In Bildern sprechen, und das mit Humor, das macht Ex-Tennisprofi Boris Becker im Spot für das Unternehmen eines schwäbischen Freundes. Er wirft Geldscheine mit vollen Händen aus dem Fenster. «Sich selbst auf die Schippe zu nehmen, ist wichtig. Ja, ich habe Geld aus dem Fenster geworfen», gesteht er.
Die Szene mit dem Geld sei natürlich ein Verweis auf sein Leben. «Es ist eine grosse Verantwortung in meinem neuen Leben, in neuer Freiheit», sagte Becker. «Ich hoffe, Sie verstehen den Witz und die Selbstironie», fügte er an. Becker und Werbung, das war schon immer ein bisschen lustig, ob nun für Autos, Schokocreme oder einen Internetanbieter in den Startjahren des World Wide Web.
Ein bisschen Sorge, dass er in der Heimat mal wieder Kritik und Häme einstecken muss, schwang mit. Er wisse natürlich, dass die Zeiten schwer seien für viele Menschen. In Deutschland, ist für Becker immer alles ein bisschen schwerer zu erklären. Ambivalent bleibt sein Verhältnis. Mal fair, mal unfair habe man ihn hier behandelt. Ob Deutschland sein Mittelpunkt im «neuen Leben» werden soll, das wisse er noch nicht. «Erst mal bin ich froh, wieder in Freiheit leben zu dürfen, seitdem ich in längerem Urlaub war», fügte er an.
Becker war Ende April 2022 in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen hatte. Grund für die vorzeitige Entlassung war eine Sonderregelung für ausländische Häftlinge. Einen Teil seiner Einnahmen muss Becker aber weiter an die Insolvenzverwalter abtreten. (dpa) (aargauerzeitung.ch)