«Liebes Tagebuch, ich glaube, ich bin schwer krank!»
Eintrag vom 3. November 2016:
Liebes Tagebuch,
ich glaube, ich bin schwer krank. Mich hat die Midlife-Crisis erwischt! Ich weiss, dass hättest du nie von mir gedacht. Ich bin schliesslich eine junge und unabhängige Katze, die mit allen vier Pfoten fest im Leben steht.
Das bin ich wirklich!
Doch es gibt da diese eine Frage, die mich immer wieder beschäftigt. Sie segelt ständig durch meinen Kopf und lässt mir einfach keine Ruhe – selbst nachts dominiert sie meine Gedanken und hält mich stundenlang wach:
Das ist alles so unglaublich kompliziert, liebes Tagebuch.
Da draussen gibt es unendlich viele Leckereien – Vögel, Mäuse, den Futternapf der Nachbarskatze – wie soll man sich da noch entscheiden können?
Am liebsten würde ich alles essen. Gleichzeitig. Aber jede Katze weiss, dass man niemals hungrig jagen gehen soll: Man fängt viel zu viele Leckerbissen und liegt schlussendlich mit Bauchschmerzen in einer Kartonkiste. Und frisst trotzdem weiter, weil es einfach so lecker aussieht. Das ist nicht schön, liebes Kochbuch Tagebuch.
Ausserdem hatte ich eigentlich vor, mich etwas gesünder zu ernähren. Ich habe diese Woche bereits viermal eine Maus verspeist. Ein Frosch oder so wäre jetzt nicht schlecht. Aber ich habe keine Lust darauf.
Bin ich eine schlechte Katze, wenn ich mir heute schon wieder eine Maus gönne?
Und soll ich mir lieber eine kleine, aber richtig leckere Gourmet-Maus jagen oder mehrere grosse Durchschnittsmäuse? Das Leben ist nicht fair, liebes Tagebuch. Ich bin komplett überfordert!
Vielleicht sollte ich mir einfach so ein cooles Selbsthilfebuch holen. Oder ich warte einfach bis der Film rauskommt.
Diesen Bestseller zum Beispiel:
Oder das hier:
Vielleicht gibt es das ja auch als Hörbuch?
Was denkst du, liebes Tagebuch?
Mit hungrigen Grüssen,
Olga von Schnurrhausen
PS. Ich wünschte, ich würde auch zu diesen Katzen gehören, die problemlos jede Maus fangen können:
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