Mein Partner und ich leben seit über zehn Jahren in einer Beziehung. Er setzte mich von Beginn weg über seine psychischen Probleme in Kenntnis und teilte mir auch von Anfang an mit, welche Medikamente er benötigt. Freilich wusste ich nicht sofort alle Details und was diese zu bedeuten haben bzw. wie sich diese im Alltag äussern würden. Mein Partner hat ein tiefes Selbstbewusstsein, leidet an verschiedenen irrationalen Ängsten und ist generell nicht sehr selbständig. Insbesondere scheint es mir, dass er einfach immer irgendetwas benötigt, worüber er sich beklagen kann. Ist beispielsweise ein Problem aus dem Weg geräumt, dauert es bestimmt nicht lange und schon wieder beschäftigt ihn was anderes.
Mir ist bewusst, dass man die Psyche nicht einfach abstellen kann und Probleme nicht einfach so beseitigen kann. Dennoch zehrt das Ganze sehr an meinen Kräften, da mein Partner mit seinem Verhalten enorm viel Energie saugt. Ich habe ihm auch schon x-mal gesagt, dass ich nicht dauernd in diesem Umfang die Kapazität hätte, all seine Probleme mitzubewirtschaften und er sich doch auf seine fachlichen Bezugspersonen konzentrieren soll.
Natürlich höre ich zu, jedoch bin ich nicht gewillt, tagelang das gleiche Thema wieder und wieder abzuhandeln und doch zu keiner Lösung zu finden, weil dies meiner Psychohygiene schadet.
Meine Frage: Ist eine bedingungslose Zuwendung in der Partnerschaft angezeigt oder würdet ihr zuweilen auch von den Problemen des Partners Abstand nehmen?
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ich stecke in einer ähnlichen Situation und möchte dir hiermit aus meiner Erfahrung sagen, dass Abgrenzung und je nach Situation auch Widerrede zu gewissen Mustern so ziemlich das einzige ist, was du machen kannst, um deinem Partner zu helfen. Dabei die Balance zwischen Liebe, Nähe und Abgrenzung & eigenen Bedürfnissen zu finden, ist die hohe Kunst.
Es ist wie mit einem Ertrinkenden - jeder, der die Person retten will geht mit unter, wenn der Ertrinkende sich versucht festzuklammern.
ggf lohnt es sich, selbst mit einem Therapeuten zu arbeiten.
Wenn Dein Partner physisch statt psychisch krank wäre und täglich Schmerzen hätte, würdest Du ihn unterstützen bei der Suche eines Arztes und ihn bei der Therapie begleiten. Du würdest aber eher nicht täglich an seinem Bett sitzen und Dir anhören, wie viele Schmerzen er ertragen muss, ohne dass er zum Arzt geht.