Nur eins schon mal vorweg: Orgasmen vortäuschen … Das kann ich nicht. Dazu fehlen mir und meinem Schnäggli definitiv die schauspielerischen Fähigkeiten. Ich muss es fühlen. Und wenn ich es wirklich fühle, dann hab' ich ja diese angenehmen Kontraktionen nicht unter Kontrolle. Mein Gesicht übrigens auch nicht. Ob das so erotisch ist? Scheinbar schon! Jemandem hat das nämlich besonders gut gefallen in der Vierer-Konstellation...
Wir trafen uns mit den beiden in einer Bar hier in Basel. Durch unseren bisherigen schriftlichen Verkehr war jedem von uns klar, dass wir alle Bock auf einen Vierer hatten. Doch direkt am ersten Abend würde das sicher nicht passieren, dachten wir … Dort angekommen, suchten wir uns einen Tisch und bestellten uns Drinks – die «Herz Spritz» passten irgendwie. Unser Gespräch kam ziemlich schnell ins Rollen und die Richtung war von Beginn an sehr intim. Die beiden hatten auf jeden Fall schon ein bisschen «skin in the game» als Swinger. Sie hatten bereits einige Erfahrungen mit Vierern und lebten ihre Lust aus. Wir hatten nur Erfahrungen mit Dreiern – bisher.
Bei der zweiten Runde Drinks erzählten sie uns, dass sie einmal ein Pärchen-Date in einer Bar hatten, wo die Frauen nach einer Weile die Plätze tauschten. Noch vor Ort fingen sie an den jeweils anderen Mann zu küssen – was die Mitarbeiter der Bar sehr verwirrte. Sie verliessen die Bar sogar in dieser vertauschten Couple-Konstellation, um das Abenteuer zu Hause fortzusetzen ...
Lustige Idee, fanden wir. Und schnell waren wir in einer ähnlichen Situation, ein bisschen abgewandelt. Wir Frauen waren nämlich sehr daran interessiert, das weibliche Terrain näher zu erforschen, und so wechselten Valentin und Louisa die Plätze. Und jetzt? Welche Seite fängt nun zuerst an, sich näherzukommen? Die Männer hatten daran nicht so das Interesse, wobei eine gewisse Neugier schon da war.
«Ihr würdet jetzt aber nicht schlecht staunen, wenn wir anfangen würden, uns zu küssen», sagten die Männer und wir mussten alle lachen. Auf 'ne Art hätte es mich ja sogar angetörnt. Ist ja auch nix dabei. Und dennoch ist die Bi-Neigung bei Männern immer noch so ein never-ending Tabu. Verstahni null.
Irgendwann kamen Louisa und ich uns ein bisschen näher – aber alles noch sehr zurückhaltend (noch waren wir ja in der Öffentlichkeit). Die Männer machte das dennoch ganz schön verrückt. Zu diesem Zeitpunkt war uns allen klar, dass da noch mehr gehen wird. Da das für alle okay war, blieb nur noch die Frage: Zu euch oder zu uns? Wir entschieden uns für den kürzeren Weg.
Bei mir angekommen, mussten wir alle erstmal nacheinander pinkeln. War wohl doch zu viel «Herz Spritz». Auch wenn so keine Pornos anfangen, ist das eben Real Life, Leute. Aus Gewohnheit fanden dann doch die Pärchen wieder zueinander und wir begannen – uns gegenübersitzend – miteinander rumzumachen. Es gab kurz diesen «Wollen wir uns doch nur gegenseitig zuschauen oder macht öpper den Anfang?»-Moment. Nach einer Weile beschlossen Louisa und ich, nach nebenan zu verschwinden. Die Männer liessen uns ein wenig Vorsprung. Als sie bemerkten, dass es etwas ruhiger wurde, kamen sie neugierig hinterher und stellten fest, dass wir schon fast komplett nackt waren. Es wurde langsam immer heisser und wir waren alle unglaublich horny …
Für das Erkunden des weiblichen Terrains blieb dann doch nicht allzu viel Zeit, da wir ziemlich schnell zum Partnertausch übergingen. Ich war also irgendwann mit Max zugange und Valentin mit Louisa. Ungewohnt definitiv. Neuer Körper, andere Anatomie, anderer Geruch. Witzigerweise entschuldigte sich Max sogar dafür, dass er kein Deo draufhatte. War jetzt nicht schlimm, eigentlich steh' ich sehr auf Männerschweiss. Aber eben vor allem auf den von Valentin.
Max' Geruch war nicht so mein Fall. Da sieht man mal wieder, dass da doch etwas dran ist mit dem «sich gut riechen können». Die Stellungen, die Valentin und ich lieben, waren mit Max nicht so vielversprechend. Andere hingegen schon. Ist ja auch ganz normal, dass man sich erstmal eingrooven muss. Die erste Viertelstunde konnte ich deshalb auch nicht wirklich abschalten. Zudem störte sich mein Ego daran, zu sehen, wie Valentin eine andere von hinten nahm. Doch glücklicherweise überkam ich mein Ego und genoss es ab dann. Wie genau ich das gemacht habe, weiss ich ehrlich gesagt auch nicht. Bin aber froh, denn diesen Anblick hat man ja nicht alle Tage und es war in der Tat sehr heiss anzuschauen.
Ihm erging es ganz ähnlich mit der Ungewohntheit des Anblicks. Als ich mit Max kurz vorm Orgasmus war, sagte Valentin – in Louisa steckend – zu mir:
Oh ja, wir lieben es, diesen intimen Moment miteinander zu teilen. Und er weiss, wie sehr mich das antörnt, wenn er solche Sachen sagt. Und tatsächlich wollte auch ich lieber ihn anschauen anstatt Max. Auch 'ne gute Erkenntnis. Valentin legte seine Hand an meine Wange und wir schauten uns tief in die Augen, während Max mich immer schneller in der Lotusstellung vögelte. Und als der Moment des lustvollen Gesichtverziehens da war, stöhnte ich laut und sagte: «Ohhh. Mein. Gott. Ich. Komm. Für. Dich», während er zeitgleich immer noch Louisa penetrierte. Seine Aufmerksamkeit war voll und ganz bei mir und ich gab mich einfach meiner Augen-nach-hinten-rollenden-Mimik hin. Was für ein Bild das gewesen sein muss. Das war dann schon ziemlich porno. Leidenschaft pur.
Nach einigen Stunden Spass waren wir alle müde. Müde und zufrieden. Wir blieben alle noch eine Weile im Bett liegen zum Kuscheln und Quatschen. Als wir uns später von den beiden verabschiedeten, dauerte das eine Weile. Jeder küsste halt jeden.
Und da Valentin und ich vor einer Weile feststellten, dass wir offen für eine Dreiecksbeziehung wären, dämmerte es mir nun, dass sowas ja ganz schön viel «Mehrarbeit» bedeuten würde … Ob das wirklich was für mich ist? Vielleicht finde ich das noch raus …
Und, wie waren eure Vierer so, wer hat gewonnen beim Kartenspielen? Spässle.
See ya!
natalie74
Ich bin raus. Auch sonst. Wenn ich Porno will, muss ich das nicht (schlecht) geschrieben auf einer News-Seite lesen.
Wendy Testaburger
Lezzelentius