Wer schon einmal eine Oscar-Verleihung gesehen hat, weiss: Der Abend ist traditionell gespickt mit verschiedenen musikalischen Einlagen. Meist beginnt es mit einem Eröffnungslied, bevor nach und nach die jeweiligen Nominierten der Kategorie «Academy Award for Best Original Song» präsentiert werden.
Dieses Jahr waren in diesem Rahmen Performances von Randy Newman («Toy Story 4»), Elton John («Rocketman»), Chrissy Metz («Breakthrough»), Idina Menzel und AURORA («Frozen 2») und Cynthia Erivo («Harriet») angekündigt. Ende Januar wurde diese illustre Liste noch um Shooting-Star Billie Eilish ergänzt.
Are you ready? @billieeilish will take to the #Oscars stage for a special performance! Watch live on @ABC. pic.twitter.com/CsNmjDD2Bi
— The Academy (@TheAcademy) January 29, 2020
Am Ende gab es allerdings noch einen hochkarätigen Gast, mit dem wohl niemand gerechnet hat: Rapper Eminem mit seinem vor 18 Jahren Oscar-prämierten Song «Lose Yourself»!
Für alle die, die es verschlafen haben, hier der Auftritt des Rappers:
Was eigentlich als harmloser Zusammenschnitt vergangener berühmter Film-Lieder begann, endete mit dem Titelsong aus Eminems Streifen «8 Mile». Plötzlich erhob sich der Real Slim Shady selbst aus dem Bühnenboden und performte den Song live (auch wenn böse Zungen sagen mögen, es war Playback).
Die erstaunten Gesichter der berühmten Gäste im Oscar-Saal haben uns aus der Seele gesprochen: Genau wie sie waren wir überrascht (und zugegebenermassen auch ein bisschen verwirrt) von der Performance. Aber cool fanden wir sie trotzdem!
Coolness hin oder her, es stellte sich unweigerlich die Frage, was der Anlass für Eminems doch recht willkürlich erscheinenden Auftritt war. Wir hätten da drei Theorien zur Auswahl:
It’s your funeral...#MusicToBeMurderedBy Out Now - https://t.co/q4TAFJUVGV pic.twitter.com/6PqnTjCKgu
— Marshall Mathers (@Eminem) January 17, 2020
Am 17. Januar erschien ohne grosse Vorankündigung Eminems neues Album «Music to Be Murdered By». Am 9. Februar erschien Eminem ohne Ankündigung bei den Oscars. Wir glauben, da ein Muster zu erkennen!
Look, if you had another shot, another opportunity... Thanks for having me @TheAcademy. Sorry it took me 18 years to get here. pic.twitter.com/CmSw2hmcZo
— Marshall Mathers (@Eminem) February 10, 2020
Bei der Oscar-Verleihung 2003 hätte Eminem seinen Goldjungen für den besten Filmsong eigentlich entgegennehmen sollen – nur erschien er nicht. Angeblich, weil er damals nicht damit rechnete, zu gewinnen. Eine gute Gelegenheit, seinen Oscar-Auftritt endlich nachzuholen, wie der Sänger auch selbst indirekt auf Twitter mit einer leicht abgeänderten Textzeile aus «Lose Yourself» erklärte:
Warum aber erst 18 Jahre später, weiss wohl nur er selbst ...
Eminem with the standing ovation ✊ #Oscars pic.twitter.com/ED2wA7RlDm
— XXL Magazine (@XXL) February 10, 2020
Seien wir einmal ehrlich: Braucht Eminem denn überhaupt einen Grund, um random bei den Oscars aufzutreten? Und die Reaktionen geben ihm Recht: Standing Ovations, tosender Applaus beim Publikum im Saal und das ganze Internet feiert seinen Auftritt. Wen interessiert da noch die Frage nach dem Warum?