Mein Herz rast. Mein Plus rast. Meine Gedanken rasen. Ich bin auf dem Weg an die Limmat, wo ich in ein paar Minuten four_4_heaven treffe. Das ist ein Typ von Tinder. Ich will mit ihm schlafen.
Zeitgleich ist Sandro auf dem Weg ans Limmatquai. Er trifft da Johanna. Auch von Tinder. Und auch, um mit ihr zu schlafen. Haben wir uns beide so erlaubt. Mehr noch: Wir finden den Gedanken heiss. Und freuen uns, dass wir einander gönnen.
Ob wir eifersüchtig sind? Null. Warum auch? Bevor wir ein Paar waren, schliefen wir auch mit anderen. Und erzählten uns davon. Am Ende waren wir uns aber immer einig, dass, egal wie toll der Sex mit anderen war, der unsere immer noch krasser war.
Wir sind beide sicher, dass wir nichts aneinander verlieren, wenn wir mal fremdvögeln.
Ich bin jedenfalls vor four_4_heaven da. Sein Pseudonym stammt übrigens aus einer Zeit, in der er mit seiner damaligen Freundin einen Foursome suchte. Jetzt ist sie weg und ich drum alleine da.
four_4_heaven kommt mit dem Rennvelo angefahren. Oha. Der sieht face to face genau so geil wie auf den Bildern aus. Wir begrüssen uns etwas zaghaft. Bin ja aus der Übung derweil. Brauche also ein, zwei Gläsli bis ich easy werde.
four_4_heaven derweil ist von Anfang an tiefenentspannt. Der macht das oft und der landet oft. Wie auch nicht. Sieht krass aus. Ist eloquent, lustig. Darauf, dass der gut im Bett ist, verwette ich meine Seele.
Wir unterhalten uns, lachen, berühren uns zufällig. Je länger der Abend, desto lockerer ist das alles. Da ich vergeben bin, wissen wir, dass es nicht um Kartoffeln, Heirat und Zusammenzug geht. Das macht das Ganze hier so viel einfacher.
Long Story short: Ich nehme four_4_heaven mit nach Hause. Vor der Wohnungstür frage ich, ob es okay ist, wenn ich ihm als erstes das Schlafzimmer zeige. Er lacht und küsst mich.
Läuft fantastisch!
Es geht sehr schnell, bis wir beide nackt sind. Dann gehts aber sehr lange, bis wir Sex-Sex haben. Fühlt sich null wie Betrug an. Im Gegenteil. Ich denke an Sandro und hoffe, dass Johanna ein Jackpot ist.
Nach dem Sex hab ich genug. Für mich passts, wenn four_4_heaven jetzt nach Hause geht. Ganz offensichtlich gehts ihm gleich. Er bedankt sich, ich bedanke mich, wir umarmen uns und er geht. Es ist beiden klar, dass es das war. Und dass das so super ist.
Ich schreib Sandro. Ob er schon daheim sei. «Schon lange», schreibt er. Ob ich zu ihm will. Ich will.
Seine Laune ist übersichtlich. Johanna sei eine Granate. Wirklich heiss. Ultra sexy.
Klingt doch super.
Aber der Vibe. «Ems, es hat null gevibt!» Es sei wie früher gewesen. «Egal, wie heiss die Frauen sind. Ems, ich muss immer an dich denken. Bin null locker, bin null easy. Bin die grösste Pussy!»
Ich nehm ihn in den Arm.
«Bei dir?», fragt er. «Anders», sag ich. «Tolle Stunde. Guter Sex. Cooler Typ. Kein Daheim.» Sandro seufzt. «Als wir kamen, wollte ich, dass er geht.»
Mein Daheim bist du, sage ich. Du bist, wo ich hingehöre. Und du bist, was ich will.
«Alles schön und gut, Ems. Aber ich will auch mal wieder ersten Sex.»
Wir lachen.
Okay, sage ich. Kommt Zeit, kommt Sex.
Dann trinken wir noch ein Glas Wein, Sandro raucht eine Zigarette, wir liegen auf dem Balkon auf dem Boden und schauen in den Himmel. Dann schlafen wir ein. Und das, liebe Leute, das war der schönste Moment des Tages.
Sorry, not Sorry, lieber four_4_heaven.
- das Adjektiv "heiss" für eine Person wirkt einfältig und kindisch
- dieser Blog zieht meine Stimmung runter
- das war null erotisch geschrieben
- ich fände Lecktüre lustiger als Lektüre
- Emma und Sandro sind Geiseln ihrer Unbedeutsamkeit
- die nicht-Detaillierung des Beischlafs ist eine verpasste Chance und erinnert an Ben
- der Text wirkt lieblos
- die Beziehung auch
- das sie aufm Balkon eingeschlafen sind, glaub ich Emma nicht
Gruss
Chorche, irgend öpis weils zum Beitrag passt
So long
Snickerella