Der Hashtag #plötzlichundunerwartet trendet immer dann, wenn eine berühmte Person stirbt – und die Todesursache (noch) nicht bekannt ist. Aktuell ist das beim Tod des «Friends»-Darstellers Matthew Perry der Fall.
Vergangenen Samstag wurde der Schauspieler tot in einem Whirlpool bei sich Zuhause aufgefunden – eine eindeutige Todesursache konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Sein Tod kam sehr überraschend und erschüttert seine internationale Fangemeinde gleichermassen wie ehemalige Arbeitskollegen.
Während Jahrzehnten kämpfte Matthew Perry gegen seine Drogensucht, die auch seinen Körper stark zeichnete. Er hatte mindestens vierzehn Operationen und als 2019 sein Dickdarm platzte, lag er nach einer Notoperation zwei Wochen lang im Koma.
Dass öffentlich bekannt war, wie es um seine Gesundheit stand, macht Folgendes noch weniger nachvollziehbar: Kaum wird die News zu Perrys Tod publik, behaupten Verschwörungstheoretiker, sie wüssten genau, was der Grund für sein plötzliches Ableben gewesen sein soll: die Corona-Impfung.
So meinte beispielsweise die Politikerin Kandiss Taylor auf X: «Keine Verschwörung, wenn es die Wahrheit ist. Korrelation lügt nicht. Das macht man in der Forschung so, um Signifikanz zu finden.»
Matthew Perry liess sich im Mai 2021 gegen das Coronavirus impfen und nutzte seine Reichweite auf den sozialen Medien dazu, andere dazu zu bewegen, es ihm gleichzutun.
Not a conspiracy when it is TRUTH. Correlation doesn’t lie. That’s what ALL research does to find significance.
— Kandiss Taylor (@KandissTaylor) October 29, 2023
Stop being offended and get on your knees and pray for healing! Find Jesus. He paid for ALL sickness. Healing is in Him. pic.twitter.com/fKc8a0HDg8
Das ist nicht das erste Mal, dass der überraschende Tod eines Promis von Impfgegnern instrumentalisiert wird. Auch die folgenden Beispiele zeigen auf, wie verdreht Todesfälle interpretiert werden können, solange es die eigene Überzeugung bestärkt.
Am Montag brach der holländische Stürmer Bas Dost bei einem Spiel zwischen Alkmaar und Nijmegen mitten auf dem Fussballfeld zusammen und musste wiederbelebt werden. Er konnte reanimiert werden und meldete sich wenig später bei seinen Followern mit der Nachricht, dass es ihm gut gehe. Der Grund für seinen Zusammenbruch ist nicht bekannt.
🇳🇱 Bas Dost collapsed in the center circle during the match between AZ Alkmaar and NEC.
— 1776 (@TheWakeninq) October 29, 2023
Another victim of the Corona Vaccine?
Pray 🙏
pic.twitter.com/JeJuImjQoA
Im Januar 2023 verstarb die Tochter von Elvis Presley im Alter von 54 Jahren. Sie klagte über immer stärker werdende Bauchschmerzen und wurde schliesslich bewusstlos von ihrer Haushälterin aufgefunden. Ein Dünndarmverschluss und die damit einhergehenden Komplikationen waren laut Gerichtsmedizin die Todesursache.
Today Lisa Marie Presley died from the COVID vaccine.
— CryptoBull (@CryptoBull2020) January 13, 2023
Ebenfalls diesen Januar verstorben ist US-Model Jeremy Ruehlemann. Der erst 27-Jährige wurde bewusstlos in der Wohnung eines Freundes in Manhattan aufgefunden und konnte nicht mehr wiederbelebt werden, als die Rettungskräfte eintrafen. Grund für seinen plötzlichen Tod soll laut seines Vaters eine Medikamentenüberdosis gewesen sein.
Das Model Jeremy Ruehlemann (27) ist #ploetzlichundunerwartet verstorben. Eine der täglichen Tragödien auch bei ganz jungen Menschen - RIP🕯️. Er war geimpft. @Karl_Lauterbach, @BMG_Bund, @PEI_Germany können Sie wirklich noch ruhig schlafen?? https://t.co/ZYbo4DwmoT
— Leni B. (@LeniB32016582) January 27, 2023
Zu Beginn dieses Jahres verstarb das deutsche Ski-Ass Rosi Mittermaier. Nach schwerer Krankheit sei sie im Kreise ihrer Familie im Alter von 72 Jahren friedlich eingeschlafen, wie das SRF berichtete. Ein halbes Jahr zuvor erhielt sie die Diagnose «unheilbarer Krebs».
Und wieder einmal der plötzliche Krebs .... #ploetzlichundunerwartet #RosiMittermaier https://t.co/Vkr3vfzmLm
— Hordark (@Hordark04) January 5, 2023
Bei jeder Impfung kann es sein, dass Nebenwirkungen eintreten. Dazu gehören laut dem BAG beispielsweise eine gerötete und schmerzende Einstichstelle, Kopfschmerzen oder Fiebergefühl. In sehr seltenen Fällen kann es zu einer allergischen Reaktion kommen: Beim Betroffenen schwillt die Einstichstelle stark an, ist gerötet und kann jucken. Oder es kann zu Atemnot kommen.
In sehr schweren Fällen konnten 14 Tage nach der Impfung zudem Entzündungen des Herzmuskels oder Herzbeutels beobachtet werden – diese fallen meistens jedoch mild aus und können gut behandelt werden. In den meisten oben genannten Fällen ist die Todesursache mittlerweile gut dokumentiert und in keinem sind solche Symptome aufgetreten. Diese Menschen sind nicht Monate oder Jahre später an Nebenwirkungen der Corona-Impfung gestorben.
(anb/lak)
Rückblickend betrachtet kam der Tod von Matthew Perry auch nicht unerwartet. So knallhart muss man sein.
Er war, laut eigenen Aussagen, ab ca. 2021 trocken. Neben Alkohol nahm er auch Methadon und Xanax. Wegen Opioid ist sein Darm geplatzt.
Er konnte auch die Dreharbeiten zu Don’t Look Up nicht antreten, weil er während eines Entzugs einen Herzstillstand hatte.
Bei allen Respekt, aber nein. Sein Tod kam sicherlich nicht unerwartet, aber viel zu früh in seinem Leben.
Screenshot des Tweets machen und in den Artikel einfügen.