«Kommt mit Regenbogen- und Palästinafahnen an unsere beiden Demoblöcke», steht auf dem digitalen Flyer. Absender: «Queers for Palestine: No Pride in Genozide!» Die Protestgruppe ruft zur Teilnahme an der «Zurich Pride»-Demonstration am Samstag, 15. Juni auf und das verärgert vor allem die Organisatorinnen und Organisatoren der Veranstaltung.
«Es gibt genug Demonstrationen, an denen man sich für Nahost-Themen positionieren kann», sagt Jill Nussbaumer, Co-Präsidentin der «Zurich Pride» gegenüber dieser Zeitung. «Wir werden nicht zulassen, dass diese Interessensgruppe unseren Anlass für ihre Anliegen einnimmt, anstatt den Raum queeren Anliegen zu überlassen.»
Bereits das grosse Medieninteresse um die Gruppe empfinde man als störend. «Wir konzentrieren uns auf die Rechte der LGBTIQ+-Gemeinschaft. Die Tatsache, dass eine einzige Gruppe so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, lässt sich mit unseren Interessen nicht vereinbaren.» Deshalb findet Nussbaumer klare Worte: «Als Verein stehen wir für LGBTIQ+ Anliegen und nicht für Gruppierungen des Nahostkonfliktes.»
Über 100 Gruppen haben sich laut Nussbaumer für die Demonstration angemeldet. «Queers for Palestine» sei keine davon. «Wir haben weder eine offizielle Anfrage erhalten, noch stehen wir mit ihnen in Kontakt. Uns ist auch gänzlich unklar, wer hinter dieser Protestgruppe steckt.»
Man stehe natürlich in Kontakt mit der Polizei und greife am Wochenende bei widerrechtlichen und gewaltsamen Handlungen ein. Ein Verbot für eine Teilnahme auf öffentlichem Raum könne man jedoch nicht aussprechen.
Die «Zurich Pride» startet am Freitag, 14. Juni mit einem Festival und endet am 15. Juni mit einer Demonstration durch die Limmatstadt. Sie findet unter dem Motto «Frei in jeder Beziehung» statt. (aargauerzeitung.ch)