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«Vielleicht ist es nicht für jeden bestimmt, glücklich zu sein...»

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Emma Amour

«Vielleicht ist es nicht für jeden bestimmt, glücklich zu sein…»

25.10.2021, 09:41
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Liebe Emma

Ich geriet in den letzten vier Jahren immer an Frauen, die mich lediglich gebraucht haben, um wieder auf die Beine zu kommen. Das grosse Problem hierbei ist, dass ich ein Herzmensch bin. Wenn ich von einer Frau das Gefühl vermittelt bekomme, dass sie mich braucht und mehr von mir möchte, lasse ich meinen Gefühlen freien Lauf.

Leider bin ich so schon unzählige Male Vollgas in die Mauer gekracht. So auch erst gerade wieder. Ich habe eine super Frau kennengelernt, es fing an, sich gut anzufühlen, und zwar sehr gut. Sie hat mir auch dauernd gesagt, wie toll und schön es mit mir ist. Doch von einem Tag auf den anderen waren die Gefühle ihrerseits wie weggeflogen.

Dies ist nur eine Story, die mir passiert ist. Leider gibt es unzählige mehr. Jetzt ist mein Herz erneut gebrochen. Wie viele Brüche kann jemand ertragen? Ich kann nicht mehr. Ich weiss nicht mehr weiter. Ich werde mich mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass es nicht für jeden bestimmt ist, glücklich zu werden.

«Weisch, irgendeinisch finds Glück eim»! Elende Züriwest. Ich hasse diesen Spruch. Irgendwann findest du die Richtige. Das habe ich schon so oft gedacht und jedesmal endete es mit dem Knall in die Mauer.

Wieso kann man den Dingen nicht einfach ihren Lauf lassen, wieso es nicht einfach versuchen? Ich bin nicht der Typ, der jemanden dazu zwingt, mich zu lieben. Aber bitte macht mir keine Hoffnung, wenn ihr nicht dazu bereit seid, mehr zu geben.

LG,
Johannes

Lieber Johannes

Ich kann deinen Frust sehr gut verstehen, nachvollziehen, mitfühlen. Es tut schrecklich weh, wenn man sein Herz mehrmals öffnet und dann enttäuscht wird. Ist ja schliesslich nicht so, dass wir alle Tage in Menschen reinlaufen, für die wir das Herz überhaupt öffnen wollen.

Umso fieser also, wenn es dann mal zu einer so raren und schönen Begegnung kommt und diese dann mit Herzschmerz endet.

Du sagst, dass du niemanden zwingst, dich zu lieben. Das glaube ich dir. Nichtsdestotrotz habe ich zwischen den Zeilen so ein bisschen das Gefühl, dass du etwas verbissen sein könntest und die Frauen dann vielleicht sehr unterbewusst etwas unter Druck setzt.

Eventuell täusche ich mich. Dann grosses Äxgüsi meinerseits.

Du sagst, dass du sauer wirst, wenn man sagt, dass du die Richtige schon noch treffen wirst. Nun, mein Lieber, ich werde dir auch nichts anderes sagen. Es kann rein theoretisch natürlich schon sein, dass dir die Liebe nie begegnet und du alleine bleibst. Statistisch ist es aber sehr viel wahrscheinlicher, dass irgendwann mal die eine vor dir steht, die bleibt. Und zwar ganz egal, was kommt.

Ich weiss, dass es schwierig ist, den Glauben an die Liebe stets zu bewahren. Das musst du aber auch nicht, du darfst sehr wohl hässig, enttäuscht und frustriert sein. Das sind wir alle, wenn uns das Herz grad mehrmals hintereinander gebrochen wurde. Und doch gehören solche Liebespleiten-und-Pech-Phasen zum Leben. Das Beste an ihnen: Sie gehen vorbei.

Deine auch.

Versprochen.

Halte derweil durch und tu dir selber viel Gutes.

Deine

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Und was würdest du Johannes raten?

PS: Emma Amour gibt es jetzt auch als Buch!
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«EMMA AMOUR UND KID CLEO – Liebe, Sex und andere Eskapaden»
Emma und Cleo gibt es als Buch! >>

Sexpannen, Liebeskummer und verrückte Dates: Niemand erzählt in der Schweiz so authentisch und unverblümt wie Emma Amour. Seit Januar 2018 lässt die Zürcherin die watson-User an ihrem Leben teilhaben. Wenn sie eine Auszeit nimmt, springt ihre beste Freundin Cleo ein.

Emma und Cleo könnten unterschiedlicher nicht sein, was sie jedoch verbindet: ein zeitweise fantastisches, zeitweise frustrierendes, aber nie langweiliges Liebes- und Sexleben.

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Informationen zum Buch
Herausgeberin: watson
ISBN: 978-3-03902-124-6
Einband: Broschur mit Klappe
Umfang: 160 Seiten, 8 Illustrationen
Format: 13,5 x 21

Buchpreis
CHF 18.00 (CH)
EUR 18.00 (D)
EUR 19,00 (A)
Emma Amour ist ...
… Stadtmensch, Single, Mitte 30 – und watsons Bloggerin, die nicht nur unverfroren aus ihrem Liebesleben berichtet, sondern sich auch deiner Fragen annimmt. Und keine Sorge: Du wirst mit deinen Fragen anonym bleiben – so wie auch Emma. Madame Amour ist es nämlich sehr wichtig, auch weiterhin undercover in Trainerhosen schnell zum Inder über die Strasse hoppeln zu können.
Das bin nicht ich, aber so würde ich als Illustration aussehen. Öppe.
Das bin nicht ich, aber so würde ich als Illustration aussehen. Öppe.bild: watson
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98 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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it‘s-a-me
25.10.2021 09:55registriert Oktober 2020
Schritt Nummer 1: Mach dein Glück nicht von einer anderen Person abhängig.
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H1tchh1k3r
25.10.2021 11:21registriert Februar 2018
Johannes hat das grosse Schild auf seiner Stirn:
Ich brauche Liebe!

Er zieht Frauen an mit dem Schild:
"Ich brauche Hilfe!"

Gemeinsam bilden sie dann ein Verbrauchergemeinschaft... bis einer der beiden nicht mehr braucht... in dem Fall meist die Frau.
Guter Tipp für die Zukunft: Sei kein Problemlöser (mehr)
Hilf ihnen ihr Problem selber zu lösen, aber tu es nicht für sie... das ist das Schlimmste für deren Selbstachtung.
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Ledogn
25.10.2021 11:34registriert Juni 2017
Es scheint fast so, als hättest du das Gefühl, du müsstest erst mal eine Leistung erbringen, um geliebt zu werden. Manchmal rühren solche Muster schon aus der Kindheit her, wenn jemand immer brav und gefällig sein musste. Such dir eine Beratung oder Selbsthilfegruppe, damit du aus diesen Mustern rauskommst. Im web findest du bestimmt eine Anlaufstelle. Es ist gut ein gutes Herz zu haben, das sollte aber zu deiner Gesundheit auch für dich selbst schlagen.
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Alarm! Ist unsere Larissa von Promipaar besessen?
Folge 3: Der letzte Satz dieses Textes ist jetzt schon LEGENDE. Der Rest behandelt den Tod Gottes, den vielleicht mondänsten Ort im Aargau und Larissas diverse Neigungen.

Es gibt Menschen, die schreiben Bücher. Friedrich Nietzsche etwa schrieb in den 1880er-Jahren in eines seiner Bücher: «Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?» Andere lassen sich lieber Tattoos auf die Haut schreiben.

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