Vor ein paar Tagen tauchte an einer Wand eines ehemaligen Gefängnisses in Reading, westlich von London, ein neues Graffiti auf. Schnell wird vermutet, dass der britischen Streetart-Künstler Banksy, dessen wahre Identität trotz seiner grossen Bekanntheit bisher geheim geblieben ist, dahinter steckt.
Die ehemalige Haftanstalt ist seit 2014 geschlossen. Zwischen 1895 und 1897 ist der Schriftsteller Oscar Wilde wegen Homosexualität dort hinter Gittern gesessen. In den vergangenen Jahren hatte es zudem kontroverse Debatten über die Verwendung des Gebäudes gegeben.
Das Bild zeigt einen Mann in Sträflingsanzug, der sich mit einem Strick abseilt und versucht zu fliehen. Am Schluss ähnelt das Seil einem Stück Papier, an dessen Ende eine Schreibmaschine baumelt. Eine Szene aus einem Film?
Vermutlich nicht. Derzeit steht das Gebäude zum Verkauf. Eine Initiative möchte, dass daraus ein Kunstzentrum entsteht. Banksy macht schon einmal den Anfang.
Auf seinem Instagram-Account bekennt sich der Künstler zu seinem Werk und lässt sich beim Erstellen des Graffitis über die Schultern schauen. Jap, nur über die Schultern. Erkennen kann man das Gesicht des Künstlers nicht.
Statt mit einer Beleuchtungsanlage arbeitet Banksy im Dunkeln nur mit einer Stirnlampe. Zum Einsatz kommen zudem Schablonen, Sprühdosen und Filzstifte.
Das Video beginnt mit den Worten des verstorbenen US-Künstlers Bob Ross: «Hallo, ich bin Bob Ross. Ich möchte euch zu The Joy of Painting (Die Freude am Malen) begrüssen.»
(cst)
Ein Gesamtkunstwerk.