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Emma Amour: Zuerst Disco und Drinks, dann Sex und Schock!

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bild: shutterstock
Emma Amour

Zuerst Disco und Drinks, dann Sex und Schock!

In Vino veritas, sagt man. Jetzt ist es aber so, dass ich etwas zu viel Vino und Co. intus hatte, um zu schnallen, dass dieser Super-Beau und ich, nun, nicht gaaanz kompatibel sind. Geheult aber habe ich aus einem anderen Grund. Aber von Anfang an.
14.10.2021, 09:55
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Ich finde mein Leben zurzeit anstrengend. Da ist zum einen der Keller, den ich dringend mal entrümpeln sollte. Zum anderen ist da Suff-SMS-Sandro, der sich da in meiner Herzgegend gerade etwas breiter gemacht hat, als mir lieb ist.

Während er nämlich immer noch mit dieser Schontal irgendwo in Frankreich Bisous austauscht, sitze ich hier und finds nicht sooooo geil.

Was dann jeweils hilft, ist Musik, Drinks, gute Partys. Also raffe ich mich letzten Samstag auf und tausche die verlöcherte Baumwollleggings gegen Leggings im Lederlook. Machen einen guten Po. Hab ich von Kim Kardashian gelernt. Wenn man die Hose dann auch noch mit Heels kombiniert, hat man fast so lange Beine wie Gisele Bündchen. Las ich mal in der Vogue.

Kurz nach Mitternacht sind also die Kim und die Gisele in mir auf dem Weg zum Vorglühen. Cleo ist mal wieder in der Stadt. Wir trinken Caipis und hören Backstreet Boys und Spice Girls.

Und dann ist das Leben wieder super!

Gegen halb 2 will ich los. Cleo nicht. Sie ist schon fast auf dem Sofa eingepennt. Wer Cleo kennt, weiss: Game over. Die würde ihr Füdli jetzt nicht mal mehr für Gisele Bündchen oder Ryan Gosling hochkriegen.

Also ziehe ich alleine Richtung Club. Und weil ich das just in dieser Sekunde wahnsinnig traurig finde, fuck you, PMS, breche ich in Tränen aus. Ich heule wegen allem. Wegen SSMSS, wegen des Kellers, wegen Cleos Müdigkeit, wegen dem Halux an meinem rechten Fuss, wegen Krieg und dann auch noch, weil die Schlange vor dem Club so lang ist.

«Gehörst du zu dem Grüppli da vorne?», fragt mich ein Typ. Ich will grad verneinen, als er mir mit den Augen zu verstehen gibt, dass ich bejahen soll. «Ja», sage ich. «Super, dann komm mit.»

Ich gehe mit und bin 18 Sekunden später im Club. Ohne zu bezahlen. Und auch die Drinks, die wir bestellen, kosten nix. Er mache eben Social Media für das Haus, sagt er. Er, das ist Cem. Cem trägt die Hose biz weit unten. Die karierte Boxershorts kann ich sehr gut sehen. Oben hat er ein weisses T-Shirt an. Cem hat einen Millimeterschnitt, dunkle Augen und relativ viel Bart.

Noch schöner als sein Äusseres aber ist der Fakt, dass Cem maximal unaufdringlich ist. Der redet mit allen. Sehr hübsches Lachen, finde ich. Cem schwirrt überall rum. Also gehe ich mal biz tanzen.

Guter Beat, geiler Bass. Noch mehr Drinks. Mein Pegel steigt. Fand ich das Leben vorher noch schampar fies und grässlich und schwer und alles, finde ich es jetzt wahnsinnig leicht, lässig und aufregend und geil und alles.

Die potenzielle Blasenentzündung ist mir egal!

Cem steht am Tresen, ich lächle ihm zu. Er lächelt zurück. Ich geh zu ihm, will ihm jetzt einen Drink ausgeben. Brauch ich aber nicht. Wer mit Cem bestellt, zahlt nicht. Lange Rede, kurzes Bla Bla, wir sind eine Stunde später recht voll.

Ich fände es jetzt sehr okay zu knutschen und dann mal schauen, was passiert.

Also frage ich Cem, ob er biz rauskommt mit mir. Tut er. Wir stehen also draussen und reden (glaubs!?) biz über uns. Er macht Marketing irgendwas. Eine Ausbildung in irgendwas. Wohnt in Kreis 9 irgendwo. Ist Single (super) und &ç&/*ç&* Jahre alt.

Wir spazieren so biz rum und setzen uns dann auf eine Treppe im Industriequartier in einem Innenhof. Cem erzählt und erzählt. Ich nicke und nicke und dann packe ich ihn und küsse ihn und das Knutschen ist krass. Wir knutschen also ewig weiter.

Obwohl es sehr kalt ist, friere ich kein bisschen, als er mich oben entblösst. Und auch als er meine Kim-Kardashian-Leggins runterzieht, verschwende ich keinen Gedanken an die Blasenentzündung, die ich morgen haben werde.

Wir betreiben hier Heavy Petting. Er kommt, ich komme, wir gehen. Und zwar zu ihm. Seine Junggesellenbude ist ein einziges Klischee. Schwarze Ledercouch (klein), irgendwelche Gamekonsolen auf dem Stubentisch (aus Glas), ein abgerotztes Poster an der Wand. Ein paar Schallplatten in einem Gestell und ein Rennvelo im Gang.

Im Schlafzimmer eine Matratze, eine Lampe, ein Nasenspray, ein Game-Heftli und ein Spiegel an die Wand gelehnt. Im Kühlschrank hats Bier und sehr viel Schoko-Pudding. Es ist Cems erste Wohnung. Er wohnt erst seit April da.

Wir machen noch eine Runde hardcore rum, haben aber keinen Sex. Also keine Penetration. Schon Sex. Einfach ohne Penetration. Genau. So meine ich es. Weil das, das hier nämlich läuft, verdient sehr wohl den Sex-Stempel.

Ok. Mir dröhnt die Birne. Ich bin aber dennoch maximal angetan und happy und aufgeregt und euphorisch.

Irgendwann fragt er, ob ich hier schlafen will. Ich will. Hier ein Single-Lifehack: Ich habe in jeder Ausgangstasche ein frisches Hösli, eine Zahnbürste und Notfall-make-up dabei.

Es ist schon fast 5 Uhr, als wir so richtig SEX-SEX haben. Der ist super. Und sehr lange. Cem ist krass ausdauernd. Muss wohl sehr erfahren sein. Hatte sicher schon sehr viele Frauen im Bett. Vermute, dass der sicher schon 20 Jahre Sex zelebriert.

Ich Glückspilz.

Am nächsten Morgen tun wirs nochmal. Trotz Kater seiner- und meinerseits ist es super. Zum Zmorgen serviert er mir Chips und bietet mir ein Konterbier an. Ich lehne dankend ab und setze auf viel Leitungswasser.

Mega Sorry, Cems Mami!

Dann reden wir noch ein bisschen. Jetzt fällt mir auf, dass seine Sprache sehr jung ist. Er findet alles «cringe». Seine Promis sind Tik-Toker. Das A-Team und Charlies Engel kennt er nicht.

Auch nennt er mich «Brudi». Das finde ich sehr lustig. Als sein Telefon klingelt, nimmt er mit «Ey, Digga» ab. «Geil» sagt er nicht, er findet nämlich alles «akkurat». Mir dämmert es langsam. Dieser Super-Cem ist wahrscheinlich super jung.

Während ich noch überlege, ob er mir sein Alter gestern gesagt hat und ob ich nachfragen soll und ob ich es überhaupt wissen will, kommt er mir zuvor. Er habe es vergessen, wie alt ich schon wieder sei und wo ich wohne.

Bevor ich rational denken kann, schiesst eine Lüge aus mir raus. «31», sage ich. «Im Kreis 5, grad bei der Josefwiese.» Zweiteres stimmt. Bei der ersten Antwort hat irgendwas in mir ein paar Jahre weggeschummelt.

«VOLL GEIL», sagt Cem. Eine «so viel Ältere» hatte er noch nie. «Ohni Scheiss, das muessi grad mine Bros verzelle!»

«Wart mal husch, was hast du schon wieder gesagt, du bist 25, gell….!?», sage ich und hab biz Angstschweiss.

«21!»

EIN-UND-FUCKING-WAS, denke ich.

Ich schlucke sehr leer. Und rechne husch. Könnte, wenn es uhuren blöd gelaufen wäre, mein Sohn sein!!!!!

Mein Gedankenkarussell ist sehr temporeich. Von Scham über auch ein kleines bisschen Stolz bis zu WTF, passiert da grad sehr vieles in meinem noch leicht betrunkenen Hirn.

Ich muss jedenfalls weg.

Der Bub ist Gott sei Dank so euphorisch, dass er ganz vergisst (also glaube ich zumindest) nach meiner Nummer zu fragen. Beim Abschied sagt er noch, wie ich ihn auf einer Plattform finde, die ich nicht mal kenne. Dann sagt er «bis bald hoffentlich, chömer sehr gern wiederhole» und dann bin ich weg.

Auf dem Heimweg habe ich fast das Bedürfnis, mich bei Cems Mutter zu entschuldigen. Zeitgleich will ich ihr sagen, dass sie einen sehr guten Job gemacht hat. Der Cem, das ist ein ganz feiner Bub. Einer, der es schon sehr jung verstanden hat, beim Vögeln auch auf die Bedürfnisse der Frau einzugehen.

Okay, Sackgasse. Sorry, Cems Mom.

Es wird nicht besser. Oder weniger peinlich. Also beende ich jetzt diesen Text.

Nur noch ganz husch eine Sache: Der Sex war schon sehr sehr sehr gut. Irgendwie schade, dass ich vergessen habe, wie die Plattform heisst, auf der ich den Jungspund finden kann. Könnt ihr, liebe User, mal eure Kids (Haha!) fragen, was sie neben Tik Tok sonst so nutzen. Okay, nein, vergesst es. Zu cringe. Leider. Mann ey. Scheisse.

Adieu,

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Sexpannen, Liebeskummer und verrückte Dates: Niemand erzählt in der Schweiz so authentisch und unverblümt wie Emma Amour. Seit Januar 2018 lässt die Zürcherin die watson-User an ihrem Leben teilhaben. Wenn sie eine Auszeit nimmt, springt ihre beste Freundin Cleo ein.

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Informationen zum Buch
Herausgeberin: watson
ISBN: 978-3-03902-124-6
Einband: Broschur mit Klappe
Umfang: 160 Seiten, 8 Illustrationen
Format: 13,5 x 21

Buchpreis
CHF 18.00 (CH)
EUR 18.00 (D)
EUR 19,00 (A)
Emma Amour ist ...
… Stadtmensch, Single, Mitte 30 – und watsons Bloggerin, die nicht nur unverfroren aus ihrem Liebesleben berichtet, sondern sich auch deiner Fragen annimmt. Und keine Sorge: Du wirst mit deinen Fragen anonym bleiben – so wie auch Emma. Madame Amour ist es nämlich sehr wichtig, auch weiterhin undercover in Trainerhosen schnell zum Inder über die Strasse hoppeln zu können.
Das bin nicht ich, aber so würde ich als Illustration aussehen. Öppe.
Das bin nicht ich, aber so würde ich als Illustration aussehen. Öppe.bild: watson
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186 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bits_and_More
14.10.2021 10:04registriert Oktober 2016
Hey Emma

Das ist Jahrgang 2000.





Danke und bis nächste Woche
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Klangtherapie
14.10.2021 11:38registriert Dezember 2017
Und von gaaaanz weit hinten ruft es: Hallo i bims, 1 Verhaltensmuster👋
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Gummibär
14.10.2021 11:18registriert Dezember 2016
Na und ? Wenn ein Enddreissiger mit einer 21Jahre jungen Frau schläft, so kräht kein Hahn (forgive the pun) danach.
Das gegenseitige zum Kommen bringen zweier Betrunkener auf der Industriequartierhinterhoftreppe ist vielleicht es bitzeli unappetitlich.
chacun à son goût
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