In Stintino auf Sardinien ist es seit 2019 verboten, das Handtuch auf den Strand zu legen, da zuvor zu viel Sand daran klebend weggetragen wurde. Die Bürgermeisterin der Gemeinde erklärt: «Wegen der Strandtücher haben wir so viel Sand verloren.» Wer trotzdem sein Tüechli ausbreitet, riskiert eine Strafe von bis zu 100 Euro.
Auch bei kleinen Strandsouvenirs wie Muscheln oder Steinen kennen die sardischen Behörden kein Mitleid, bis zu 3000 Euro Busse winken dort am Flughafen.
Ausserdem wurden in diesem Sommer an verschiedensten sardischen Stränden Besucherlimits eingeführt, um die Strände zu schützen. So zum Beispiel in Baunei, im Osten der Insel, wo man sich mittels einer App 72 Stunden vorher anmelden muss, um einen Platz zu reservieren, wie travelnews.ch schreibt. Mit all diesen Massnahmen wird in Sardinien versucht, die Natur zu erhalten und mit dem Touristenansturm fertigzuwerden.
Die beliebte Küstenstadt in Kroatien, nämlich Split, kämpft jedes Jahr mit einem Touristenansturm, der die Altstadt stark belastet. Nun ist dieser so sehr angestiegen, dass die Stadt für diese Saison eine Reihe an neuen Regelungen und Verboten erlassen hat, wie das Online-Portal nordbayern.de berichtet.
So darf Alkohol nur noch in Gastronomiebetrieben konsumiert werden, Wildcampieren in öffentlichen Anlagen ist verboten und wer sich öffentlich übergibt, muss mit einer Strafe von bis zu 150 Euro rechnen.
Gleich noch ein skurriles Verbot wurde dieses Jahr in Split eingeführt. Dort ist es nämlich verboten, im Bikini oder den Badehosen durch die Altstadt zu schlendern. Dies wurde auf Beschwerde von Anwohnenden eingeführt, die sich durch die vielen Besuchenden gestört gefühlt hatten.
Sandburgen gehören zu Strandferien wie Sonne und Meer. Doch gerade diese sind an den verschiedensten Orten verboten. So zum Beispiel auf Sylt, wo das Buddeln zu einer Auflockerung der Küste geführt hatte und so immer mehr Sand weggespült wurde, wie reisereporter.de erklärt.
Ebenso ist der Sandburgen-Spass im italienischen Eraclea untersagt, wo die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer laut der Süddeutschen Zeitung durch die Burgen behindert wurden.
Amsterdam kämpft schon seit Jahren gegen den übermässigen Partytourismus. Abfallberge, Lärmbelästigung und exzessiver Drogenkonsum haben die Stadt dazu bewogen, eine Online-Kampagne zu starten, um die Partybegeisterten davon abzuhalten, überhaupt erst nach Amsterdam zu kommen.
Zusätzlich gelten schon seit Längerem Verbote mit Strafen in einer Höhe von 140 Euro für öffentlichen Alkoholkonsum und Wildpinkeln, wie zdf.de berichtet. Seit diesem Jahr ist auch das Kiffen, für das Amsterdam so bekannt ist, in der Innenstadt nicht mehr erlaubt.
Manche Städte haben so sehr mit Massentourismus zu kämpfen, dass sie zu extremen Massnahmen greifen müssen. In Portofino in Italien ist es seit Saisonbeginn an bestimmten Plätzen verboten, Selfies zu machen, da dies in der Vergangenheit zu Staus geführt hatte.
Laut Tagesanzeiger droht bei Nichtbeachtung eine Strafe von bis zu 275 Euro. Auch in der Hochburg des Tourismus, in Venedig, werden die Besuchenden dazu angehalten, nicht unnötig stehen zu bleiben, da sie sonst die engen Gässchen und Brücken verstopfen.
Im beliebten spanischen Ferienort Torrox in der Provinz Malaga ist es seit 2014 verboten, einen Platz am Strand zu reservieren. Laut dem Online-Magazin costadelsol reagiert der Gemeinderat so auf den Platzmangel an den vollen Stränden der Kleinstadt.
Wer also nun seinen Platz mit einem Handtuch oder Liegestuhl reserviert und für mehrere Stunden wegbleibt, muss mit einer Busse von bis zu 30 Euro rechnen.
Noch teurer wird es laut dem australischen Magazin Forbes in Calpe, ebenfalls an der spanischen Mittelmeerküste: Wer dort seine Sonnenschirme und Stühle vor 09.30 Uhr aufstellt, riskiert eine Busse von bis zu 250 Euro.
Die malerischen Dörfer der Cinque Terre locken jedes Jahr wieder Tausende von Touristen an die italienische Riviera. Während das Meer zum Baden einlädt, verleitet die Küstenregion zum Wandern – nicht alle Touristinnen und Touristen sind aber entsprechend ausgerüstet. Immer wieder kommt es zu Unfällen, weil sich die Menschen mit Badelatschen und Flipflops auf den Weg machen. Die Betroffenen müssten dann oftmals mit Hubschraubern aus dem umliegenden Nationalpark geholt werden, zitierten 2019 diverse Medien den Parkdirektor Patrizio Scarpellini.
Kurzerhand führte er deswegen eine neue Regelung ein: Wer mit Badelatschen oder Flipflops auf den Wanderwegen erwischt wird, muss eine Busse zwischen 50 und 2500 Euro hinblättern.