Während ich dies schreibe, höre ich DJ Antoine. Das habe ich noch nie getan. Bewusst DJ Antoine gehört. Und jetzt «Ma chérie», «Welcome to St. Tropez» und «Sunset in Dubai» auf Repeat. Und dann vielleicht noch zehnmal «Laila». Damit ich's fühl. Das Kenny-Gefühl. Das Lady-Gefühl. Dieses schmissige Wegschmeissen von Geschmacks- und anderen Grenzen. Das Zelebrieren von «ich», «mega» und «geil». Trash ist ein Stahlbad.
Heute geht es um Kennys Eier. Oder Kenny's Eier, um mal einen dekorativen Deppenapostroph ins Spiel zu bringen. Just for fun. Fun ist nämlich wichtig. Fun und Partys. Die Wienerin Sabrina möchte sich zum Beispiel nie «zwischen Partyleben und Beziehung» entscheiden müssen, «ich hab kein Hobby, ich mach voll viel, Fun, Sportarten, Partys sind halt auch ein Hobby».
Kennys grosses Hobby ist mehr als das, es ist seine «Lideschaft», und dass er die mit einer Partnerin teilen kann, ganz, ganz wichtig. Und nein, es geht nicht um Sport, der für Kenny ja bekanntlich wichtiger als Sex ist, es geht um ... darauf kommt ihr nie ... never ... ever ... Pancakes! Beziehungsweise KENcakes by Kenny! Die haben sogar einen eigenen Instagram-Account, ich schwör's!
Seine türkische Oma hat ihm als Kind immer die leckersten Pancakes gebacken, von ihr hat er das gelernt, und jetzt steht er also mit der Wiener Party-Lebedame Sabrina an einem Strand in Thailand und macht Pancakes mit Nutella und Banane. Why not? Sabrina ist dabei sehr geschickt. Einerseits krault sie behutsam Kennys Ei, andererseits verarbeitet sie seine Banane.
Ist Kenny etwa pansexuell? Die andere Sabrina, die übrigens rausfällt, bettet Kennys Ei lieber auf Watte. Lea packt es in ihre Lieblingskuschelsocke. Und Ivana macht Drama. Ja! Sie steckt sich Kennys Ei liebevoll zwischen ihre Brüste, doch die sind härter.
Oje. Oje, oje. Dafür fliegt Ivana raus. Kenny findet, bei ihr würde zu viel kaputtgehen. Sein Ei, aber auch ihre Fingernägel, die sie integral bei einer Challenge verlor. Eigentlich hatte ich ja erwartet, dass die Challenge gegen Ivana verlieren würde, schliesslich handelte es sich um eine extensive aufblasbare Hüpfburg auf dem Wasser.
Mit den Eiern hat es Folgendes auf sich: Kenny hat für alle Ladys eins übrig, es handelt sich dabei um ganz normale Hühnereier und er will damit ihr Verantwortungsbewusstsein testen. Sie sollen es umhegen, «als wärs mis Härz, wo nid dörf zerbroche werde.»
Ebenfalls gehen muss Debora. Ihr Problem war, dass sie auf Kenny wartete und wartete und wartete. Doch Kenny erwartete was Anderes. Aktuell steht er ja auf die Baslerin Lara, die anfangs nicht an der Hüpfburg-Challenge teilnehmen will, weil sie gerade ihren Haaransatz gefärbt und endlich mal «wunderschöni Hoor» hat und deshalb nicht ins Wasser will.
Sie tut es dann aber doch, gewinnt Challenge und Date und macht Kenny ganz wuschig, weil sie ihm vorschwärmt, wie «rein», «gsund» und «unverletzt» sie ihn findet, dass er «so e reins Härz» und «sone anderi Art vo Schtrahle» habe, und das findet er megacharmant. Kenny ist ja einer, der sich mega-schnell verliebt, er hat schon «14, 15 offizielli Beziehige» in seinem Leben gehabt, ein «Megaschtress», denn allzu oft sei er Single und Nichtsingle GLEICHZEITIG gewesen. Okay. ?????.
Leute, redet doch mal romantisch! Ein Gym ist NICHT romantisch! Apropos Romance: YuYu sind immer noch hardcore verliebt. YuYu? Yuliya und Yuri natürlich! Uuuuuuuherzig, die zwei, jedenfalls waren sie es beim Dreh der heutigen «Bachelor»-Folge noch, und die liegt ja inzwischen auch schon etliche Wochen zurück.
YuYu sind nämlich zu Gast, sie müssen die Ladys beobachten und ihnen ein paar Fragen stellen, und da ist Yuri, dieses reine Herz, dieser gesunde Mensch, schlichtweg entsetzt – «Jetzt würkli!» –, wie viele Frauen Kenny schon geküsst hat. Wenn er jetzt auch noch das mit den 14, 15 «offiziellen» Beziehungen erfährt, braucht er eine Auszeit von dieser verdorbenen Welt.
Und sonst so? Kenny findet, dass Olla «no extrem usbaufähig» sei, was ihre Expertise als Domina betreffe. Und als Sabrina ihn fragt, ob er eher «Titten- oder Arschtyp» sei, sagt er: «Arschtyp.» Tja.
Meine Lieben, wir treffen uns nächste Woche wieder hier, wenn es heisst: Offenherzige Fassaden bewahren nicht vor geschlossenen Weltbildern. Und: Es ist menschlich, dass was kaputt geht.