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#dichterdran: Frauen schreiben über Autoren – mit Ironie gegen Sexismus

Max Frisch wird ein bisschen mit Tweets eingedeckt.
Max Frisch wird ein bisschen mit Tweets eingedeckt.bild: keystone/watson

Wenn Frauen über Autoren schreiben, wie sonst nur Männer über Autorinnen schreiben

06.08.2019, 13:4207.08.2019, 11:34
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Alles fing damit an, dass sich eine Journalistin über eine Rezension im «Tages-Anzeiger» aufregte. Darin schrieb ein älterer Mann über das Buch einer sehr jungen Frau. Vor allem aber schrieb er darüber, wie er das Aussehen besagter sehr junger Frau auf dem Foto im «New Yorker» empfand. Sie sehe darauf aus «wie ein aufgeschrecktes Reh mit sinnlichen Lippen».

Die Frau heisst Sally Rooney – sie ist 28 Jahre alt und eine mit Literatur-Preisen überhäufte Bestseller-Autorin aus Irland.

Aber anstatt in einem der üblich bissigen Twitter-Geschlechtskämpfe auszuarten, mündete dieser Tweet in einem sehr amüsanten Hashtag: #dichterdran – powered by Nadia Brügger (Journalistin und Literaturwissenschaftlerin), Simone Meier (unsere Journalistin und Romanautorin) und Güzin Kar (Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Kolumnistin).

Mit Ironie lässt sich Sexismus am wirkungsvollsten begegnen, haben sich die drei gesagt und damit begonnen, so über Schrifststeller zu schreiben, wie gemeinhin nur Männer über Schriftstellerinnen schreiben.

Und das kam dabei heraus:

(rof)

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69 Kommentare
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pontian
06.08.2019 14:36registriert Januar 2016
Genial! Wenn einfach mal die Rollen vertauscht werden, wird sofort sichtbar, wie viel Sexismus es (leider!) immer noch gibt.

Dass einige meiner männlichen Geschlechtsgenossen geradewegs in weinerliche Heulkrämpfe verfallen, wenn so etwas thematisiert wird, sagt leider auch viel aus (allerdings eher über die betreffenden Herren als über die Sache an sich).
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m:k:
06.08.2019 15:21registriert Mai 2014
"Der Stylecheck sagt, dass Michel Houellebecq dringend wieder Spannkraft und Glanz in sein Haar bringen und seine Gesichtshaut einer Hyaluron-Kur unterziehen sollte. Mehrere Detox-Monate sind unumgänglich. Mit der Hilfe von Concealern und Highlightern könnte er sein Gesicht vielleicht, in einer noch nicht ganz absehbaren Zukunft, wieder zum Strahlen bringen."

Das war eine der Rezension über Michel Houellebecq im Februar auf Watson.
Ich fands witzig, aber, dass die Autorin, Simone Meier, nun dagegen protestiert eine Frau auf ihr Aussehen zu reduzieren, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
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Bruno Wüthrich
06.08.2019 15:40registriert August 2014
Wann immer das Aussehen des Autoren / der Autorin, irgenwelche Ticks oder anderes, das nichts mit dem Werk zu tun hat, in eine Rezension einbaut wird, deutet dies darauf hin, dass der Kritker / die Kritikerin offenbar das Werk, mit dem er/sie sich befasste, wohl nicht ganz verstanden hat.

Aber es gehört halt offensichtlich zu unserem Zeitgeist, dass die Verpackung immer wichtiger, aber der Inhalt - so gut er auch sein mag - immer unwichtiger wird. Dass dies auch in der Literatur so ist, war mir bisher nicht bewusst. Aber es ist nicht weiter verwunderlich.
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