«Game of Thrones» ist zu Ende und damit das wohl grösste Serienphänomen der bisherigen TV-Geschichte. Ob es jemals wieder zu so einem Hype um eine Serie kommen wird, ist fraglich, denn dafür müsste sehr vieles zusammenpassen. Dennoch schicken sich unzählige Produktionen an, das nächste «GoT» sein zu wollen. Wir haben sieben vielversprechende Anwärter herausgesucht.
Nach dem riesigen Erfolg von «Der Herr der Ringe» wollte das produzierende Studio New Line Cinema weiter auf der Fantasy-Welle reiten. So nahm man sich der bekannten Romantrilogie «His Dark Materials» an und brachte den ersten Teil unter dem Titel «Der goldene Kompass» in die Kinos. Doch der Film floppte und so gab es nie einen zweiten und dritten Teil.
Zehn Jahre später schien genug Zeit verstrichen zu sein, um den Stoff erneut anzugehen. Die komplexe Geschichte sollte nun aber als Serie unter der Leitung der britischen BBC umgesetzt werden. Zehn Folgen wurden für die erste Staffel in Auftrag gegeben und HBO als internationaler Verleiher ins Boot geholt. Als Startdatum wurde das Jahr 2019 angestrebt.
Inzwischen ist ein erster Trailer erschienen, nur das exakte Startdatum wird noch unter Verschluss gehalten. Dennoch scheint man bei der BBC so zuversichtlich zu sein, dass man im November 2018 bereits eine zweite Staffel bestellte – noch bevor der Dreh der ersten abgeschlossen war.
«His Dark Materials» spielt in einer Parallelwelt, in welcher Magie existiert. Jeder Mensch hat in dieser Welt ein Wesen an seiner Seite, das Daemon genannt wird, in Tierform daherkommt und eine starke, emotionale Bindung zu seinem Menschen hat. Die Geschichte dreht sich um das junge Mädchen Lyra, die auf eigene Faust loszieht, um herauszufinden, warum ihre Freunde verschwunden sind.
Zugegeben, nicht wenige dürften etwas verdutzt aus der Wäsche geguckt haben, als Amazon verkündete, die Serienrechte an «Der Herr der Ringe» erlangt zu haben. Bekanntlich sind die Tolkien-Erben keine Fans der Filme und es schien daher eher unwahrscheinlich, dass sie einer Serien-Adaption zustimmen würden.
Scheinbar hat Amazon aber ein Schlupfloch gefunden oder schlicht genug Geld geboten. Alleine für die Serienlizenz hat der Online-Riese 250 Millionen bezahlt – die Produktionskosten sind da nicht miteingerechnet. Die Rechte umfassen eine Serie, die mehrere Staffeln lang sein darf, plus ein potentielles Spin-Off. Amazon hatte sich bei der Bieterschlacht um die Lizenz gegen Netflix und HBO durchgesetzt.
Über die Handlung ist noch nichts bekannt, ausser, dass sie vor der Zeit der Filme angesiedelt sein wird. Ein erstes Teaser-Bild, das eine Karte von Mittelerde zeigt, verrät, dass die Serie im zweiten Zeitalter spielt, also rund 1000 Jahre vor dem Ringkrieg. Ein Novum dürfte auch die Landschaft sein, denn im Gegensatz zu den Filmen wird die Serie nicht in Neuseeland, sondern in Schottland gedreht.
Über den Cast ist noch gar nichts bekannt, allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass jemand aus den Filmen in der Serie mitspielen wird. Auch der Regisseur der Filme, Peter Jackson, wird voraussichtlich nicht nach Mittelerde zurückkehren, dem Produktionsteam allerdings beratend zur Seite stehen. Der Serienstart ist für 2020 geplant.
Es war ein bisschen wie ein Märchen, das wahr wurde, als Netflix 2017 ankündigte, dass sie «The Witcher» als Serie adaptieren würden. Der Streaming-Dienst setzt dabei aber nicht die Games als Serie um, sondern verwendet die Bücher als Vorlage.
Obwohl es nur logisch erscheint, dass man aus acht Büchern eine Serie macht, wollte Netflix die Reihe angeblich tatsächlich in einen einzigen Film quetschen. Schlussendlich hat man sich dann aber doch eines Besseren belehren lassen und die Serienproduktion in Auftrag gegeben.
Die Hauptrolle des Geralt wird dabei von Ex-Superman Henry Cavill übernommen. Sein Engagement haben wir wohl einem Fan zu verdanken, der Cavill als perfekten Kandidaten für die Rolle sah und auch gleich ein Konzeptbild veröffentlichte. Die Fans waren so begeistert, dass Netflix fast nichts anderes übrig blieb, als Cavill zu engagieren. Glücklicherweise ist Cavill selbst ein grosser Fan der Romane und steckt nach eigener Aussage seine ganze Energie in die Rolle.
Für einen kleinen Dämpfer sorgte ein Testvideo, welches Cavill als Geralt zeigte. Viele Fans empfanden das Aussehen von Geralt als billig und schimpften entsprechend herum. Allerdings muss man bei einem Testvideo berücksichtigen, dass ein solches visuell selten dem fertigen Produkt entspricht. Fans sollten also lieber abwarten, bis der erste Trailer erscheint, um sich ein Urteil zu bilden.
«The Witcher» besteht nicht aus einer einzigen, grossen Geschichte, sondern aus mehreren kleinen und grösseren Storys. Im Wesentlichen geht es um den Hexer Geralt, der durch die Lande zieht, um für Geld gegen Monster zu kämpfen.
Wer wäre besser geeignet, das neue «Game of Thrones» zu werden als das «Game of Thrones»-Spin-off? Dennoch garantiert der grosse Name, von welchem der Nachfolger profitiert, noch keinen langfristigen Erfolg. Nach der achten Staffel könnte das sogar eher eine Bürde für «The Long Night» sein.
Offiziell heisst das Spin-Off übrigens noch «Untitled Game of Thrones Prequel», aber da George R. R. Martin es «The Long Night» nennt, machen wir das einfach auch. Der Dreh für das Spin-Off soll bereits begonnen haben, was einen Serienstart für 2020 nahelegt. HBO hat allerdings angekündigt, dass die Serie frühestens ein Jahr nach der letzten Folge «Game of Thrones» starten wird.
Inhaltlich wird «The Long Night» sich mit dem Krieg gegen die Weissen Wanderer beschäftigen, der rund 10'000 Jahre vor den Ereignissen von «GoT» stattfand.
Stephen Kings grosses Fantasy-Epos kam 2017 mit Idris Elba und Matthew McConaughey in den Hauptrollen in die Kinos. Der Film kam beim Publikum in etwa so gut an, wie jemand, der in einem vollen Zug Zwiebeln schneidet. Amazon erbarmte sich des gescheiterten Projekts und kündigte an, eine Serie aus dem Stoff zu machen. Dabei sollte der Film als Ausgangslage verwendet werden.
Inzwischen hat sich aber wieder einiges geändert und wie es nun scheint, wird die Serie wohl doch ein Reboot. Einiges deutet auch darauf hin, dass die Serien-Adaption einen dunkleren Ton als der Film anschlägt. Dieser war bereits für ein Publikum ab 12 Jahren freigegeben.
Die Rolle von Roland Deschain wird dabei vom eher unbekannten Schauspieler Sam Strike verkörpert. Ihm gegenüber steht Jasper Pääkkönen als der Mann in Schwarz. Pääkkönen ist vor allem durch seine Rollen in «Vikings» und «Blackkklansman» bekannt. Auch ein Schauspieler aus «Game of Thrones» hat es in die Serie geschafft: Bronn-Darsteller Jerome Flynn wird eine noch unbekannte Rolle übernehmen.
Inhaltlich wird sich die Serie mit der Herkunft von Roland beschäftigen und daher seine Jugend beleuchten. Unter anderem soll man erfahren, wie Roland zum Revolvermann wurde, seine Waffen bekam und in den ersten Konflikt mit dem Mann in Schwarz geriet. Am ehesten kann man die Serie als Adaption des vierten Bandes mit dem Titel «Glas» ansehen, geht aus den Produktionsnotizen hervor.
Es scheint, als hätte es sich Amazon zum Ziel gemacht, der führende Streaming-Anbieter für grosse Fantasy-Serien zu werden. Mit «Das Rad der Zeit» hat der Streaming-Anbieter sich eine Buch-Adaption vorgenommen, die gehörig in die Hose gehen könnte. 14 Bände umfasst die Hauptgeschichte, die alle zwischen 1990 und 2013 erschienen sind und rund 90 Millionen mal verkauft wurden. «Das Rad der Zeit» gehört damit zu den meistverkauften Buchreihen der Welt.
Dass so ein Monumentalwerk nicht ganz einfach umzusetzen ist, dürfte klar sein. Das Projekt dürfte damit stehen oder fallen, ob die riesige Fanbase die Serie annimmt oder nicht. Bereits über die Inhaltsangabe von Amazon gibt es erste Diskussionen, wonach der Online-Riese die Geschichte zu sehr simplifiziere.
Berücksichtigen sollte man allerdings, dass dies nicht die offizielle Inhaltsangabe ist, sondern nur die Synopsis, welche Amazon in einem Produktionsdossier angibt. Es kann also noch gut sein, dass sich dieser Text verändert. Überhaupt befindet sich das Projekt noch in einer frühen Phase. Gedreht wird erst ab September 2019, was ein Startdatum vor dem Herbst 2020 sehr unwahrscheinlich macht.
Netflix hatte bereits früh versucht, den Erfolg von «Game of Thrones» zu kopieren. Für die historische Serie «Marco Polo», die 2014 erschien, hatte der Streaming-Dienst sehr viel Geld in die Hand genommen. Alleine die erste Staffel soll 90 Millionen Dollar gekostet haben – bei gerade einmal zehn Episoden. Doch die Serie kam eher verhalten an und so beendete Netflix das Projekt nach der zweiten Staffel.
Nun nimmt man mit «Die Chroniken von Narnia» einen neuen Anlauf, um ein Fantasy-Epos zu schaffen. «Die Chroniken von Narnia» ist eine siebenteilige Romanreihe und wurde bisher über 100 Millionen Mal verkauft. Netflix möchte dabei nicht nur eine Serie drehen, sondern auch Filme, welche mit den Serien verknüpft sein sollen. Damit will man ein ganzes Serien- und Filmuniversum ähnlich dem von Disneys Marvel Cinematic Universe schaffen.
Disney war es auch, welches die Rechte an den ersten drei «Narnia»-Filmen hält, welche von 2005 bis 2010 erschienen sind. Dass Netflix auf den bisherigen Filmen aufbaut, ist eher unwahrscheinlich, denn Disney bringt sich gerade mit zwei eigenen Streaming-Diensten gegen Netflix in Stellung. Vielmehr könnte eine «Narnia»-Serie unter der Ägide von Netflix einen dunkleren Ton anschlagen als die kindergerechten Filme des Mauskonzerns.
Dennoch dürfte es für Netflix ein Vorteil sein, dass dank den drei Disney-Filmen auch Abseits der Romane bereits eine grosse «Narnia»-Fanbase vorhanden ist. Da stellt sich natürlich die Frage, wie es Netflix geschafft hat, die Rechte zu bekommen respektive wieso Disney nichts dagegen unternommen hat.
Konkrete Details über die Serie gibt es leider noch nicht, da Netflix erst im Herbst 2018 bekannt gab, dass man eine Serie plane. Immer wieder auftauchende Gerüchte legen aber nahe, dass bereits fleissig am Projekt gearbeitet wird. Realistisch wäre ein Veröffentlichungsdatum im Jahr 2021, wobei Netflix aber auch schon bewiesen hat, dass es manchmal schneller geht, als man erwartet.
Die «Trisolaris-Trilogie» ist keine Fantasy, sondern gehört ins Science-Fiction-Genre. Warum ist die Serien-Adaption also hier drin? Nun, weil Amazon sich die Rechte für einen Betrag von einer Milliarde US-Dollar gesichert haben soll.
Interessant ist dabei, dass es sich nicht um eine Adaption einer westlichen Geschiche handelt, sondern die einer chinesischen. Bereits im Filmbereich drängen chinesische Produktionen immer mehr in den Mainstream der westlichen Welt vor und zeigen damit, wie die chinesische Kultur auch in diesem Bereich immer mehr Einfluss gewinnt.
Dass die Trilogie von Liu Cixin bei uns so bekannt ist, dürfte unter anderem daran liegen, dass Personen wie Mark Zuckerberg oder Barack Obama das Buch empfohlen haben. Obama erzählte der New York Times gar, dass das visionäre Werk ihm helfen würde, sich vom alltäglichen Zermürbungskampf im Kongress abzulenken.
Cixin gewann mit seiner Trilogie diverse Auszeichnungen, unter anderem den Hugo Award für die Englische Ausgabe des ersten Bandes «Three Body Problem». Der Hugo Award ist eine der wichtigsten Auszeichnungen in der Science-Fiction-Literatur und wird seit 1953 verliehen. 2015 war er damit der erste Chinese, der diesen Preis entgegennehmen durfte.
Auch Netflix ist auf den chinesischen Shooting-Star aufmerksam geworden. Erst im Mai hat der Streaming-Dienst die Verfilmung «Die wandernde Erde» auf seiner Plattform aufgeschaltet. Der chinesische Blockbuster ist eine Adaption der gleichnamigen Kurzgeschichte von Liu Cixin und spielte in China über 600 Millionen Dollar ein. Bisher ist das im Reich der Mitte absoluter Rekord!
Für Eragon dürfte sich auch mal wer die Serienrechte sichern, das fehlt noch 😊
Wird diese nun doch nicht produziert?
Der Rothfuss soll sich mal sputen mit dem dritten Band ;)