Leben
China

Der chinesische Kiosk, der in Pingjiang 120 Meter in der Höhe hängt

Small Kiosk convenience store at shiniuzhai national park in pingjian china
Bild: twitter/famouscampaigns

Mal eben zum Kiosk? Hier musst du zuerst 120 Meter hoch klettern

Du hast Durst? Kein Ding, dann kletter mal eben 120 Meter in die Höhe – die Wasserflasche gibt’s dann sogar gratis!
06.11.2023, 12:2806.11.2023, 15:44
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Kein Witz: An einer Klippe in der Region Shiniuzhai, im chinesischen Bezirk Pingjiang, steht hängt ein winziger Kiosk in 120 Metern Höhe. Er befindet sich neben einer Kletterroute, in einer malerischen Region mit vielen Hügeln.

Shinuzai liegt an der Grenze der Provinz Hunan.

Das winzige 2-Quadratmeter-Häuschen wurde 2017 gebaut und ein Jahr später eröffnet. Bei der Kletterroute, die zum Kiosk führt, handelt es sich um einen Klettersteig – eine sogenannte Via Ferrata – der auch für Anfängerinnen und Anfänger (ohne Höhenangst) geeignet ist.

Die Route ist insgesamt 800 Meter lang, wobei man schon nach den ersten 120 Metern auf den Kiosk trifft. Für die gesamte Strecke werden etwa 1.5 Stunden benötigt. Wer also sein Wasser vergessen hat, der dürfte froh sein, gleich zu Beginn noch welches besorgen zu können.

Eine Flasche Wasser ist im Kiosk gratis, weitere Getränke und Snacks können gekauft werden. Obwohl diese von den Mitarbeitenden täglich hoch transportiert werden müssen, sind die Preise deswegen nicht höher. Sie bewegen sich im selben Rahmen, wie bei den Produkten am Boden. Auch die Öffnungszeiten sind ganz regulär: von 8 Uhr morgens bis 17 Uhr abends.

Allerdings ist nicht immer Kiosk-Personal anwesend. Nur wenn viel los ist, wickelt ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin die Einkäufe persönlich ab. Ansonsten können Besuchende mittels eines QR-Codes für ihre Artikel bezahlen.

In den sozialen Medien erhält der kleine Kiosk immer wieder mal eine Welle von Aufmerksamkeit, die neue Touristinnen und Touristen anlockt. An das Niveau von vor der Corona-Pandemie habe man bisher aber nicht anknüpfen können, so der Geschäftsführer Song Huizhou zur singapurischen Zeitung Straits Times.

Noch mehr Nervenkitzel in der Region

Wer Lust auf noch mehr Nervenkitzel hat, der kann in der Region Shiniuzhai die Brücke der tapferen Menschen – Haohan Qiao – besuchen. Die erste Glasbodenbrücke Chinas wurde 2015 eröffnet und war mit einer Länge von 300 Metern für kurze Zeit die längste Glasbodenbrücke der Welt.

Hundreds of Chinese tourists visit a recently completed glass-bottomed bridge nearly 600 yards above a sheer drop in Shiniuzhai Park in northern Hunan Province, China, on October 24, 2015. Haohan Qiao ...
Haohan Qiao – die Glasbodenbrücke befindet sich 180 Meter über dem Boden.Bild: imago stock&people

Abgelöst wurde sie 2016 von der 430 Meter langen Zhangjiajie Brücke im Zhangjiajie National Forest Park, der ebenfalls in der Provinz Hunan, im Wulingyuan Gebiet, liegt. Die Schönheit dieses Gebiets, welches seit 1992 zum UNESCO-Welterbe gehört, soll Direktor James Cameron als Inspiration zum Film Avatar gedient haben.

Hundreds of Chinese tourists visit a recently completed glass-bottomed bridge nearly 600 yards above a sheer drop in Shiniuzhai Park in northern Hunan Province, China, on October 24, 2015. Haohan Qiao ...
Die Zhangjiajie Brücke befindet sich 300 Meter über dem Boden.Bild: imago stock&people
Hundreds of Chinese tourists visit a recently completed glass-bottomed bridge nearly 600 yards above a sheer drop in Shiniuzhai Park in northern Hunan Province, China, on October 24, 2015. Haohan Qiao ...
Die berühmten Sandsteinsäulen in Wulingyuan bei Sonnenuntergang.Bild: imago stock&people

Wem das alles zu langweilig war, der darf auch gerne auf Brücken verzichten und 1000 Meter tiefe Abgründe mithilfe Slackline überwinden:

Hundreds of Chinese tourists visit a recently completed glass-bottomed bridge nearly 600 yards above a sheer drop in Shiniuzhai Park in northern Hunan Province, China, on October 24, 2015. Haohan Qiao ...
Ein Mann bei einem Slackline Contest im August 2021 im Zhangjiajie Park.Bild: imago stock&people

(saw)

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15 Kommentare
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N. Y. P.
06.11.2023 12:35registriert August 2018
Bei uns hat es sogar auf dem Matterhorn einen Kiosk.

Auch Reinhold Messner kann mal der Kragen platzen. So geschehen 1988 am Matterhorn, wo er als Bergführer auf einen Kiosk samt Souvenirs, Knallbomben und die BUNTE trifft. Der lästige Shop stellte sich als Gag heraus und markiert bis heute eine Sternstunde der Unterhaltungssendung Verstehen Sie Spaß?

„Sie gehören hier gar nicht herauf!“

„Wer ist so dumm, diesen ganzen Plunder zu kaufen?“

„Der Gipfel ist sowieso schon komplett verschissen.“

„Ich werde mich beim Bürgermeister in Zermatt beschweren!“
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