die Anzahl bedürftiger Samtpfoten auf über 100 an. Mit der zunehmenden Abwanderung standen immer mehr Katzen alleine da.
Alaa kuschelt mit einer weissen Mieze: Die Entlöhnung seines Ehrenamts.Bild: HOSAM KATAN/REUTERS
Daraufhin gründete er das Katzenheim Il Gattaro d'Aleppo, das heute 170 Katzen und wenige Hunde beheimatet. Täglich gibt er für das Essen der Waisenkätzchen 1.30 Franken von seinem Ersparten aus. Seinen inoffiziellen Titel als der «Katzen-Mann von Aleppo» hat er sich also redlich verdient.
Auch Katzen können Helden sein. Tara ist die erste Katze, die den «National Hero Dog Award» gewonnen hat.
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Tara die Helden-Katze
Die 7-jährige Tara erhält als erste Katze den «National Hero Dog Award», eine Auszeichnung, die eigentlich für mutige Hunde vorgesehen ist.
quelle: ap/ap / richard vogel
«Eines Tages kam ein Mädchen mit ihrer Katze zu mir», erzählt Alaa dem britischen Nachrichtensender BBC. «Ihre Eltern wollten das Land verlassen und da sie wusste, dass ich hier eine kleine Katzen-Auffangstation betreibe, kam sie zu mir. Sie weinte, als sie mir ihre Katze übergab. Sie ist mit ihr zusammen aufgewachsen. Ich versprach ihr, dass sie ihre Katze wiederkriegt, wenn sie irgendeinmal zurückkehrt.»
Der Pflegepapa macht immer wieder Bilder der Katze und schickt sie dem Mädchen in die Türkei.screenshot: youtube
Die Barmherzigkeit, mit der er nicht nur Vierbeinern, sondern auch vielen Menschen seine Hilfe anbietet, bleibt nicht unbemerkt. Das norditalienische Städtchen Segrate in der Nähe von Mailand hat den syrischen Katzen-Helden offiziell für den Friedensnobelpreis nominiert.
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Die beliebtesten Kommentare
Mnemonic
30.09.2016 19:05registriert Mai 2015
"Gott sieht ihn und lächelt..." das ist nicht von mir...
Obwohl alles dagegen spricht, wird das Mammut-Gesetz des US-Präsidenten wohl vom Kongress verabschiedet werden.
Ob es Albert Einstein nun gesagt hat oder nicht, zutreffend ist es auf jeden Fall: Wer das gleiche Experiment wiederholt und auf einen anderen Ausgang hofft, der ist verrückt. Das jüngste Beispiel dieser Binsenwahrheit ist die «Big and Beautiful Bill» (BBB) von Donald Trump. Dieses Monster-Gesetz ist im Begriff, mit Hängen und Würgen durch den amerikanischen Kongress gepeitscht zu werden. Wahrscheinlich wird es auch gelingen, wenn auch möglicherweise nicht mehr vor dem 4. Juli, dem Nationalfeiertag der USA, wie dies Trump gefordert hat.