5 Jahre lang durchgehend Techno gespielt – jetzt kommt der Terror-Nachbar in den Knast
Dein Nachbar lässt immer seinen Müll im Gang herumstehen? Oder feiert ab und zu etwas zu laute Partys in seiner Wohnung? Wie diese Geschichte aus Barcelona zeigt, hätte es dich noch viel schlimmer treffen können. Denn das Gericht in Mataró verurteilte einen Mann zu über einem Jahr Knast, weil er über fünf Jahre lang seine Umgebung mit elektronischer Musik regelrecht terrorisierte.
Der Horror begann 2012. Als die Nachbarn plötzlich laute elektronische Musik aus der Wohnung des Verurteilten vernahmen. Er wurde dabei von den Geschädigten mehrfach ersucht, die Lautstärke anzupassen. Trotzdem spielte der Mann Tag und Nacht «kontinuierlich Boom Boom», wie einer der Kläger gegenüber «el Diario» sagt. Auch mehrere Besuche der Polizei hielten den Verurteilten nicht davon ab, die Lautstärke weiterhin zu strapazieren.
Die Schäden und das Urteil
Mehrere Jahre später taten sich schliesslich drei angrenzende Mieter zusammen und klagten den Musik-Enthusiasten an. Sie machten geltend, dass sie durch die konstante laute Musik physisch und psychisch litten. Einer habe unter Schlaflosigkeit gelitten, bei einem weiteren hätten sich die Alzheimer-Symptome weiter verschlimmert. Die Musik hätte zudem die Einrichtung in konstante Vibration versetzt.
Der Angeklagte selbst sagte vor Gericht: «Ich spielte nie so laute Musik, dass sich jemand daran stören konnte.» Das Gericht entschied jedoch gegen ihn. Ihm wurde eine Entschädigungszahlung von 18'000 Euro und eine Strafe von etwas über 2000 Euro auferlegt. Zudem muss er eine Haftstrafe von einem Jahr und drei Monaten absitzen.
Am schlimmsten treffen dürfte ihn aber, dass er ein Arbeitsverbot in Berufen und Gewerben erhielt, die im Zusammenhang mit elektronischer Musik stehen. (leo)
