Trauer um Beach-Boys-Legende Brian Wilson: Der Mitgründer der Erfolgsband, die mit sonnigen Surf-Songs Musikgeschichte schrieb und eine ganze Generation für das kalifornische Lebensgefühl begeisterte, ist tot. Der als Pop-Visionär gefeierte Musiker starb im Alter von 82 Jahren, wie sein Management der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Wilson hatte fast alle Beach-Boys-Hits geschrieben und die Alben der Band produziert. Viele seiner Songs wurden zu Klassikern - so etwa «Fun Fun Fun», «Good Vibrations», «Little Deuce Coupe», «Help Me Rhonda» und «Surfin' USA». Mit «Pet Sounds» gelang ihm 1966 nach Ansicht vieler Kritiker das vielleicht beste Pop-Album des 20. Jahrhunderts.
«Mit gebrochenen Herzen teilen wir mit, dass unser geliebter Vater Brian Wilson gestorben ist», schrieb die Familie des Musikers auf seiner Website und auf Instagram. «Uns fehlen momentan die Worte.»
Wilson war an einer Art Demenz erkrankt und stand unter Vormundschaft. Im vergangenen Jahr war seine langjährige Ehefrau im Alter von 77 Jahren gestorben. Gemeinsam hatte das Paar fünf Kinder adoptiert, zudem hatte Wilson zwei Kinder aus einer vorherigen Ehe.
Musik-Kollegen und Fans weltweit trauerten um den Verstorbenen. «Ich werde mich immer gesegnet fühlen, dass du so lange Teil unserer Leben warst», kommentierte Beach-Boys-Mitgründer Al Jardine. Von den Gründungsmitgliedern der Band lebt jetzt neben Jardine nur noch Mike Love. Wilsons Brüder Dennis und Carl waren bereits 1983 beziehungsweise 1998 gestorben.
«Ich habe die traurige Nachricht über Brian heute gehört und an all die Jahre gedacht, die ich ihm zugehört und sein Genie bewundert habe», schrieb Musiker Bob Dylan auf der Online-Plattform X. Rolling-Stones-Legende Keith Richards (81) teilte auf Instagram einen Auszug aus seiner Autobiografie, in der er beschreibt, wie er zum ersten Mal mit der Musik der Beach Boys in Kontakt kam. Dazu postete er «Ruhe in Frieden». Bandkollege Ronnie Wood (78) schrieb ebenfalls auf Instagram: «Meine Welt trauert».
Wilson war für bahnbrechende Erfolge bekannt - hatte aber auch Nervenzusammenbrüche und litt an Ängsten, war süchtig nach Tabletten, nahm Haschisch, LSD, irgendwann auch Kokain, um seine Kreativität zu steigern. Immer wieder zerstritt sich die vielfach preisgekrönte Band - und versöhnte sich wieder. 2012 brachten die Beach Boys das Comeback-Album «That's Why God Made the Radio» heraus und gingen auf Welttournee. Ihre Konzerte waren ausverkauft. dab/(sda/dpa)
@Sensemann: Du holst schon wieder einen von den Guten. Kannst Du nicht mal bei einem von denen vorbei schauen, die Paraden für sich abhalten lassen?