Okay, bevor wir hier weitermachen: nein.
Hanna und ich werden kein Paar. Und Hanna ist auch nicht Emma. Im Gegensatz zu Hanna hatten Emma und ich einmal ein Date. Hatten wir Sex? Verrate ich nicht.
Ach was soll's. Wir hatten keinen Sex. Warum nicht, erzähle ich ein andermal. Das würde sonst zu lang werden. Ich will ja hier nicht über Emma schreiben. Und auch nicht über Hanna. Zu Hanna will ich aber gerne noch sagen, dass ihr uns mit euren wilden Zukunftsfantasien sehr amüsiert habt. Wie kommt ihr nur darauf? Habt ihr alle zu oft «Harry meets Sally» geschaut?
Die Geschichte, die ich erzählen will, handelt von Laura. Alle Männer haben eine Laura im Leben. Lauras sind richtig coole Frauen, mit denen aber irgendwie die stillschweigende Vereinbarung getroffen wurde, dass nie was läuft. Nicht, weil man nicht will. Lauras sind entspannt, locker, lustig. Du checkst in der ersten Sekunde, dass sie super klug sind, was hundertprozentig manche Typen einschüchtert. Sie sind zu nett, als dass man aufdringlich werden oder cheesy Komplimente machen will. Lauras sind Single, aber was bei ihnen läuft, weiss irgendwie niemand. Meine Laura, obwohl meine Laura alles andere als «meine» ist, sieht richtig gut aus, finde ich. Gutes Gesicht, nicht durchschnittlich. Eine eher tiefe Stimme und ein gutes, lautes Lachen. Nicht so ein verschämtes, verdrücktes Kichern.
Schlimmer als Kichern ist schrilles Gelächter! Ist mir kürzlich wieder eine begegnet. Klang wie eine Sirene! Schrecklich!
Wir waren also in diesem Club, als Laura kam. Weil Laura um viele Ecken mit Hanna befreundet ist, sehe ich sie manchmal. Was ich immer gut finde, weil ich ja eben Laura gut finde. Dass Laura nicht an mir interessiert ist, hat sie von Anfang an klargemacht. Sie hat auf meine Sprüche nicht mal reagiert, sie hat getan, als hätte sie meine Komplimente nicht gehört, und ist sofort in den Kumpelmodus gewechselt. Der enthält viel Sarkasmus, aber keinen flirty Sarkasmus, eher so: Versuchs-erst-gar-nicht-Sarkasmus. Ich habe also auch ziemlich schnell in den Kumpelmodus gewechselt – will mich ja nicht unnötig abmühen – und seither verstehen wir uns immer sehr gut, wenn wir uns irgendwo sehen.
An diesem Abend hat mir Laura von einem Typen erzählt, mit dem sie gerade eine Geschichte beendet hat. Er ist erfolgreicher DJ und lebt in Berlin – what else! – und ich habe bisschen von Sina erzählt – nicht spannend für euch, weil ja, logisch hat sie sich wieder gemeldet und ja, sie kam vorbei und ja, logisch hatten wir Sex und natürlich ist es sinnlos und wir müssen auch gar nicht drüber reden, ich weiss das alles selbst –, wir haben ein paar Shots getrunken und ich bin wippend rumgestanden, während sie und Hanna getanzt haben, und als ich nicht mehr rumstehen wollte, bin ich nach Hause gegangen.
Am nächsten Morgen schrieb mir Laura auf Instagram, warum ich mich nicht verabschiedet habe. Dass ich ihr so ausführlich von Sex erzählen würde – habe ich nicht getan! –, fände sie schon anstrengend, aber dass ich ihr nicht tschüss sagen würde, das gehe nun wirklich gar nicht.
Ich habe ihr geantwortet, dass es mir leidtut und dass ich mich das nächste Mal selbstverständlich richtig verabschieden würde.
Sie schrieb: «Das hoffe ich auch! Sonst finde ich dich dann bald nicht mehr den attraktivsten Mann der Stadt …»
Bei jeder anderen Frau würde ich antworten, sie soll SOFORT vorbeikommen. Aber Leute, wir reden hier von Laura. Und Laura ist eben eine Laura.
So long,
Ben
Um was geht's eigentlich genau?