Normalerweise beginnen Pornos mit einem lausigen Dialog zwischen Klempner und HausbewohnerIn, mit einer Massageszene, die plötzlich sexuell eskaliert, oder gar so:
Beim neusten Film von Pornhub sind es aber gar sehr porno-untypische Bilder, die zu Beginn über den Bildschirm flimmern. Eine Möwe, die im Abfall schwimmt, ein Strand in der Karibik, der total zugemüllt und dreckig ist, Petflaschen und Plastiksäcke überall. Inmitten ein junges Pärchen in Adiletten, das am Strand entlangläuft, sich im seichten Wasser küsst und schliesslich Sex hat. Während rundherum Leute in weissen Pornhub-Schutzanzügen den Strand säubern.
Dahinter steckt die Kampagne «Pornhub Cares», die mit Sexfilmen schon Geld für das Pflanzen von Bäumen oder die Forschung gegen das Bienensterben gesammelt hat. Denn pro Klick auf besagtes Video spendet Pornhub einen Betrag an «Ocean Polymers», deren Mission es ist, eine nachhaltige Lösung für das Entfernen und die Verarbeitung von Ozean-Müll zu finden. So steht es auf der offiziellen Website. Wie viel pro Klick gespendet wird, teilt Pornhub nicht mit. Aber wer den «dirtiest porn ever» in ganzer Länge schaut, darf sich nachher nicht nur sexuell entladen, sondern auch ein bisschen umweltbewusster fühlen.
Zudem gibt es auf der Website Tipps, wie man auch neben dem Porno-Schauen etwas für die Umwelt tun kann. Da steht dann zum Beispiel:
Klar, dass diese Aktion viele Reaktionen auslöst. Knapp drei Millionen Menschen haben sich den Film bis jetzt angesehen und die Kommentare dazu sind köstlich:
Doch bei aller Belustigung, die Lage ist definitiv ernst. Laut dem WWF sind momentan 86 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Meeren. Das meiste davon abgesunken auf dem Meeresgrund. Was wir im Pornhub-Film und auf den anderen Bildern von verschmutzten Stränden sehen, ist nur ein minimaler Bruchteil der ganzen Verschmutzung.
Jede Minute gelangt ein ganzer Müllwagen voll Plastikmüll ins Meer, so der WWF. Ausserdem sammelt sich ein Grossteil des Weltmülls im pazifischen Ozean und bildet eine sogenannte «Müllinsel», die flächenmässig grösser ist als Indien. Dass dagegen etwas unternommen werden muss, ist klar. Wenn schon nicht über die Politik, dann halt über Pornos.