
Sansa und Daenerys, zwei Frauen mit sehr schönen Haaren, machen eiskalt und hammerhart Politik. Bild: HBO
Review
Folge 2 der Finalstaffel ist da, wir haben geschaut und das Gleiche gemacht wie alle in Winterfell: Auf Folge 3 gewartet.
23.04.2019, 14:0024.04.2019, 04:36

Folge mir
Leute, Leute, was war das wieder für eine Folge! Erst die zweite der achten Staffel GoT, doch sie fühlte sich an wie die achte irgendeiner Staffel «Bachelor». Die berühmte Hängerfolge. Wo alle rumhängen und reden. Und irgendwann landet irgendwer im Bett. Allerdings latent untermotiviert. Aber irgendwer muss ja im Bett landen. In GoT wie in der Reality. Ist Gesetz.
Okay, gehen wir mitten hinein ins gemächliche Geschehen derer zu Winterfell. Es ist die letzte Nacht vor der grossen Schlacht. Sie warten. Chillen. Trinken. Aber nicht so viel wie sie tränken, wenn Brienne sie nicht immer zur Mässigung mahnte. Sie klagen. Podrick singt ein trauriges Klagelied über eine Urahnin namens Jenny. Schön.
Gedämpfte Gespräche über Vertrauen und Verrat. Cersei habe alle betrogen, finden alle. Cersei, die Superbitch. Quasi der Night King unter den Frauen. Wie's ihr wohl geht?

So viele Kerzen wie in Winterfell gabs noch in keinem Romantikschinken.Bild: AP/HBO
In einer sentimentalen Aufwallung schlägt Jaime Brienne zur Ritterin, was für diese wohl ein bisschen ist wie Sex (sein Schwert berührt sie, sein Schwert!). Sie ist jetzt «A Knight of the Seven Kingdoms», was übrigens auch der Titel dieser Folge ist. Hat sie verdient. Gute Frau. Aber heisst dies – Fantheorie – dass sie bald sterben muss? Weil ihre Karriere den für sie möglichen Zenith erreicht hat? Neeeeeeein!!!! Es gibt so viele andere, auf die wir verzichten können, so viele!

Hach, Jaimes Schwert auf Briennes Schulter!bild: hbo
Arya verführt den Schmied, was aber weder aufregend noch erotisch ist, höchstens sachlich. Sansa und Daenerys verstehen sich nicht, verstehen sich doch, verstehen sich nicht ... Sansa sagt, Daenerys solle Jon vetrauen. Aber kann Daenerys Sansa vertrauen? Sind sie Sisters?

Ein Mann in Angst? Arya will Sex.Bild: HBO
Tormund, der muntere rotbärtige Lichtblick, versucht, seinen Ladycrush Brienne mit einer Geschichte zu beeindrucken: Er erschlug mit zehn einen Riesen, dessen Gattin säugte ihn monatelang an seiner Brust, weil sie ihn für ein Riesenbaby hielt. Brienne und Tormund könnten recht riesige Babys machen ...

Leute, ihr seid gemacht füreinander! Wenn Brienne nur einsehen würde, wie super Tormund ist.Bild: HBO
An dieser Stelle ein kleiner Exkurs: Die äusserst rege Wikingerforschung hat ja neulich herausgefunden, dass sich Wikingermänner früher im Vergleich zu allen andern Männern des Erdenrunds regelmässig gewaschen haben und deshalb bei den Damen anderer Völker total beliebt waren. Und auch wenn Tormund kein Wikinger, sondern ein Wildling ist, scheint es doch naheliegend, dass dieses Waschritual auch bei seinesgleichen en vogue war.
Erinnern wir uns an den ersten Sex von Jon und Wildling Ygritte: Sie zeigte ihm, dass ein heisses Bad davor noch besser ist als die Zigarette danach. Oder so ähnlich.

So sieht übrigens Briennes Jenseits aus. Oder Gwendoline Christie bei einem crazy Fashion-Shoot.bild: via instagram/gwendolineuniverse
Ramsay-Bolton-Opfer Theon Greyjoy kommt und sagt zu Ramsay-Bolton-Opfer Sansa: Ich will unter dir dienen. Oooohhhh! Aber kann sie ihm wirklich trauen? Also wirklichwirklich? Jaime sagt zu Brienne: Ich will unter dir dienen. Aber will er sie auch lieben? Jemals? Jon ist eh viel zu sehr von Liebe verstrahlt, um nicht unter Daenerys dienen zu wollen.
Doch Daenerys, die ja Jons Tante ist, registriert endlich, dass er der rechtmässige Thronerbe unter den Targaryens wäre. Eigentlich muss sie jetzt auf seinen Tod hoffen, oder? Vielleicht ihn sogar herbeiführen. Selbst Tyrion ist tränentranig und macht nur einen einzigen Schwanzwitz. Man zählt ein bisschen auf, wer schon gegen wen gewonnen hat.
Niemand mag mehr böse sein. Arge Unterspannung. Soap.

Nur eineR von euch kann Gemany's ... Nein, ThronfolgerIn werden, natürlich.Bild: AP/HBO
«Winterhaus der Stars» titelte «Spiegel online». Fürs Sommer- wie fürs Winterhaus gilt: Nix passiert. Trotzdem: Ganz ungeschickt ist dies nicht. Alle sind da zum letzten Abendmahl, zum Klassentreffen der Todgeweihten, alle werden uns noch einmal nah gebracht, wir werden eingelullt im Gewinsel, nein, im Wiegenlied geballter Gefühle ...
Fällt eigentlich irgendwem auf, dass Jaime aktuell die bescheuertste Frisur seiner Karriere hat? Als würde Salat auf seinem Kopf welken?
Und hier noch ein paar Fragen, nachdem ihr mir letzte Woche trefflich beantworten konntet, wieso die Dire Wolves nicht mehr unter uns sind. Also: Wieso fahren Brienne und Arya auf die laschesten Langweilern unter den anwesenden Männern ab? Wieso gibt es eigentlich eine ganze Folge lang keine einzige Direktschaltung zur gewiss sehr ätzend gelaunten Cersei? Und was machen die Drachen? Fressen sie inzwischen mehr als bloss 13 Ziegen und 11 Lämmer pro Mahlzeit? Und sind die Keller, in die Frauen und Kinder fliehen, wirklich sicher?

Vorfreude! Endlos! In der nächsten Folge kracht's.Bild: HBO
Einzige Erkenntnis – und auch die ist keineswegs neu: Leben heisst, sich zu erinnern und erinnert zu werden. Vergessen und vergessen zu werden, ist der Tod. Hier bleiben alle ein bisschen «hinter ihren Möglichkeiten zurück», wie es immer so hübsch heisst. Am zurücksten aber bleiben wir.
Zum Glück scharren schon die eisigen Hufe der Zombie-Pferde vor den Toren von Winterfell. Bald hat die letzte Nacht ein Ende. Wird Winterfell fallen? Fest steht: Der Morgen bringt ein böses Morden. Endlich.
Diese 20 bestimmen die 8. Staffel (und wo sind die Drachen?)
1 / 22
Diese 20 bestimmen die 8. Staffel (und wo sind die Drachen?)
quelle: hbo
«Game of Thrones» von Laien erklärt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Man kann vieles über mich sagen, auch viel Negatives, und vieles ist vermutlich wahr. Aber eine Sache ist falsch. Ich bin nicht frauenfeindlich.
Leute, wir müssen reden. Auch wenn ihr mir ständig droht, dass ihr nie wieder mit mir reden wollt. Via Kommentarspalte. Ja, ich lese sie. Und meist amüsiere ich mich. Ausser beim letzten Mal. Da wurde ich zugegeben etwas wütend. Nicht weil ihr explizitere Beschreibungen vom Silvestersex wolltet, oder weil ihr meine langen Schachtelsätze verurteilt habt – die mag ich sehr und ich habe auch nicht vor, sie sein zu lassen, denn, nur dass wir das kurz geklärt haben: Ganz egal, wie laut ihr poltert, ich gehe nicht. Nicht heute und nicht morgen.