Ein Öl- und Gas-Embargo vonseiten der EU rückt näher. Somit wächst auch hierzulande die Angst vor Energie-Knappheit. Die weltpolitische Lage verstärkt den Trend zu alternativen Heizsystemen wie Wärmepumpen und Erdwärmesonden, der auch dem Klimaschutz dient. Doch wer dieses Jahr noch umsteigen möchte, ist wahrscheinlich bereits zu spät dran: Viele Haustechnik-Firmen sind über Monate hinaus ausgebucht.
Mit etwas mehr Aufmerksamkeit liesse sich jedoch ziemlich viel Energie sparen. Dies macht auch Sinn, wenn man bereits eine klimafreundliche Heizung hat. Denn diese Systeme brauchen Strom. Und auch der wird teurer. Hier einige Tipps:
In der Schweiz sind wir uns gewohnt, dass es stets überall angenehm warm ist. Viele Räume werden aber nur unregelmässig genutzt. Wenn Sie den ganzen Tag ausser Haus sind, können Sie die Heizungen ruhig etwas zurückdrehen. Scheint die Sonne, wärmen sich die Räume von selber auf.
Im Schlafzimmer reicht eine Temperatur von 17 Grad vollkommen aus – dies fördert sogar die Schlafqualität. Schliessen Sie die Tür und stellen Sie den Radiator auf * oder 1.
Auch Korridore und unbenützte Zimmer müssen keine T-Shirt-Temperaturen aufweisen. Viele Häuser und Wohnungen haben heutzutage grosse, offene Räume. Bauen Sie wenn möglich wieder Türen ein, die Wohnzimmer und Küche abtrennen, und heizen Sie nur diese Räume gezielt etwas mehr.
Tragen Sie warme Kleidung, benutzen Sie auf dem Sofa eine Decke. Wenn Sie die Temperatur um 1 Grad zurückstellen, sparen Sie 6 bis 7 Prozent Energie.
Grosse Energieschleudern sind Geschäfts- und Büroräume. Vielerorts laufen die Heizungen auch über Nacht und am Wochenende voll durch, obwohl niemand da ist. Manchmal gehen auch geöffnete Fenster vergessen.
Das Problem ist, dass sich am Arbeitsplatz oft niemand so richtig zuständig fühlt. Vereinbaren Sie, dass die letzte Person, die das Gebäude verlässt, noch eine Runde durch die Firma dreht und die Heizkörper drosselt.
In Mehrfamilien- und Geschäftshäusern trifft man regelmässig auf warme Radiatoren in Treppenhäusern. Das ist vollkommen unnötig, weil man sich da nur kurz aufhält und meist einen Mantel trägt.
Spätestens seit Corona wissen wir: Stickige Luft ist nicht nur unangenehm, sondern kann sogar Krankheiten übertragen. Wie oft und lange man lüften muss, hängt jedoch stark von der Anzahl Personen im Raum und der Art des Gebäudes ab.
Eine grosse Energieverschwendung ist das stetige Offenhalten der Kippfenster. Lüften Sie nur kurz.
Hausverwaltungen raten häufig davon ab, die Heizungen ganz abzustellen, weil sie Schimmel befürchten. Auch dieses Problem hängt stark von der Art des Baus und der Nutzung ab.
Trocknen Sie Ihre Wäsche nicht in der Wohnung und setzen Sie beim Kochen einen Deckel auf die Pfanne. Installieren Sie im Wäschetrocknungsraum einen Luftentfeuchter.
Wenn Sie ein Haus besitzen, isolieren Sie Dach, Dachboden, Kellerdecke und wenn möglich auch die Wände und setzen Sie dichte Fenster ein. Ob das Gebäude Wärme verliert, zeigt eine Wärmebildkamera.
Beobachten Sie im Winter auch, wie schnell der Schnee vom Dach wegschmilzt. Sind Sie Mieterin oder Mieter, können Sie mit Isolierband aus dem Baumarkt Ritzen an Fenstern und Türen abdichten.
Montieren Sie Sparbrausen an der Dusche und beim Lavabo. So verbrauchen Sie weniger warmes Wasser – und somit Öl, Gas oder Strom.
Wenn Sie ein Feriendomizil besitzen, müssen Sie wohl im Winter stets die Heizung ein wenig eingeschaltet lassen, damit die Wasserleitungen nicht einfrieren. Dafür reicht aber eine Temperatur über null Grad aus. Bauen Sie eine Fernsteuerung ein, um die Temperatur vor Ihrer Ankunft aufdrehen zu können.
Sparbrausen verursachen Druckschwankungen (Temperaturschwankungen) im System. Es gibt einen Rückstau in der Anschluss-Armatur, das Warmwasser fliesst dadurch auch in Kaltwasserleitungen. Am Ende kann es so weit gehen, dass Lauwarmes Wasser aus Kaltwasseranschlüssen kommt. Sparbrausen sind vielen SIA kommissionen schon lange ein Dorn im Auge.
Bauen Sie wieder Türen ein! :D top, gehe gleich mal in den Baumarkt!
Was für ein Glückskeksartikel.